Tostedt. Das Tosteder Unternehmen plant, mit dem Erlös aus dem Börsengang das Wasserstoff- und Stromgeschäft auszubauen.

Die Samtgemeinde Tostedt im Landkreis Harburg ist mit ihren 26.000 Einwohnern wirtschaftlich nicht gerade als „Nabel der Welt“ zu bezeichnen. Sie ist vor allem durch Handwerksbetriebe, einige Gewerbeparks und kleinere Dienstleistungsfirmen geprägt, deren Gewerbesteueraufkommen nach eigenen Angaben etwa halb so groß ist wie im niedersächsischen Landesvergleich üblich. Rühmliche Ausnahme ist der Anbieter von Energieinfrastruktur Friedrich Vorwerk.

Das auf den Rohrleitungsbau spezialisierte Unternehmen setzte im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben mit mehr als 1300 Mitarbeitern rund 291 Millionen Euro um und bringt jetzt wirtschaftlich große Aufmerksamkeit nach Tostedt: Friedrich Vorwerk will an die Börse gehen.

Erlös aus Börsengang in Höhe von etwa 90 Millionen Euro

Angeboten werden sollen neue Aktien im Zuge einer Kapitalerhöhung sowie Anteilsscheine von Altaktionären inklusive einer möglichen Mehrzuteilung, wie das Unternehmen, das zum MBB-Konzern gehört, am Montag mitteilte. Angestrebt ist ein Streubesitz von rund 45 Prozent, wobei der Vorstandsvorsitzende Torben Kleinfeldt und die Muttergesellschaft MBB jeweils einen wesentlichen Anteil am Unternehmen halten sollen.

Mit dem Erlös aus dem Börsengang in Höhe von etwa 90 Millionen Euro will Friedrich Vorwerk vor allem das Wasserstoff- und Stromgeschäft ausbauen. Der Börsengang sei noch im laufenden ersten Quartal geplant, hieß es. Angestrebt wird die Zulassung der Aktien zum Handel im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse.