Hamburg. Die französische Kette Decathlon will in Hamburg fünf neue Läden eröffnen. In Ottensen ist die Suche nach der Fläche schwierig.

Die Konkurrenz im ohnehin schon stark umkämpften Hamburger Sporthandel wird härter. Die Kette Decathlon will ihre Präsenz in der Hansestadt kräftig ausbauen. Wie ein Unternehmenssprecher dem Abendblatt bestätigte, wollen die Franzosen in den kommenden Jahren im Großraum Hamburg zusätzlich zu ihren zwei bestehenden Filialen in Harburg und Wandsbek noch fünf weitere Standorte eröffnen.

Konkret fest steht bereits die Eröffnung eines neuen Decathlon-Stores im Krohnstieg Center in Langenhorn. Die Einweihung der 2500 Quadratmeter großen Fläche ist für Anfang 2020 vorgesehen.

Schwierige Standortsuche in Ottensen

Intensiv suchen die Franzosen derzeit auch nach einem Standort in Ottensen. Die zunächst erwogene Übernahme der Fläche des Elektronikmarktes Conrad, der in wenigen Tagen schließt, steht allerdings nicht mehr zur Debatte. "Wir waren an dieser Fläche interessiert, werden sie aber nicht anmieten", sagte der Sprecher für den Bereich Expansion, Ludger Niemann. Nach Abendblatt-Informationen ist die Fläche im Untergeschoss des Mercado-Komplexes unweit des Altonaer Bahnhofs zu klein und verwinkelt für die Sporthandelskette.

Angriffslustig und preisaggressiv

Der Bezirk bleibt aber im Fokus von Decathlon. "Altona ist mit seinen sportbegeisterten Menschen und der hohen Bevölkerungsdichte schon immer auf unserer Liste gewesen", so Niemann. Mit einem Standort hier können wir denjenigen Kunden näher kommen, die im Moment noch auf unsere anderen Hamburger Standorte oder das Internet ausweichen müssen." Insgesamt soll das Filialnetz von Decathlon bundesweit von 70 auf 75 Filialen in diesem Jahr wachsen.

Decathlon (übersetzt: "Zehnkampf") gilt in der Branche als besonders angriffslustig und preisaggressiv. Dabei erinnert die Strategie des französischen Konzerns stark an das Discount-Prinzip des Möbelhauses Ikea: niedrige Preise, eine breite Produktpalette und starke Eigenmarken. "Wir verkaufen heute auf mehr als 90 Prozent der Flächen von uns selbst entwickelte und produzierte Produkte", so Niemann. "Fremdmarken ergänzen unser Angebot nur." Der Vorteil für Decathlon: Kontrolle über die Produktion und niedrige Kosten.

Boote und Fahrräder im Angebot

Die Franzosen verstehen sich selbst als der einzige Anbieter in Deutschland, der in seinem Sortiment nahezu 100 Sportarten abdeckt. Dazu zählen nicht nur Fußballtrikots oder Laufschuhe, sondern auch Fahrräder, Boote, Boards für Stand-Up-Paddler oder Taucheranzüge. Zudem biete man den Kunden in vielen Geschäften die Gelegenheit, die Sportgeräte auch auszuprobieren, so Niemann.