Trittau. Veranstalterin Elke Baum verärgert über Vorverlegung des Termins. Was die Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn damit zu tun hat.

Der Trittauer Mühlenmarkt an Pfingsten gilt seit 1999 als fester Termin im Gemeindekalender und in den Köpfen vieler Besucher. Doch in diesem Jahr müssen sie sich umstellen, denn der Markt wurde zwei Wochen vorverlegt: auf Sonnabend und Sonntag, 21./22. Mai.

Deutscher Mühlentag war Anlass für Mühlenmarkt Trittau

Für Veranstalterin Elke Baum ist das ein großes Ärgernis. Sie sagt: „Mit dem Mühlenmarkt wollte die Gemeinde Trittau seinerzeit zum Deutschen Mühlentag am Pfingstmontag auf unsere Wassermühle aufmerksam machen und für sie werben.“ Für Baum ist klar: Den Mühlenmarkt vom Mühlentag abzukoppeln macht keinen Sinn. „So einen traditionellen Termin verschiebt man nicht.“

Und doch ist genau das passiert. Zu dem Vorgang sagt Bürgermeister Oliver Mesch: „Ich kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr rekonstruieren, wie es dazu kam.“ Die Verantwortung liege bei der Koordinationsstelle für die Wassermühle, die in der Volkshochschule (VHS) angesiedelt ist. Gegenwärtig ist die Stelle der VHS-Leitung unbesetzt, zuvor gab es einige Wechsel. Laut Mesch habe es an Pfingsten „in irgendeiner Form Terminüberschneidungen gegeben“. Konkret betrifft das den Mühlenmarkt und die Galerie in der Wassermühle. Dort plant die Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn eine neue Ausstellung, die am 11. Juni, eine Woche nach Pfingsten, eröffnet wird.

Sparkassen-Kulturstiftung braucht Tage für den Aufbau

Baum wirft der Stiftung vor, dass diese die Ausstellung zwar angemeldet, aber nicht rechtzeitig angegeben habe, dass sie mehrere Tage als Aufbauzeit benötigt. „Das waren genau die Tage über Pfingsten“, sagt Baum. „Die hatte die Kulturstiftung der VHS zur Terminierung nicht gemeldet, weswegen diese sie auch nicht eintragen konnte – und wir mussten mit unserem Termin weichen.“

Für Katharina Schlüter, Geschäftsführerin der Sparkassen-Kulturstiftung, stellt sich der Sachverhalt anders dar. Sie sagt: „Frau Baum gibt ebenso wie wir Termine an die Gemeinde.“ Die VHS-Stelle koordiniere diese dann eigenverantwortlich. „Wir sind alle bemüht, um Frau Baum herumzuplanen.“ Die Ausstellungen würden so geplant, „dass der Mühlenmarkt immer stattfinden kann“. Bürgermeister Mesch formuliert es diplomatisch: „Man hat sich auf einen Termin geeinigt.“ Und weiter: „Keiner hat den anderen rausgekegelt, ich denke, dass es unglücklich gelaufen ist.“ Er gehe davon aus, „dass es im nächsten Jahr sicher wieder anders läuft“, wenn die Stelle der VHS-Leitung neu besetzt sei.

Verkaufsoffener Sonntag richtet sich nach Mühlenmarkt

Die Vorverlegung des Termins geht mit einer Verlegung des verkaufsoffenen Sonntags einher. „Die Trittauer Geschäfte haben jetzt natürlich auch Angst, dass weniger Kunden kommen“, so Baum. Eine Gefahr, die Martin Sieg, Vorsitzender der Gewerbegemeinschaft Trittau (GGT), als eher gering einschätzt. Er sagt aber auch: „Na klar besteht die Chance, dass die Besucher fehlen, die einen Pfingstausflug planen.“

GGT-Mitglied Angelika Voß ergänzt: „Wir haben schon vor 14 Tagen mit Schildern darauf hingewiesen, wann der verkaufsoffene Sonntag ist.“ Der 22. Mai sei vielleicht sogar der bessere Termin, „weil sonst wegen des Brückentags an Pfingsten viele in Urlaub sind“. Ob sie mit ihrer Einschätzung richtig liegt oder Elke Baum mit ihren Befürchtungen, wird sich am Wochenende zeigen.