Bremen/Hannover/Kiel. Mädchen erleidet Schock. Silvesternacht im Norden aber weitgehend friedlich. Mehrere Menschen durch Feuerwerkskörper verletzt.
Vergleichsweise ruhig ist die Silvesternacht offenbar in Schleswig-Holstein verlaufen. Bis zum frühen Morgen hätte man keine besonderen Vorkommnisse zu vermelden, teilte ein Sprecher der Polizei mit. Auch in Niedersachsen und Bremen haben die Menschen offenbar überwiegend friedlich ins neue Jahr gefeiert. Bei den Partys und Feuerwerken kam es bis zum frühen Morgen nicht zu größeren Zwischenfällen, wie die Polizeidienststellen im Land berichteten. Auf Sylt feierten an der Westerländer Strandpromenade rund 10.000 Menschen weitestgehend friedlich ins neue Jahr.
Am Bremer Hauptbahnhof wurden in der Silvesternacht mehrere Menschen durch Böller und Raketen verletzt. Auf dem Bahnhofsvorplatz hatten sich zeitweise viele Menschen versammelt. Eine 53-Jährige wurde von einem Feuerwerkskörper getroffen und erlitt Verletzungen im Gesicht, wie die Polizei mitteilte. Sie musste in ein Krankenhaus gebracht werden.
Rund 400 Menschen vor Bremer Hauptbahnhof
Eine größere Gruppe Feiernder wurde von vier jungen Männern mit einer Rakete beschossen, verletzt wurde dabei aber niemand. Durch eine am Boden explodierende Rakete erlitt ein 26 Jahre alter Mann einen Hörschaden. Die Polizei griff ein und verwies rund 50 Menschen vom Platz. Insgesamt seien die Zwischenfälle aber nicht ungewöhnlich. „Angesichts der rund 400 Menschen, die auf dem Bahnhofsvorplatz gefeiert haben, war es ein durchgehend friedlicher Einsatz“, sagte Holger Jureczko, Pressesprecher der Bundespolizei Bremen.
In einer Fußgängerzone in Bremen wurde ein kleines Mädchen von einem 16-Jährigen mit einem Böller beworfen. Nach Angaben der Polizei explodierte der Sprengkörper direkt neben ihr. Die Vierjährige erlitt einen leichten Schock und musste in einem Rettungswagen behandelt werden. Die Polizei Bremen rückte vom Silvestertag bis zum Neujahrsmorgen insgesamt 406 Mal zu Einsätzen aus.
In Hannover flogen Raketen gezielt auf Passanten
In Hannover und Umgebung fuhr die Feuerwehr 718 Einsätze, das waren 30 Prozent mehr als in der Silvesternacht vor einem Jahr. In Hannover hieß es aber auch, bei der Böllerei auf dem zentralen Platz Kröpcke hätten einige Feiernde ihre Raketen rücksichtslos auf Passanten abgeschossen, nach Augenzeugenberichten zum Teil sogar mit Absicht. Verletzte gab es offenbar keine. In Osnabrück verbuchte die Polizei mehr als 500 Einsätze. Besonders nach Mitternacht kam es dort vermehrt zu Schlägereien. In Lüneburg sprach eine Polizeisprecherin dagegen von einer „erstaunlich ruhigen Nacht“.
Im Bereich Salzgitter hat laut Angaben der Polizeidirektion Braunschweig eine verirrte Silvesterrakete einen Brand in einem Dachstuhl ausgelöst und so einen Sachschaden von rund 200.000 Euro verursacht. In Göttingen hatte die Polizei kurz nach Mitternacht mit einer größeren Schlägerei viel zu tun, Schwerverletzte gab es aber auch dort nicht.
Auch in Mecklenburg-Vorpommern ist der Jahreswechsel für die Einsatzkräfte der Polizei und Feuerwehr offenbar weitgehend ruhig verlaufen. Es seien lediglich einige kleine Brände und Fälle von Sachbeschädigung in der Nacht gemeldet worden, teilte ein Polizeisprecher am frühen Sonntagmorgen mit. In Röbel/Müritz (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) seien zudem zwei Frauen (18 und 19) durch eine verirrte Silvesterrakete im Gesicht verbrannt worden.