Hamburg. Bayerische Bank schließt sich mit Geldhaus aus der Hansestadt zusammen. Was das für die Jobs und das Geschäftsmodell bedeutet.

Das Hamburger Privatbankhaus Otto M. Schröder verliert seine Selbstständigkeit. Man habe Gespräche über einen „Zusammenschluss“ aufgenommen, teilte die Merkur Privatbank aus München am Dienstag mit. Angesichts der Größenverhältnisse dürfte es sich tatsächlich eher um eine Übernahme handeln: Die börsennotierte Merkur Privatbank ist gemessen an der Beschäftigtenzahl und der Bilanzsumme ungefähr zehnmal so groß wie die Schröder-Bank.

Über „grundsätzliche Eckpunkte“ hätten sich beide Parteien bereits geeinigt, heißt es in der Mitteilung.  Das im Jahr 1932 gegründete Bankhaus Otto M. Schröder Bank mit zuletzt knapp 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist in der Vermögensberatung und -verwaltung sowie in der gewerblichen Immobilien-Zwischenfinanzierung für den Wohnungsbau in Hamburg und Berlin tätig. Die Anteile werden nahezu ausschließlich von den Enkeln des Firmengründers gehalten.

Für die Schröder-Bank gehe es darum, „die Weichen für eine Nachfolgeregelung zu stellen, bei der die Aufrechterhaltung der eigentümergeführten Tradition im Vordergrund steht“, heißt es. „Hier kommen zwei Bankhäuser zusammen, die in ihren Werten für Kunden und Mitarbeitende eine gemeinsame Philosophie teilen“, sagt Marcus Lingel, Vorsitzender der Geschäftsführung und persönlich haftender Gesellschafter der Merkur Privatbank, die sich als „eines der größten inhabergeführten Geldhäuser Deutschlands“ sieht. Mit dem Zusammenschluss erweitere man die Geschäftsfelder und die regionale Präsenz.

Münchner übernehmen die Hamburger Schröder-Bank

Nach Angaben von Fabian Schröder, Sprecher der Eigentümerfamilie der Otto M. Schröder Bank, sollen die bestehenden Geschäftsbereiche „fortgeführt und ausgebaut“ werden, alle Beschäftigten würden übernommen. „Zudem wird sich die Familie in der neuen Struktur beteiligen“, so Fabian Schröder.

„Zusammen können wir die künftigen Herausforderungen noch besser meistern“, sagt Helmuth Spincke, Vorstandsvorsitzender der Schröder-Bank. „Gleichzeitig erhalten wir unsere unternehmerische, hanseatische Wertekultur, die uns seit jeher auszeichnet.“

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Mit rund 490 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Merkur Privatbank in der Vermögensanlage und der Finanzierung für Bauträgergesellschaften, Leasinggesellschaften, den Mittelstand und Immobilieninvestoren sowie im Anleihenhandel aktiv. Die Wurzeln des Unternehmens reichen bis in das Jahr 1923 zurück.