Schwarzenbek. Schwarzenbek. Wenn keine Klagen kommen und der Bundesrechnungshof kein Veto einlegt, kann schon im Sommer mit dem Bau der Umgehung begonnen werden.


2,94 Kilometer ist das Teilstück der Umgehungsstraße von der Grabauer Straße bis zur B 207 lang, 17,6 Millionen Euro stehen laut Bundesverkehrswegeplan für den Bau bereit. Seit 20 Jahren laufen die Planungen für die Ortsumgehung der Europastadt, in diesem Sommer könnte es endlich den entscheidenden Durchbruch geben.

Kläger können Projekt blockieren

„Alles hängt davon ab, ob es Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss gibt. Sobald Rechtskraft besteht, kann es losgehen und das noch in diesem Jahr“, sagte Torsten Conradt, Direktor des Landesbetriebs Straßenbau gestern am Rande einer Versammlung von Verwaltung und Politik im Sitzungssaal des Fachdienstes Straßenverkehr in Lanken.

Bundesrechnungshof sieht Vorhaben kritisch

„Diese Nachricht macht Hoffnung, räumt aber nicht die Bedenken des Bundesrechnungshofes aus. Das Problem müssen wir mit dem Bund klären“, sagte Landtagspräsident Klaus Schlie (CDU) aus Mölln. Bereits sein Parteifreund Norbert Brackmann aus Lauenburg, der für die CDU im mächtigen Haushaltsausschuss des Bundestages sitzt, hatte angemerkt, dass die Finanzhüter Teilstrecken von Umgehungsstraßen nicht gerne sehen. Denn mit dem zweiten Bauabschnitt wäre der Lückenschluss bis zur B 404 nördlich von Schwarzenbek nicht geschaffen. Dieses Teilstück ist erst im dritten Abschnitt geplant.

Hoffnung für Geesthachts Umgehung

Hoffnung gibt es auch für die Geesthachter Umgehung von der A 25 bis zur B 404. „Die Unterlagen liegen vor. Die Planfeststellung könnte 2018 beginnen“, kündigte Conradt an. Geestachts Bürgermeister Olaf Schulze begrüßte das ausdrücklich. Mehr Nachdruck bei den weiteren Planungen für ihre Umgehungsstraßen forderten indes Lauenburgs Bürgermeister Andreas Thiede und Ratzeburgs Verwaltungschef Rainer Voß. bislang sind die Pläne zwar im sogenannten vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans, aber noch nicht in Bearbeitung beim Landesbetrieb Straßenbau – und somit liegt die Realisierung in weiter Zukunft.

B 207 wird weiter saniert

Was konkret in diesem Jahr ansteht, sind Straßensanierungen. Im Südkreis wird davon wenig zu bemerken sein. Große Projekte wie die Erneuerung der Bundesstraße 207 zwischen Schwarzenbek und Brunstorf sind abgeschlossen, das ebenfalls marode Teilstück zwischen Brunstorf und Dassendorf ist frühestens 2018 dran, wie Jens Sommerburg, Leiter des zuständigen Straßenbauamtes in Lübeck sagte. Was ansteht ist die Sanierung der B 207 zwischen Breitenfelde und Mölln Nord im zweiten Quartal 2017. Der Verkehr Richtung Norden fließt halbseitig an der Baustelle vorbei, Richtung Süden gibt es Umleitungsstrecken. Wenn die Asphaltdecke auf dem sieben Kilometer langen Teilstück aufgebracht wird, gibt es Vollsperrungen.