Hamburg. Die WM-Gewinnerin, Britta Becker, geht jetzt endlich ihrer Leidenschaft für Design nach. Unterstützt wird sie dabei von Tochter Emily.
Britta Becker, die Mutter von vier Kindern. Britta Becker, die ehemalige Hockeynationalspielerin. Britta Becker, die Ex-Ehefrau von Talkmaster Johannes B. Kerner. Britta Becker, die Innendesignerin und Bauherrin. Öffentlich gibt es nun auch Britta Becker, die eine Mode-und Einrichtungslinie entworfen hat. Zu sehen ist diese in ihrem neu eröffneten Ladengeschäft an der Hegestraße 2. „Twelve by Britta Becker“, so der Name; Twelve, eine Reminiszenz an ihre frühere Rückennummer 12.
„Über Umwege bin ich nun doch da gelandet, wo ich immer hinwollte“, sagt Britta Becker, und ihr Blick schweift durch ihren Laden. Die Decke des Raums ist mit Bambusrohren verkleidet, die Regale hängen in geweißten Sprossenwänden, die Wände kommen im abgerissenen Beton-Look daher. Zu allen Details hat sich die perfektionistisch veranlagte 49-Jährige Gedanken gemacht. Und wie immer, wenn sie Räume oder Häuser betrete, gehe das sehr schnell. Nur sechs Wochen hat es bis zur Fertigstellung gebraucht. „Ich sehe sofort das Endergebnis vor mir, sehe jeden Raum fertig“, sagt sie. Die Gabe des räumlichen Sehens habe sie schon als Spielgestalterin auf dem Hockeyfeld genutzt.
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Und auch ihre Leidenschaft für Kunst, Fotografie und Design schlummerte schon immer in ihr, doch haderte sie in jüngeren Jahren mit sich. „Ich habe mich damals, als ich mir Gedanken über ein Studium gemacht habe, schlicht nicht getraut, eine entsprechende Aufnahmeprüfung zu machen, obwohl ich schon als junger Mensch viel gemalt, gezeichnet und fotografiert habe und auch eine eigene Mappe hatte“, sagt Becker. „Damals habe ich gedacht, dass ich als Leistungssportlerin einem solchen Studium nicht gerecht werden könne.“
Heute könne sie das tun, was sie liebe. Vor allem mit den Menschen, die ihr alles bedeuten. „Für mich ist es ein Geschenk, dass Emily hier arbeitet“, sagt Becker. Ihre älteste Tochter ist jüngst mit ihrem Medien- und Kommunikationsmanagement-Studium fertig geworden und bewerkstelligt nun das Start-up von Beginn an mit.
Hockey-Leidenschaft liegt in der Familie
Dreimal habe ihre Mutter nachgefragt und sich vergewissert, dass sie wirklich bei ihr arbeiten wolle. „Ich empfinde es als das Beste, was mir passieren konnte, so bekomme ich Einblick in alle Bereiche, Marketing, Verkauf und die gesamte Organisation dahinter“, sagt Emily Kerner.
Wie ihr jüngerer Bruder Nik (20) und ihre Schwestern Polly (15) und Lilly (12) spielt auch sie leidenschaftlich Hockey oder bekocht ihre Geschwister im Zuhause der Familien in Winterhude, spielt Gesellschaftsspiele mit den Jüngeren oder verabredet sich mit ihnen zum Stand-up-Paddeln. „Sie ist eine besonders tolle große Schwester“, attestiert Mama Britta Becker, „grundsätzlich sind wir uns alle sehr nah.“
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Ein Vorteil des von Freundschaft geprägten Patchworklebens mit Vater Johannes sei es übrigens, dass sie zeitweise komplett ohne ihre Kinder sei und deshalb auch Projekte auf Mallorca oder im Ausland bearbeiten könne. Hier, auf Reisen, sammelt Britta Becker Eindrücke, die sie dann einfließen lässt in ihre vielseitig nutzbaren Modeteile: So gibt es ein großes Hammamtuch, das als Schal oder Decke genutzt oder fix mit zwei kleinen Knöpfen zur Weste umgewandelt werden kann.
„Das größte Kompliment ist, dass meine Kinder die Sachen so mögen“, sagt Becker. Sohn Nik, der gerade zum Studieren ausgezogen ist, liebäugelt stark mit einer Wolldecke aus der aktuellen Kollektion, Tochter Emily ist komplett in Teile ihrer Mutter gekleidet. Einige Volltreffer sind also sicher, direkt ins modische Mutterherz.