Geesthacht. Bisher eine Infektion an Bertha-v.-Suttner-Schule in Geesthacht. Weitere Testergebnisse bis Freitag. Schule in Sandesneben betroffen.

Der Parkplatz der ehemaligen Außenstelle des Berufsbildungszentrums Mölln am Dialogweg in Geesthacht wirkt wie leer gefegt. Nur ein Kastenwagen der Marke Malibu steht darauf. Flatterband und ein „Durchfahrt-verboten“-Schild signalisieren, dass hier etwas Ungewöhnliches vor sich geht: Der Coronatest-Bus der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) ist im Einsatz, 51 Achtklässler sowie zehn Lehrkräfte der Bertha-von-Suttner-Schule sollen auf eine mögliche Infektion getestet werden.


Am Mittwoch wurde bekannt, dass ein BvS-Schüler positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Allen Erkenntnissen nach hatte sich der Schüler auf einer Familienfeier am ersten Septemberwochenende mit dem Virus infiziert. Wegen erster Erkältungssymptome sei er am 7. September zu Hause geblieben. Am Folgetag besuchte er aber wieder den Unterricht. Seine Infektion wurde erst entdeckt, nachdem Familienmitglieder positiv auf das Virus getestet worden waren. Alle Familienmitglieder sind in Quarantäne.

In ein bis zwei Tagen gibt es die Testergebnisse

Um 15.30 Uhr steigt Arzt Finn-Ole Paulsen aus dem Bus, begrüßt die in einer Schlange wartenden Schüler samt Begleitpersonen freundlich. Dann geht es los, einer nach dem anderen tritt unter das Vordach, gibt seine Krankenkassenkarte ab, lässt einen Abstrich im Nasen-Rachen-Raum machen und bekommt dann ein kleines Kärtchen ausgehändigt. „Hinter dem QR-Code ist die Corona-App hinterlegt, ebenso kann dort das Testergebnis abgerufen werden“, erklärt Paulsen. Ein „Besuch“ am Corona-Bus dauert gefühlt nur wenige Sekunden.

Ein bis zwei Tage müssen die Schüler und Lehrkräfte auf das Ergebnis warten. „Ich hoffe sehr, dass nur wenige Tests positiv ausfallen. Und das die Erkrankten schnell genesen“, sagt Schulleiter Kai Nerger, der in den vergangenen Tagen viele Anrufe besorgter Eltern hatte. „Wir nehmen uns dann die Zeit, die aktuelle Situation zu erklären. Hauptsache wir versetzen keinen unnötig in Panik.“ Nerger ist mit der Zusammenarbeit des Kreisgesundheitsamtes sehr zufrieden. „Die haben den Fall übernommen, die Kommunikation ist gut.“

Donnerstag gab es laut Statistik im Herzogtum seit Beginn der Pandemie (2. März) 339 Corona-Infektionen. Das sind zehn mehr als am Tag zuvor. Von den Infizierten gelten 304 als genesen. Zudem gab der Kreis bekannt, dass eine Schülerin an der Grund- und Gemeinschaftsschule Sandesneben positiv getestet wurde. 44 Schüler und sieben Lehrer sind in Quarantäne. Hier fährt der Corona-Testbus Sonntag vor.