Hamburg. Hamburger können Ergebnis mehr als verdoppeln. Aktienkurs ist in den vergangenen eineinhalb Jahren um mehr als 350 Prozent gestiegen.
Die Geschäfte für den Gabelstaplerhersteller Jungheinrich laufen weiter rund. Dabei profitiert das Hamburger Unternehmen vor allem von einer hohen Nachfrage nach Neufahrzeugen und Automatiksystemen. Der Umsatz kletterte im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 16,8 Prozent auf gut eine Milliarde Euro, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Beim Ergebnis lief es für Jungheinrich noch besser. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte auf 97 Millionen Euro zu – mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr. Unter dem Strich blieb ein Überschuss von 71 Millionen Euro nach 28 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Die Jahresziele bestätigten die Hamburger zudem.
„Das erste Halbjahr 2021 verlief für Jungheinrich wie erwartet sehr gut. Dies zeigt sich insbesondere im starken Auftragseingang, ebenso konnten wir unsere Profitabilität deutlich steigern. Die Corona-Pandemie managen wir weiterhin erfolgreich. Auf den weiteren Jahresverlauf blicken wir positiv“, sagte Jungheinrich-Chef Lars Brzoska. Das Unternehmen profitiert von der weltweit boomenden Konjunktur. Wegen der starken Nachfrage nach Gütern werden von Logistikfirmen verstärkt Gabelstapler und Lagersysteme geordert.
Die Jungheinrich-Aktie hat starke eineinhalb Jahre hinter sich
An der Börse kamen die neuen Zahlen des Gabelstapler-Herstellers weniger gut an. In einem ordentlichen Börsenumfeld rutschte der Kurs bis zum Mittag um 2,8 Prozent auf 44,84 Euro ab. Allerdings hat die Jungheinrich-Aktie starke eineinhalb Jahre hinter sich. Im März 2020 war der Kurs infolge des Überschwappens der Corona-Pandemie von China nach Europa zeitweise auf rund zehn Euro abgestürzt, konnte dann aber eines der stärksten Comebacks nahezu aller deutschen Aktien vorweisen und bis heute um mehr als 350 Prozent zulegen.
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Schenkt man den Analysten Glauben, muss die Kursrallye von Jungheinrich nicht vorbei sein. So sieht Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank das Papier in seiner neuesten Einschätzung weiterhin als Kauf mit einem Kursziel von 49 Euro. Das zweite Quartal sei besser als erwartet ausgefallen, schrieb er am Donnerstag in einer ersten Reaktion auf die neuen Zahlen.
Warburg Research rät Anlegern zum Kauf des Papiers
Auch Warburg Research rät Anlegern zum Kauf des Papiers und nennt ein Kursziel von 51 Euro. Die Privatbank Berenberg hat die Aktie sogar von „Halten“ auf „Kaufen“ hochgestuft und das Kursziel von 45 auf 53 Euro angehoben. Die mittelfristigen Margenperspektiven seien ansprechend, schrieb Analyst Philippe Lorrain schon vor wenigen Wochen.
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Allerdings gibt es auch mahnende Stimmen, die auf stark gestiegene Rohstoffpreise verweisen, wodurch unter anderem Stahl zur Produktion von Gabelstaplern teurer geworden ist.