Westerland. Der Bürgermeister kann sich die Entwicklung nicht erklären. Auf Föhr hat sich die Zahl der Infektionen binnen einer Woche verdoppelt.

Auf der Insel Sylt steigt die Zahl der Corona-Infektionen seit einigen Tagen kontinuierlich an – entgegen dem bundesweiten Trend. Nikolas Häckel, Bürgermeister der Gemeinde Sylt, kann sich diese Entwicklung auch nicht erklären, „außer, dass wir halt auf einem begrenzten Raum zusammenleben und die Kontakte über Kinderbetreuung, Schule, Familien und Berufe sehr vernetzt sind“.

Der Blick auf die Zahlen, die der Kreis Nordfriesland täglich veröffentlicht, macht die Dynamik deutlich: Gab es am Dienstag vor einer Woche noch 206 Infektionen, so lag die Zahl eine Woche später schon bei 310 und gestern bei 348. Ende Januar hatte die Zahl der Infektionen bei nur mehr 140 gelegen. „Nach Angaben des Gesundheitsamtes gibt es auf Sylt keine größeren Ausbrüche, sondern viele Einzelfälle“, sagte Laura Berndt, Sprecherin des Kreis Nordfriesland, dem Abendblatt. Eine Kontaktverfolgung gebe es ja schon länger im ganzen Land nicht mehr. Wer einen positiven PCR-Test erhalten hat, werde lediglich per SMS informiert. Eine mögliche Erklärung für die steigenden Zahlen nennt Berndt: „Die Leute haben einfach wieder mehr Kontakte und die Omikron-Variante ist sehr ansteckend.“

Südtondern ist im Kreis Spitzenreiter bei der Zahl der Infektionen

Auf Sylt war am 10. Januar – bedingt durch die Weihnachtstage und den Jahreswechsel gab es mehrere größere Ausbrüche – ein Höchststand von 480 Infizierten verzeichnet worden. Danach hatten sich – damals ebenfalls gegen den Bundestrend – immer weniger Menschen mit Corona infiziert.

Kreisweit liege Sylt aber gar nicht an der Spitze. Südtondern sei Spitzenreiter bei der Zahl der Infektionen. Dort stieg die Zahl von Dienstag vor einer Woche von 729 auf inzwischen 1005. Und auch auf der Insel Föhr ist ein deutlicher Anstieg zu beobachten. Waren es Dienstag vor einer Woche noch 41 Infektionen, so hat sich die Zahl inzwischen mehr als verdoppelt auf 96.

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Von Kaja Weber (deaktiviert), Maren Jannen (deaktiviert) und Christoph Rybarczyk

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