Der Hells Angels Motorcycle Club (HAMC) ist ein Motorrad- und Rockerclub, dessen Mitglieder typischerweise Harley-Davidson-Motorräder fahren. Er wurde 1948 gegründet und ist zur Zeit in 32 Ländern mit sogenannten „Chartern“ (Orts- oder Landesclubs) vertreten. National und international wird der Club seit Jahrzehnten regelmäßig durch Behörden und Medien mit den unterschiedlichsten Straftaten in Verbindung gebracht und es kam weltweit immer wieder zu Verurteilungen einzelner Mitglieder und Verboten ganzer Charter.
Der Club wurde am 17. März 1948 in den USA in Fontana (San Bernardino County, Kalifornien) gegründet. Unter der Führung von Ralph „Sonny“ Barger schlossen sich ab 1. April 1957 im kalifornischen Oakland weitere Clubs unter diesem Label zusammen. Im Verlauf der 1960er-Jahre dehnte sich die Gruppe zunächst über die USA, den amerikanischen Kontinent und danach auch auf andere Länder aus.
1969 gerieten die Hells Angels in die Schlagzeilen, als sie bei einem Konzert der Rolling Stones auf dem nordkalifornischen Altamont Speedway, dem Altamont Free Concert, als Ordner fungierten. Der 18-jährige Zuschauer Meredith Hunter wurde direkt vor der Bühne von einem Mitglied erstochen, nachdem er unter Drogeneinfluss eine Schusswaffe gezogen hatte und auf die Rolling Stones zielte. Das Gericht erkannte auf Notwehr und sprach den Ordner frei.
Als erste Hells Angels in Europa wurde das Charter London am 30. Juli 1969 aufgenommen. Als Gründer der ersten Hells-Angels-Gruppe auf dem europäischen Kontinent – sie entstand in der Schweiz und erhielt die Lizenz Ende 1970 – gilt Martin „Tino“ Schippert. Im norddeutschen Raum formierte sich Ende der 1960er Jahren unter dem Namen „Bloody Devils“ eine Rocker-Gruppe, die dann am 16. März 1973 die erste Gebietsvertretung in Deutschland in Hamburg gründete.
In großem Stil trat der Club in Deutschland im November 1999 durch den Übertritt (patchover) des bis dahin bedeutendsten deutschen Motorradclubs, der „Bones“, massiv in Erscheinung. Davor gab es Charter (Untergruppierungen) in Hamburg, Stuttgart, Kiel und Berlin. Mittlerweile gibt es in Deutschland 41 Charter, wobei das Charter der Hells-Angels-Hannover weltweit als das größte angesehen wird.
Die Hells Angels basieren nach ihren eigenen Angaben auf vier grundlegenden Werten: Ehrlichkeit – Zuverlässigkeit – Respekt – Freiheit.
International wird die Gruppe seit Jahrzehnten regelmäßig durch Behörden und Medien mit den unterschiedlichsten Straftaten in Verbindung gebracht. Es kam weltweit immer wieder zu Verurteilungen einzelner Mitglieder, unter anderem wegen Gewalt- und Drogendelikten sowie Delikten gegen die sexuelle Selbstbestimmung und Schutzgelderpressungen.
Der Name geht auf einen Film von Howard Hughes von 1930 zurück, der unter dem Titel „Hell’s Angels“ die Erlebnisse von Kampffliegern der britischen Royal Flying Corps im Ersten Weltkrieg behandelte. In Deutschland hatte der Film 1986 TV-Premiere unter dem Titel „Höllenflieger“. Während des Zweiten Weltkriegs nannte eine Bomberstaffel der US Army Air Force sich nach dem durch den Filmtitel geprägten Begriff ebenfalls Hell’s Angels; dies war auch der Name von mindestens einem B-17F Flying Fortress Bomber.