Finkenwerder. Was die Sturmflut 1962 bei Finkenwerder getrennt hat, soll jetzt wieder verbunden werden. Vorteil: Wenig Schlick und Tideauenwälder.
Mit knapp sechs Kilometer Länge und etwa 150 Meter Breite ist die Alte Süderelbe bei Finkenwerder nach der Alster der zweitgrößte See Hamburgs. Der frühere Elbe-Seitenarm war nach der großen Sturmflut 1962 durch einen Deich von der Elbe abgetrennt wurden. Jetzt empfiehlt ein Gutachter wieder den Anschluss an den Strom und damit eine Öffnung für den Wechsel von Ebbe und Flut auf der Elbe.
Damit, so die Hoffnung, könnten vor allem die Verschlickungsprobleme im Hamburger Hafen bekämpft werden. Gleichzeitig könnten sich neue Tideauenwälder bilden. In Auftrag gegeben hatte das Gutachten die Stiftung Lebensraum Elbe, die 2010 durch einen Beschluss der Bürgerschaft gegründet worden war. Stiftungs-Vorstand Elisabeth Klocke: „Wir freuen uns, mit dem Gutachten eine fundierte Grundlage für die weitere Diskussion bereitstellen zu können.“
Es gab schon einmal den Plan, die Alte Süderelbe zu öffnen
Die Gutachter von Bioconsult aus Bremen präferieren in ihrer Variantenuntersuchung nun eine einseitige Anbindung durch ein großes Siel mit Sturmflutschutz über das Köhlfleet östlich von Finkenwerder. Dadurch würde vergleichsweise wenig Schlick in das Gewässer gespült und der bauliche Aufwand bleibe gering. Die Öffnung der Alten Süderelbe war Mitte der 1990er-Jahre schon einmal geplant worden. Der Wiederanschluss sollte als Ausgleich für die Hafenerweiterung in Altenwerder dienen. Die Pläne wurden dann aber wieder auf Eis gelegt.