Hamburg. Baumärkte melden wegen des harten Winters hohe Nachfrage nach Besen und Schneeschiebern, Budnikowsky nach Streugut, Mützen und Schals.
Der Kälte- und Schneeeinbruch hat bei so manchem Hamburger wohl Versorgungslücken offenbart. Die Nachfrage bei vielen Winterprodukten habe sich in den vergangenen Tagen und Wochen teils vervielfacht, ergab eine Abendblatt-Umfrage unter Händlern in der Hansestadt.
„Der Absatz von Winterstreu ist im Januar und Februar gegenüber dem Vorjahreszeitraum um ein Vielfaches gestiegen“, so eine Budnikowsky-Sprecherin. Schließlich ist es die Aufgabe der Anwohner, die Gehwege trittsicher zu machen. Auch die Nachfrage nach Enteisern, Frostschutzmittel und Eiskratzern für das Auto habe sich massiv in den Filialen der Drogeriekette erhöht, hieß es.
Hohe Nachfrage nach Vogelfutter, Mützen und Schals
Der Absatz von Vogelfutter verdoppelte sich fast im Vergleich zum vergangenen Winter. Die Menschen mussten aber auch in ihrem Kleiderschrank aufrüsten. Mützen und Schals würden deutlich stärker von den Kundinnen und Kunden gekauft, hieß es von Budnikowsky.
Auch in den Baumärkten läuft das Geschäft mit Artikeln zur Bekämpfung der Frostfolgen gut. „Das ganze Spektrum vom Besen über die Schneeschaufel bis zum Streumittel werden zur Zeit in Hamburg stark nachgefragt“, sagte ein Bauhaus-Sprecher. Die neun Geschäfte in der Hansestadt sind wegen des Lockdowns zwar nur für Gewerbetreibende und Handwerker geöffnet.
Baumärkte verkaufen mehr Winterstreu und Schlitten
Aber auch private Kundinnen und Kunden können Ware kaufen, indem sie diese online auswählen, bezahlen und dann in einem ausgewählten Markt zu einem bestimmten Termin abholen. Mit dem ersten Wintereinbruch Ende Januar seien die Verkaufszahlen gestiegen. Bei kleineren Filialen gab es bei einigen Waren schon mal Engpässe, die aber durch einen Austausch zwischen den Geschäften gelöst werden konnten. In einem Lübecker Markt habe es allerdings kurzzeitig keine Schlitten mehr gegeben.
Sobald ein Minderbestand auftrete, werde nachbestellt, sagte der Bauhaus-Sprecher. Wegen der schwierigen Wetterlage in Deutschland mit Schnee und Eis könne es aber etwas dauern, bis die Ware, die häufig aus Süddeutschland komme, eintreffe.
Schwierigkeiten in Warenversorgung auf Pandemie zurückzuführen
Philipp Möller hält Schwierigkeiten in der Warenversorgung eher für ein generelles Pandemie-Problem, weil Lieferketten teils unterbrochen sind und es Engpässe bei Container gibt. „Bei Schneeschiebern wird es knapp“, sagt der Geschäftsführer der vier Hagebaumärkte Möller Förster.
Alle anderen Winterartikel seien aber noch gut vorhanden – trotz vieler Kundenanfragen, die online, per E-Mail oder Telefon eingehen und nach der Vorab-Bezahlung später in den Märkten abgeholt werden können. Im Vergleich zum Vorjahr sei „die Nachfrage nach Streumittel, Besen und Schlitten mehr als doppelt so hoch.“
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Auch Edeka verzeichnet höhere Nachfrage nach Streugut
Eine untergeordnete Rolle spielen die Artikel zur Schnee- und Eisbeseitigung im Tagesgeschäft von Edeka Niemerszein. „Die Nachfrage nach Streugut ist durch den Wintereinbruch höher“, sagte Geschäftsführer Frank Ebrecht. In den neun Märkten im Stadtgebiet würden beispielsweise auch Meisenringe gut verkauft, so Ebrecht: „Aber insgesamt ist das in unseren Geschäften nur ein Randsortiment.“