Hamburg. Nächste Woche starten bei Schnelsen neue Bauarbeiten. Viele Fahrer nutzen Schleichwege
Jetzt wird es ernst. Bereits seit Monaten bemerken Autofahrer, die auf den Autobahnen und Straßen im Westen Hamburgs unterwegs sind, die vorbereitenden Arbeiten für den Ausbau der viel befahrenen A 7. In der kommenden Woche starten nun im Bereich Schnelsen erste Arbeiten, damit Ende Juni und Anfang Juli die Brücken, die die Frohme- und die Heidlohstraße über die A 7 führen, abgerissen und durch stählerne Behelfsbrücken ersetzt werden können.
Für viele Autofahrer bedeuten die Bauarbeiten – trotz der ausgeklügelten Planungen – massive Behinderungen. Besonders in den Morgen- und Abendstunden sowie an den Wochenenden geht zeitweise schon jetzt nichts mehr. Die in den kommenden Wochen geplanten Sperrungen der A 7 und der Ferienverkehr werden die Situation verschärfen. Es überrascht wenig, dass vor allem Ortskundige längst auf Schleichwege ausgewichen sind.
Der Abriss der Brücken sei notwendig, weil diese „zu kurz“ für eine breitere A 7 seien, sagt Caspar Hamel, Sprecher der zuständigen Projektgesellschaft Via Solutions Nord. Dort, wo die beiden Brücken derzeit die Autobahn queren, soll später zwar einmal der „Deckel“ den Autobahnverkehr sozusagen unter der Erde verschwinden lassen. Aber bis dahin kann auf beide Straßen nicht verzichtet werden, so dass Provisorien notwendig sind.
Seit Mitte vergangenen Jahres wird die A 7 vom nördlichen Ausgang des Elbtunnels bis hoch zum Bordesholmer Dreieck schrittweise erneuert und dabei um jeweils zwei Spuren erweitert. Auf einer Länge von fast 16 Kilometern werden Lärmschutzwälle errichtet. Zudem sind mehr als 20 neue Brücken notwendig – das alles bei laufendem Verkehr und mit der Absicht, die Beeinträchtigungen der Anwohner so gering wie möglich zu halten.
Auch Autofahrer können mögliche Staufallen umfahren. Das Abendblatt stellt einige Ausweichrouten zu ausgewählten Zielen vor. So ist es für Durchreisende und alle, die im Osten Hamburgs wohnen, sinnvoll, die Stadt östlich auf der A 1 zu umfahren. Wer in den südwestlichen Teil Schleswig-Holsteins und die A 7 auf Hamburger Gebiet meiden will, kann versuchen, „über die Dörfer“ die A 23 zu erreichen.
Die Behörden und der Automobilclub ADAC plädieren allerdings dafür, auf der Autobahn zu bleiben. Die Baustellen seien so eingerichtet, dass der Verkehrsfluss nicht gestört werden solle, sagt ADAC-Sprecher Christian Hieff. Problematisch werde die Situation bei Unfällen, weil die Bergung von Fahrzeugen in Baustellenbereichen länger dauere. „Aber auch bei einer Vollsperrung kommt man auf Schleichwegen oft nicht wirklich rascher voran.“
Der ADAC-Sprecher empfiehlt jenen, die beispielsweise am Sonnabend unterwegs sind, die Reise möglichst früh zu starten. „Ab den Frühstückszeiten kann es schwierig werden.“
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