Bergedorf. Bergedorf. 1,6 Millionen Euro für die Jugendarbeit – Doch trotz leichtem Plus fehlt überall Geld


Mal ein Kopfschütteln, vereinzeltes Schulterzucken. Doch schließlich gingen alle Arme hoch, stimmte Bergedorfs Jugendhilfe-Ausschuss einstimmig für die Vergabe von 1,649 Millionen Euro für die Kinder- und Jugendarbeit im Bezirk. Und wieder wird es knapp für die 22 Jugendzentren, Straßensozialarbeit und Mädchentreffs – trotz kleiner Aufstockung der Rahmenzuweisungen.

Tarifsteigerung für 2018 gedeckt

„Wir haben 101.000 Euro mehr als im Vorjahr zu vergeben, können uns aber nicht entspannen“, kündigt Hans-Jürgen Raab für die Verwaltung an: „Zwar haben die freien Träger jetzt die Tarifsteigerung für 2018 gedeckt, aber im nächsten Jahr muss das wieder aus Rückflüssen kommen. Um einen Mehrbedarf zu decken, müssen wir an die Sozialbehörde herantreten, sonst wird es zu Einschränkungen des Angebots kommen.“

„Das Allergröbste abgefedert“

Ähnlich klangen seine Worte vor ziemlich genau einem Jahr: „Eine deutliche Erhöhung der Rahmenzuweisung ist nötig“, hatte er 2017 formuliert und eine Anhebung von 16,2 Prozent allein bei den Personalausgaben gefordert. „Davon sind wir noch weit entfernt“, gibt Cornelia Fries (Die Linke) zu bedenken: „Es ist nur das Allergröbste abgefedert, aber nachhaltig ist nichts besser geworden.“

Noch 100.000 Euro im Topf

Wenn auch Geld für den Betrieb der Häuser fehlt, also für die sozialpädagogische Arbeit, so scheinen zumindest alle Baulichkeiten gesichert: In der Tat hat das Bezirksamt bereits eine Million Euro für das neue Haus der Jugend eingeworben, das Am Hohen Stege (als Ersatz fürs Lichtwarkhaus) entstehen soll: „Im nächsten Jahr kommen noch 200.000 Euro dazu“, so Raab. Für das geplante Jugendzentrum in Kirchwerder seien bereits 560.000 Euro an den Bezirk geflossen. „Jetzt haben wir noch knapp 100.000 Euro für Diverses, falls also im HdJ Heckkaten noch Bauliches anfällt oder in einem anderen bezirklichen Gebäude, das für die Jugendarbeit genutzt wird.“

Mit Restmitteln in Höhe von 5411 Euro können zunächst einmal etwa Kellerfenster repariert werden (Jungentreff Billebogen), wird ein Billardtisch renoviert (Clippo Lohbrügge), gibt es Ersatz-Thermostate für die Heizung (Juz Vierlande).

Kleine Zuschüsse

Ein größerer Posten fließt mit 425.000 Euro in die „Förderung der Erziehung in der Familie“ – diesmal um 8000 Euro gestärkt: Das Geld teilen sich die beiden Kinder- und Jugendhilfezentren (Kifaze), die Erziehungsberatung des Diakonischen Werks und das Mütterzentrum am Reetwerder. Gerade mal 5000 Euro mehr als im Vorjahr, jetzt also 318.000 Euro, gehen an die sozialräumliche Angebote, dazu zählen die Familienberatung am Kurt-Adams-Platz, das Projekt „F.aktiv“, das Schnittstellenprojekt in Neuallermöhe sowie „MoBeLan“ im Landgebiet.

Diese 22 Angebote werden finanziert:


Juz am KAP:114.600 Euro; Förderfonds Bergedorf-West Westibül: 5000 €; Kinder- und Jugendclub Lohbrügge „Clippo“: 127.612 €; „Unser Haus“: 51.120 €; Juz Vierlande: 127.640 €; Förderkreis Jugendsegeln: 6730 €; Deichprogramm: 15.120 €; Mädchentreff Lohbrügge: 109.00 €; Mobilo: 85.322 €; Jugendclub Neuallermöhe „Steinjuz“: 84.00 €; Jugendgruppensegelzentrum Dove-Elbe: 3416 €; Jungentreff Bille-Bogen: 80.048 €; Kinder- und Jugendchor Lola: 846 €; Berufsfindungstage für Mädchen der
„Dollen Deerns“: 2791 €; Jugendzentrum „Juzena“: 205.408 €; Integratives Veranstaltungsprogramm von „mittendrin!“: 15.341 €; Straßensozialarbeit in Neuallermöhe: 90.876 €; Mädchentreff Neuallermöhe: 111.000 €; Haus Warwisch: 118.000 €; Spielhaus Kiebitz: 164.796 €; Kinder- und Jugendhaus Boberg: 46.372 €; Drogenpräventionsprojekt Lass’ 1000 Steine rollen: 84.131 €.