Lohbrügge. Von September an soll es in Bergedorf 13 Auftritte geben. Es gibt Beschränkungen, aber auch neue Ideen.
Es wird wieder lebendig auf der Bühne in und an der Lola: Nach fast sechs Monaten Zwangspause startet das Showprogramm im Stadtteilkulturzentrum an der Lohbrügger Landstraße im September in die Zeit mit Corona.
„Ein tolles Gefühl, dass es endlich losgeht. Aber trotzdem ist nichts wie vorher“, sagt Lola-Programmchefin Petra Niemeyer mit Blick auf den sehr vorsichtigen Neustart. So finden im großen Saal wegen der verpflichtenden Abstandsregeln nun nur rund 40 Gäste Platz – ein Fünftel der eigentlichen Kapazität. Alle müssen sitzen, Stehplätze sind bis auf Weiteres verboten. Zudem gibt es grundsätzlich keine Pausen, und der Kartenvorverkauf läuft allein über E-Mail unter karten@
lola-hamburg.de.
Die Gäste werden jetzt am Tisch bedient
In einem Punkt ermöglicht die Corona-Krise allerdings etwas, das sich die Programmchefin schon lange wünscht: „Weil die Schutzvorschriften den Tresenausschank im Saal verbieten, bedient das Team der Lola-Bar die Gäste an eigens im Publikum aufgestellten Tischen“, freut sich Petra Niemeyer, die zudem den Einlass entzerrt: Statt 30 Minuten hat das deutlich dezimierte Publikum nun eine Stunde Zeit, sich vor dem Start der Vorstellung in die Lola zu begeben. Grund: „Wir wollen Warteschlangen unbedingt vermeiden.“
Geboten wird in den vier Monaten bis zum Jahreswechsel ein Programm mit 13 Auftritten – so viele, wie es sie in der Lola sonst innerhalb von vier Wochen gibt. „Wir setzten auf Künstler, die uns besonders verbunden sind“, sagt Lola-Konzertplaner Holger Zetzsche, der durchaus auf große Namen verweisen kann. So kommt Sängerin Christina Lux am 6. November zum Doppelkonzert und bringt Jazzerin Tokunbo mit. Das zweite Doppel folgt gleich acht Tage später mit den lateinamerikanischen Rhythmen von Judith Tellado und Paulo Pereira. Nummer drei der Doppelauftritte ist der Comedy-Abend mit Emmi & Willnowsky am 17. Dezember.
Analog, hybrid oder Open Air
Die Doppel sind ebenfalls ein coronabedingter Versuch: Weil in der Lola nur Auftritte vor kleinem Publikum möglich sind, folgen in diesen drei Fällen zwei Auftritte direkt
hintereinander. „Auch so kommen zwar nicht genug Einnahmen zusammen, um die Gagen zu decken. Aber immerhin haben mehr Menschen die Möglichkeit, die Künstler live zu erleben“, sagt Petra Niemeyer, die das Einnahmedefizit aber nicht an die Interpreten weiterreicht. „Das wäre für die Künstler nach monatelangem Auftrittsverbot ein zusätzlicher Schlag. Als Stadtteilkulturzentrum haben wir die Zusage der Kulturbehörde, dass unsere Defizite ausgeglichen werden.“
Die Veranstaltungen in der Lola teilen sich ab sofort in drei Kategorien: Entweder laufen sie „analog“ nur für das Saal-Publikum oder werden „hybrid“ auch per Bezahl-Stream im Internet gesendet. Die dritte Variante ist „Open Air“: Dann werden die Auftritte vom Saal in den Biergarten oder gleich in den angrenzenden Leuschnerpark verlegt.