Lauenburg. Das Freibad Lauenburg schließt coronabedingt in diesem Jahr mit einem hohem Defizit. Vierbeiner durften zum Ende noch einmal schwimmen.

Einen Riesenspaß hatten nicht nur die mehr oder weniger nassen Vierbeiner im Lauenburger Freibad beim fünften Hundebadetag. Ihre Besitzer waren ebenso begeistert. Die bunte Mischung aus großen und kleinen, mehr oder weniger aufgeregten Hunden, zauberte so manches Schmunzeln in die Gesichter der zu Zaungästen gewordenen Menschen. Die Badegäste der Saison überließen das Wasser ihren vierbeinigen Freunden.

Nicht alle Hunde springen begeistert ins Wasser

Bei einigen Tieren gehörte aber schon sehr viel Überredungskunst dazu, bis der erste vorsichtige Schritt ins kühle Nass gewagt wurde. Dem azurblauen Wasser, durch das man bis auf den Grund schauen konnte, trauten die meisten Vierbeiner anfangs nicht. Labradore und Golden Retriever oder Hunde, die bereits das Freibadwasser aus den Vorjahren kannten, sprangen aber mit Begeisterung den von Herrchen oder Frauchen geworfenen Spielzeugen hinterher.

Brigitte und Wolfgang Harwving nutzten schon zum dritten Mal den Hundebadetag in Lauenburg. Sie kamen mit ihrer Labradorhündin „Lucy“ extra aus Niedersachsen hierher. „Lucy“ hatte den anderen Hunden etwas voraus: Sie benutzte die Treppe, um ins Nichtschwimmerbecken zu gelangen. Während viele ihrer Artgenossen Probleme damit hatten, sich an den Seitenwänden aus dem Wasser zu stemmen, schwamm Lucy mit ihrem Ball in aller Ruhe zur Treppe und stolzierte problemlos wieder zu ihren Besitzern.

Kostenloser Badespaß für Vierbeiner nicht selbstverständlich

Brigitte Harwving ist nach wie vor begeistert von dem Lauenburger Hundebadetag. „Solche Aktionen werden zwar auch in anderen Freibädern angeboten, aber da zahlt man mindestens 50 Cent pro Pfote. Dass hier alles kostenlos ist, finden wir toll“, sagte sie. Für die einjährige Labradoodle-Hündin „Luna“ war der Kontakt zu den vielen Hunden ein einziges Abenteuer. „Wir freuen uns, dass wir unserem Hund etwas Gutes tun konnten, auch wenn sie hier fast nur begeistert rumflitzt und nicht so häufig im Wasser ist“, sagten Susanne und Heiko Schulzki aus Geesthacht.

Eine von den etwas kleineren Hündinnen war die etwa sechsjährige „Bogi“. Ihr Frauchen Susanne Korreik hatte sie aus dem Tierschutz in Ungarn bekommen. „Bogi“, was übersetzte Butterblume heißt, hat in ihrem nicht ganz unproblematischen Hundeleben gelernt, wie man Konflikten aus dem Weg geht. Wenn ein anderer Hund versuchte, den Ball vor ihr zu schnappen, schwamm sie wieder in Richtung Beckenrand. Dort wartete sie geduldig ab, bis ihr Widersacher das Interesse verlor und holte sich dann schnell ihr Spielzeug zurück.

Sicherlich hat so mancher Zuschauer bedauert, dass bei dem Traumwetter am Wochenende die Freibadsaison in Lauenburg schon zu Ende ist, aber der Leiter Vertrieb der Versorgungsbetriebe Elbe, Denis Recknagel, zeigt sich optimistisch. „In Sachen Corona hoffen wir auf eine ruhige Winterzeit und bauen auf eine normale Saison im nächsten Jahr“, sagte er.

Später Saisonbeginn durch Corona belastet die Bilanz

Die Entscheidung, trotz der Herausforderungen des Virus das Freibad in diesem Jahr, wenn auch erst ab dem 4. Juli nach der Entscheidung der Landesregierung zu öffnen, sei richtig gewesen. „Zwar gab es durch die Hygienemaßnahmen einige Einschränkungen, aber die Badegäste haben uns bestätigt, dass ein bisschen Normalität wieder Zuversicht schafft. Besonders gefreut hat uns, dass wir viele neue Besucher aus Hamburg oder Büchen begrüßen konnten“, so Recknagel.

Unmut hätte allerdings die Beschränkung der Öffnungszeiten und Besucherzahlen hervorgerufen. „Wir konnten in dieser Saison zwar keine Besucherrekorde brechen, aber dafür ein wenig Normalität in diese herausfordernden Zeiten bringen“, sagte Dennis Recknagel.


Lesen Sie auch:


Badegäste im Herzogtum müssen sich noch gedulden

Die Saison 2020 lief vom 4. Juli bis zum 12. September. Statt gewohnter 60.000 Besucher und mehr als 1700 verkaufter Dauerkarten, sprechen die Zahlen mit nur 13.000 Besuchern für sich. Dauerkarten konnten aufgrund der notwendigen Hygienemaßnahmen nicht verkauft werden. Dennis Recknagel resümiert, dass die Kosten des Freibads so noch deutlich über den Einnahmen liegen.