Bergedorf. Bergedorf. Veranstalter WAGS hat nach drei Festen nun die Option für zwei weitere. Doch die Bedingungen werden entscheiden.
Das Alstervergnügen 2019: aus finanziellen Gründen gestrichen. Die Hafenmeile 2020 in Bergedorf: bisher nicht ausgeschrieben. Kurz vor dem Bergedorfer Stadtfest, das vom 23. bis zum 25. August in der hiesigen City steigt, könnten im Bezirksamt die Alarmsirenen schrillen. Denn immer mehr Feste stehen wegen gestiegener Auflagen und hoher Kosten auf der Kippe – und auch in Bergedorf läuft der Vertrag mit der Werbegesellschaft des Ambulanten Gewerbes der Schausteller (WAGS) nach drei Stadtfesten aus. Zwar bleibt die Option für zwei weitere Feste – doch angesichts der roten Zahlen, die das Stadtfest meist schrieb, könnte die WAGS diese auch ungenutzt lassen.
Schausteller wollen gerne weitermachen
Die Werbegesellschaft der Schausteller selbst macht jedoch Hoffnung: „Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, sind wir interessiert, weiterzumachen“, sagt WAGS-Chef Wilfried Thal. „Es wird aber auch viel von Bergedorf abhängen. Wir brauchen ein politisches Verständnis für diese Veranstaltungen.“ Auf Nachfrage versichert Bezirksamtssprecherin Lena Stich. „Wir haben gute Erfahrungen mit der WAGS“, der Bezirk werde seinen Spielraum nutzen.
Fakt ist: Große Feste wie das Alstervergnügen oder auch das Stadtfest sind für kommerzielle Anbieter zunehmend uninteressant. Allgemein gestiegene Kosten für Reinigung oder Müllentsorgung, zudem immer höhere Sicherheitsanforderungen und der bürokratische Aufwand machen den Veranstaltern das Leben schwer.
„Solche Feste nicht kommerzialisieren“
Schon 2015 sprang ein Anbieter kurzfristig bei der Stadtfest-Planung ab, weil sich die Veranstaltung nicht rechne, hieß es. Die WAGS, die als Teil des Landesverbandes der Schausteller ein Interesse an solchen Events für ihre Mitglieder hat, stand bereit. Die Motive damals wie heute sind die gleichen: „Solche Feste sollten nicht kommerzialisiert werden“, sagt Wilfried Thal. Was dann geschehe, könne jetzt beim Alstervergnügen besichtigt werden. Die WAGS habe nur ein Interesse, die Arbeitsplätze in ihrem Landesverband zu sichern. „Plus/minus null“ beim Stadtfest sei das Ziel.
Zu hohe Sicherheitsanforderungen
Oft genug ist die Bergedorfer Sause, die alle zwei Jahre immerhin bis zu 400.000 Menschen in den Bezirk lockt, aber auch ein Minusgeschäft. Und hier kommen nach Ansicht der Veranstalter die Behörden ins Spiel, die ihren Gestaltungsspielraum besser nutzen sollen. „Oft braucht es einfach nur mal einen, der Rückgrat zeigt und sagt: Nun ist mal gut“, meint Wilfried Thal – und bezieht sich dabei auf die immer weiter gestiegenen Sicherheitsanforderungen. „Teilweise werden Maßnahmen für Situationen entworfen, die es noch nie irgendwo gegeben hat.“
Immerhin: Mit den Plänen für das Stadtfest plagt sich die WAGS längst nicht alleine herum: Sie hat zwei emsige Helfer, die seit Jahren die Strippen ziehen.