Hamburg. Lastenräder sollen Autos ersetzen können. Deren Parkplätze erobern sie bereits, da die Gefährte nicht in Fahrradkeller passen.
Das Modell „Go-E Disc“ zum Beispiel ist bereits für schlappe 3499 Euro zu haben. Mit Hinterradmotor, damit das Treten nicht so anstrengend wird. Und natürlich sehr großer, sehr tiefer Ladefläche vorne, die ein Volumen von 250 Litern fasst. Das ist fast ein Schnapper, denn man kann schließlich gut und gern auch mehr als 8000 Euro für so etwas ausgeben.
Lastenfahrräder sollen ein Teil der mobilen Zukunft in Hamburg sein, die Anschaffung wurde sogar auch für Privatleute eine Zeit lang finanziell gefördert. In einigen Vierteln unserer schönen Stadt ist inzwischen ein deutlicher Anstieg dieser durchaus praktischen Fahrzeuge zu beobachten. Nämlich vor allem dort, wo die Einkommen höher sind als im Durchschnitt.
Lastenfahrräder passen nicht in Fahrradkeller
Lastenfahrräder sind wie SUVs für Umweltbewusste. Groß, ein bisschen protzig und teuer. Sie fallen auf, sollen es vielleicht auch. Sie geben, wenn dreirädrig, ein zusätzliches Gefühl von Sicherheit. Mann/Frau kann die Tochter zum Ballett fahren, den Sohn zum Hockey und den Pudel zum Friseur. Oder auch nur Einkäufe holen, damit man nicht den Lieferdienst oder das eigene Auto bemühen muss. Stichwort CO2-Bilanz. Schön fürs Gewissen.
Dass diese recht ausladenden Gefährte in die Fahrradkeller von Mehrfamilienhäusern nicht passen und schon gar nicht in diese runden Fahrradbuden am Straßenrand, ist natürlich ein gar nicht so kleines Problem.
Lastenfahrräder dürfen auf Parkplätzen stehen
Aber: Lastenfahrräder dürfen tatsächlich in Anwohnerparkzonen rund um die Uhr kostenfrei auf den raren Parkplätzen abgestellt werden. Auch wenn man kein Anlieger ist, sondern nur ein Anliegen hat. Das könnte eine Lösung sein – gerade plant die Stadt die Einrichtung einer neuen Anwohnerparkzone für Eppendorf und Hoheluft. Das passt dann schon.