Hamburg . Winterdienst im Einsatz. Baum stürzt auf Mehrfamilienhaus in Norderstedt. Ungemütliches Wetter mit Sturm und Schneeschauern.

Polare Meeresluft bringt ungemütliches Wetter mit Sturm, Schneeschauern und Frost in den Norden. Wegen Glättemeldungen mussten am frühen Freitagmorgen rund 40 Fahrzeuge der Stadtreinigung vielbefahrene Straßen und Radwege insbesondere im Hamburger Westen und Osten sichern. Der Einsatz werde voraussichtlich bis zum Vormittag andauern."Niedrige Temperaturen und Restfeuchte auf den Straßen führen weiterhin zu vereinzelter Glättebildung", teilte die Stadtreinigung mit. Auto- und Radfahrende werden gebeten, sich vorsichtig zu verhalten.

Am Donnerstag wechselten sich Sonnenschein und Schneeschauer ab, es war sehr stürmisch. Wie der Lagedienst der Feuerwehr auf Anfrage mitteilte, gab es seit dem Morgen acht wetterbedingte Einsätze, etwa wegen umgestürzter Bäume. Die Stadtreinigung war wegen erster Glättemeldungen mit Streufahrzeugen im Einsatz.

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Wetter: Baum stürzt auf Mehrfamilienhaus in Norderstedt

Vermutlich eine starke Böe hat am Donnerstag einen Baum auf ein Mehrfamilienhaus in Norderstedt (Kreis Segeberg) fallen lassen. Es sei sehr windig gewesen, ihre Tochter habe am Fenster gestanden, als es plötzlich gekracht habe, berichtete eine Bewohnerin des Dachgeschosses. Die Feuerwehr war nach eigenen Angaben mit 20 Mann und fünf Fahrzeugen im Einsatz. Die Retter sicherten die Birke mit einer Seilwinde und zerlegten den Baum von einer Drehleiter aus mit einer Kettensäge. Die zwölf Menschen im Haus seien unverletzt geblieben. Am Gebäude entstand nur ein leichter Schaden, wie ein Sprecher sagte.

Starker Wind hat das Wasser der Ostsee am Donnerstag auf die Küste Schleswig-Holsteins getrieben. Bis zum frühen Donnerstagabend stiegen die Wasserstände nach Messungen des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Lübeck auf mehr als einen Meter und in Kiel und Flensburg auf mehr als 90 Zentimeter über den normalen Stand. Von einer Sturmflut wird an der Ostsee ab einem Wasserstand von einem Meter gesprochen. Das Hochwasser richtete nach Behördenangaben keine größeren Schäden an. In Lübeck trat die Trave leicht über die Ufer, größere Überschwemmungen blieben aber sowohl dort als auch in Kiel und Flensburg aus.

An den Küsten wird es stürmisch
An den Küsten wird es stürmisch © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Bernd Wüstneck | Unbekannt

Zunächst Sturmflut-Warnung an der Ostseeküste

Sturmfluten an der deutschen Ostseeküste werden vom BSH in vier Klassen eingeteilt: Bei Werten von 1,00 bis 1,25 Metern wird von einer Sturmflut gesprochen, bei einer mittleren Sturmflut werden Werte von 1,25 bis 1,50 Meter über mittlerem Wasserstand erreicht. Bei schweren Sturmfluten werden Wasserstände von 1,50 bis 2,00 Meter über mittlerem Wasserstand gemessen. Bei sehr schweren Sturmfluten steigt der Pegel auf mehr als 2,00 Meter über mittlerem Wasserstand.

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Dass es im Norden stürmisch wird, hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD) bereits am Mittwoch mitgeteilt: "Die Kaltfront eines Sturmtiefs schwenkt von der Nordsee her über Schleswig-Holstein und Hamburg hinweg und führt polare Meeresluft heran."

Glättegefahr auch in Niedersachsen – Schneeschauer erwartet

Wechselhaftes Wetter erwartet die Menschen am Freitag in Niedersachsen. Am Morgen besteht gebietsweise noch Glättegefahr, wie der DWD mitteilte. Vormittags werden zunächst im Westen Wolken und Schneeschauer erwartet, im Tagesverlauf zieht es sich dann landesweit zu. An der Nordsee ist mit Windböen zu rechnen, zudem soll es in den Mittelgebirgen schneien. Die Höchstwerte liegen zwischen drei und sieben Grad.

Schnee und Glätte haben am Donnerstagnachmittag im Landkreis Peine schwere Unfälle ausgelöst. Eine 28-jährige Autofahrerin wurde bei einem missglückten Überholvorgang lebensgefährlich verletzt, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Die Frau war mit ihrem Auto von der glatten Bundesstraße 214 abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Sie wurde von der Feuerwehr befreit und in ein Braunschweiger Klinikum gebracht. Am Freitagmorgen bestand weiterhin Lebensgefahr, bestätigte ein Polizeisprecher.

Schwere Verkehrsunfälle im Landkreis Preine

Ein 20-Jähriger kam mit seinem Auto von einer Landstraße ab und wurde schwer verletzt – vermutlich ebenfalls wegen Glätte. Wie die Polizei mitteilte, überschlug sich der Wagen mehrfach und kam schließlich auf einem Feld zum Stehen. Auch hier mussten Einsatzkräfte den Verletzten aus dem Fahrzeug befreien und ins Klinikum in Braunschweig bringen.

Beim Frontalzusammenstoß zweier Autos in Vechelde wurde ein 28-Jähriger schwer verletzt. Sein Wagen kollidierte mit einem Transporter, der in den Gegenverkehr gerutscht war. Der 28-Jährige kam in ein Krankenhaus in Peine, der Fahrer des Transporters verletzte sich nur leicht.

In der Nacht zum Sonnabend bleibt es bedeckt, dazu gibt es zeitweise Regen oder Sprühregen. Die Temperaturen sinken auf sechs Grad in Ostfriesland und auf bis zu null Grad im Oberharz.