Die Aktienkurse sind kräftig am Wanken: Beobachter sprechen von einer Schaukelbörse. Über die Gewinner und Verlierer.

Es geht runter, rauf, runter, rauf mit den Aktienkursen. So auch in dieser Woche. Die Beobachter sprechen von einer Schaukelbörse. Stellt sich die Frage: Kann es sich der Anleger in seinem Schaukelstuhl bequem machen und auf wieder dauerhaft steigende Indizes warten oder mündet die Schaukeltour womöglich in eine Talfahrt?

Impulse gab es in den vergangenen Tagen so gut wie keine für die Börse. Nur die Entscheidung der Europäischen Zentralbank ihr Inflationsziel anzupassen, ließ Aktionäre aufhorchen. Die Währungshüter streben künftig für den Euroraum eine jährliche Teuerungsrate von zwei Prozent an. Bisher hatte das Ziel „unter, aber nahe zwei Prozent“ gelautet.

Hamburger Werte: Hawesko setzt Höhenflug fort

Die Tür für Geldentwertung wird damit einen kleinen Spalt weiter geöffnet: Schlecht für Sparer, gut für Besitzer von Realwerten wie Immobilien oder eben Aktien. Denn diese dürften weiter an Attraktivität gewinnen. So verwundert es nicht, dass sich der Deutsche Aktienindex (Dax) nach der EZB-Ankündigung ein wenig nach oben schaukelte. Auf Wochensicht stand dennoch ein Minus von knapp 80 Punkten.

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Unter den Hamburger Werten setzte der Weinhändler Hawesko seinen Höhenflug fort. In den vergangenen fünf Handelstagen stieg der Kurs um rund fünf Prozent. Seit Jahresbeginn konnten die Anleger sogar ein Plus von 45 Prozent verbuchen. Ein Glas Wein zu Hause in der Corona-Krise – das passt offenbar. Analyst Thorsten Renner von GSC Research ist bei seinen Prognosen für das zweite Halbjahr zwar nicht mehr ganz so positiv gestimmt. Schließlich dürften die potenziellen Hawesko-Kunden ihren Wein nun wieder verstärkt in Restaurants und Kneipen trinken. Dennoch rechnet Renner für 2021 mit Rekordwerten bei Umsatz und Ergebnis.

Hapag-Lloyd gehört zu den Verlieren

Zu den Verlierern aus Hamburger Sicht zählte dagegen Hapag-Lloyd. In der Spitze um mehr als 15 Prozent auf 177 Euro stürzte der Börsenkurs der Container-Reederei ab. Warburg-Research-Analyst Christian Cohrs rät zum Verkauf des Papiers mit einem Kursziel von 150 Euro. Der Grund: Die Aktie sei aktuell bereits sehr hoch bewertet.