Hamburg. Der Nivea-Hersteller rückt wieder in den Deutschen Aktien-Index – trotzdem sinkt der Kurs. Damit folgt er der allgemeinen Entwicklung.

Der Aufstieg in die oberste deutsche Börsenliga hat Beiersdorf in der vergangenen Handelswoche nicht beflügelt. Am nächsten Montag rückt der Hamburger Nivea-Hersteller wieder in den Deutschen Aktien-Index (DAX) als einer der 40 größten Börsenwerte des Landes auf – doch der Kurs begab sich auf Talfahrt. Bis zum späten Freitagnachmittag verloren die Titel 6,5 Prozent und notierten kurz über 91 Euro.

„Verkaufen“ rät die Schweizer Großbank UBS und sieht 87 Euro als Kursziel. Die Firmenziele seien hoch und ließen kaum Spielraum nach oben zu, lautete die Begründung. „Outperform“ – die Titel sollen sich also besser als Vergleichswerte entwickeln – empfiehlt hingegen die Credit Suisse. Das Wachstum aus eigener Kraft dürfte sich im zweiten Quartal beschleunigt haben, hieß es. Der faire Wert der Aktie liege bei 107 Euro.

Börsenwoche: Für Nordex ging es auf 9,26 Euro runter

Der Kurs von Beiersdorf folgte damit der allgemeinen Entwicklung an den Märkten. Der Dax verlor bis Freitagnachmittag fast fünf Prozent und notierte unter der Marke von 13.100 Punkten. Die hohe Inflation veranlasste die Notenbanken der USA, Großbritanniens und der Schweiz, die Leitzinsen zu erhöhen. Damit werden festverzinsliche Anleihen im Vergleich zu Aktienwerten wieder interessanter. Hinzu kommt die Angst vor einer Rezession, unter der die Wirtschaft und die Firmen generell leiden würde. Das sorgt für die Talfahrt an den Börsen.

Fast acht Prozent ging es für die Anteilsscheine von Nordex auf 9,26 Euro runter. Der Hamburger Windturbinenbauer war am Mittwoch aus SDAX und TecDAX herausgeflogen. Der Grund: Ende März hatte es einen Hackerangriff gegeben. Daher legte das Unternehmen bisher keinen Bericht für das erste Quartal vor. Das verletze aber Basiskriterien, so die Deutsche Börse als Indexanbieter. Kurz vor dem Rauswurf hatte das Analysehaus Jefferies Nordex noch als einen Profiteur des erwarteten Windkraftausbaus eingestuft und „Kaufen“ mit Kursziel 16 Euro geurteilt.