Die Hamburger TV-Maklerin Claudia Gülzow gestaltet ihr eigenes Heim regelmäßig um
Claudia Gülzow ist wohl die bekannteste Maklerin Deutschlands. Jeden Tag verfolgen fast eine Million Fernsehzuschauer die Doku-Soap „mieten, kaufen, wohnen“ (Vox 10.55 Uhr, 17 Uhr, 18 Uhr) und schauen der Hamburgerin dabei zu, wie sie ihren Klienten hilft, das perfekte Heim zu finden. Dabei handelt es sich aber nicht um irgendwelche Zwei-Zimmer-Studentenbuden. Nein, Claudia Gülzow vermittelt Luxusimmobilien. „Sehr gerne Häuser ab einer Million“, sagt sie. Dabei setzt sie, was das eigene Haus angeht, eher auf „Understatement“ – zumindest von außen.
In einem Randgebiet von Hamburg lebt Claudia Gülzow gemeinsam mit ihrem Mann und ihren bereits erwachsenen Kindern unter einem Dach. Die Tochter besetzt das Souterrain, der Sohn hat ein anliegendes Apartment. „Wir sind wie eine WG und verstehen uns alle sehr gut“, sagt Gülzow stolz. Von der Straße aus wirkt ihr Zuhause eher unscheinbar, „englisches Landhaus“, sagt Gülzow, die zugibt, Angst vor Einbrechern zu haben, und deswegen nicht in einem Schloss lebt.
Dafür tobt sich die 42-Jährige im Inneren des Hauses aus. Mindestens einmal im Jahr muss eine neue Einrichtung her. „Länger ertrage ich dieselben Möbel nicht“, sagt sie. Alleine ihre Küche wurde in den vergangenen zehn Jahren fünfmal ausgetauscht. „Landhaus ist out, jetzt muss was Modernes her.“ Ihr aktueller Fabel: „Industry-Style“. Das Sofa, auf dem sie sitzt, habe sie gerade neu gekauft, der passende Wohnzimmertisch wurde auch schon besorgt. „Nun müssen noch die Sessel weg“, sagt sie und blickt dabei kritisch durch den Raum. „Die passen jetzt einfach nicht mehr dazu.“
Das klingt verrückt? Für manchen vielleicht, doch für Gülzow ist es pure Leidenschaft: „Ich liebe schönes Wohnen.“ Und dieses Gefühl versucht sie auch an ihre Kunden weiterzugeben. Jeder, der bei ihr eine Immobilie kauft, bekommt einen Präsentkorb mit Süßigkeiten, Wein, Dekoartikeln. Sehr gerne lädt sie ihre Klienten auch zum Essen ein. Angefangen hat Claudia Gülzow, die auch im wahren Leben eine Maklerin für Luxusimmobilien ist und ihre eigene Firma besitzt, die Arbeit beim Fernsehen vor drei Jahren. Sie hat sich im Internet beworben und wurde angenommen. Worauf genau sie sich einlässt, wusste sie damals noch nicht. „An meinem ersten Drehtag hatte ich die schönsten High Heels an“, erzählt sie. Dass die Besichtigung einer Wohnung insgesamt vier Stunden dauert, ahnte sie nicht. Drei Besichtigungen wurden gedreht – „am Ende des Tages hatte ich blutige Füße“. Trotzdem: „Das ist das Beste, was mir passieren konnte“, sagt Gülzow heute. Auch wenn sie ihre Prominenz manchmal einschränkt.
„Auf der Reeperbahn können wir nicht mehr drehen, da ich ständig angesprochen werde“, erzählt sie. Seit ihrem Einstieg bei Vox wurden ihre Drehtage verdreifacht, mittlerweile ist die Hamburgerin jeden Tag auf dem Fernsehschirm zu sehen. Im Sommer feiert sie ihre 200.Folge. Ungefähr 100E-Mails erhält die Blondine am Tag, 400 Fanbriefe pro Woche. „Ich beantworte sie alle“, sagt Gülzow, die gemeinsam mit ihrem Mann, mit dem sie seit 24 Jahren verheiratet ist und der immer noch ihre „große Liebe“ sei, schon zehnmal umgezogen ist. „Angefangen haben wir in einer Doppelhaushälfte in Barsbüttel.“
Dann waren die Stadtteile Jenfeld, Bramfeld, Stellingen, Eimsbüttel und Eidelstedt an der Reihe. Das nächste Ziel? Sylt. Fast jedes Wochenende verbringt sie mittlerweile auf der Insel – noch im Hotel. Doch das soll sich bald ändern. Gemeinsam mit Tochter Yulie Kendra sucht sie bereits nach einem Domizil in Kampen. Wo auch sonst.
„Ich muss es ja auch gewinnbringend wieder verkaufen können“, sagt die Frau mit dem blonden Irokesenschnitt, der zu ihrem „Markenzeichen“ geworden ist. „Man erkennt mich aus der Ferne“, witzelt Gülzow. Auch bei Vox hat man das bemerkt und vertraglich festgehalten, dass sie ihre Frisur nicht ändern darf. Zumindest solange sie als Fernsehmaklerin arbeitet.