Hamburg. Sonne tanken und im Meer schwimmen – auf den Atlantikinseln ist das noch möglich. Ein negativer Corona-Test wird bald zur Pflicht.
Auch in Zeiten von Corona können sich Bundesbürger auf den Kanarischen Inseln erholen. Denn Fuerteventura, Gran Canaria und Co. zählen seit kurzem nicht mehr zu den Risikogebieten und werden von Hamburg aus angeflogen. Können Reisebüros, Fluggesellschaften und Veranstalter davon profitieren? Wie entwickeln sich die Preise? Was ist mit dem Pflichttests? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Welche Regeln gelten auf den Kanaren? Zwar hat Ministerpräsident Pedro Sánchez wegen rapide steigender Corona-Infektionszahlen Ende Oktober einen zweiwöchigen Notstand für Spanien ausgerufen und eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Doch die Kanaren sind davon ausgenommen. Landesweit gilt – auch auf den Inseln – die Pflicht zum Tragen einer Mund- und Nasenbedeckung an allen öffentlichen Orten innerhalb und außerhalb geschlossener Räume sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln. Beim Spazierengehen am Strand und auf den Strandpromenaden muss ebenfalls eine Maske getragen werden, nur beim Sonnenbaden an einem festen Platz und während des Schwimmens nicht. Verstöße werden mit Geldstrafen (etwa 100 Euro) geahndet.
Wie stuft Deutschland die Kanaren ein? Für die Kanaren wurde die Reisewarnung aufgehoben. Dagegen hat die Bundesregierung wegen dramatisch steigender Corona-Infektionszahlen vor wenigen Tagen acht weitere europäische Länder wie Kroatien, Ungarn und Bulgarien als Risikogebiete eingestuft.
Welche europäischen Sonnenziele sind ebenfalls keine Risikogebiete?
Die Zahl der Urlaubsziele in Südeuropa, die nicht auf der Risikoliste stehen, schrumpft weiter. In Portugal kommt zwar jetzt die Region Centro hinzu, der Süden des Landes mit der Algarve ist aber „risikofrei“. Griechenland hat mit Westmakedonien im Norden des Landes seit kurzem zwar erstmals ein Risikogebiet. Der ganze Süden inklusive aller griechischer Inseln steht aber noch nicht auf der Liste des Robert-Koch-Instituts.
Welche Flüge werden angeboten?
Lanzarote, Teneriffa und La Palma werden ab Hamburg von Condor und Eurowings bedient. Fuerteventura und Gran Canaria werden von Condor, Eurowings und zusätzlich von TUIfly angeflogen.
Profitiert der Hamburger Flughafen von der Kanaren-Option?
Die Nachfrage auf die Kanaren gestalte sich positiv, sagte eine Sprecherin des Hamburger Airports. „Ein Aufwärtstrend in den Passagierzahlen dabei ist definitiv zu sehen, dies hat zum einen mit Corona und den definierten Risikogebieten in Europa zu tun, aber auch damit, dass die Kanaren in den Wintermonaten schon immer ein beliebtes Reiseziel waren“. Allgemein betrachtet ginge es mit den Passagierzahlen aber abwärts, sagte die Sprecherin: „Der Winterflugplan ist vor einer Woche gestartet und wir erwarten nicht einmal mehr 15 Prozent der Passagiere. Am Wochenende hatten wir pro Tag nur noch rund 7500 Passagiere – sonst sind es rund 40000.“
Gibt es wieder Schiffsreisen rund um die Kanaren?
Der Luxusliner Mein Schiff 2 fährt zum Beispiel in der Wintersaison eine Kanaren-Tour. Die jeweils 7-tägigen Blauen Reisen starten beispielsweise in Las Palmas und führen etwa über Lanzarote, Teneriffa und La Gomera. Die 7-tägige Reise ab und bis Gran Canaria kostet inklusive An- und Abreise mit Vollverpflegung bei Doppelbelegung pro Person ab 1249 Euro in der Balkonkabine und ab 1649 Euro in der Suite.
Profitieren die Hamburger Reisebüros von der Öffnung der Kanaren?
Der große Ansturm bleibt aus. „Die Nachfrage ist noch ziemlich verhalten“, sagt Hans-Peter Eisenbeiss vom Reisebüro der Zukunft auf der Uhlenhorst. Die Menschen seien verunsichert. „Die Nachfrage nach Reisen ist weiterhin sehr gering“, bilanziert Florian Kruse vom Reisebüro Adventure Tours in Barmbek. „Wir haben bei Reisen mit Abflug bis zum 31. Dezember 2020 noch ganze sieben Vorgänge aktiv im System“, berichtet Kruse über die schwierige Lage.
Wie entwickeln sich die Preise?
Bei ITS können Urlauber in einem Bungalow auf Gran Canaria bereits für 356 Euro eine Woche Urlaub verbringen, inklusive Flug. Bei Ltur ist auf Lanzarote etwa das Hotel Beatriz Playa and Spa ab 409 Euro buchbar, für eine Woche mit Anreise und Halbpension. TUI bietet Pauschalpakete derzeit mit Ersparnissen von bis zu 50 Prozent an. Beispiele: Eine Woche im TUI Magic Life Fuerteventura ist buchbar ab 588 Euro pro Person im Doppelzimmer (mit All-Inclusive und Flug). Auf Gran Canaria kostet das Hotel RIU Gran Canaria ab 670 Euro pro Person im Doppelzimmer, ebenfalls mit All Inclusive und Flug.
Gibt es spezielle Stornoregeln in diesen unsicheren Zeiten?
Bei vielen Anbietern von Pauschalreisen gilt: Urlauber, die bis zum 31. Dezember ihre Reise buchen, können bis 14 Tage vor Anreise kostenlos umbuchen.
Coronavirus – die Fotos zur Krise
Welche Vorbereitungen müssen Touristen mit Ziel Kanaren treffen?
Flugreisende müssen ein Formular im so genannten Spain Travel Health Portal ausfüllen. Das Formular zur Gesundheitskontrolle erzeugt einen QR-Code, der bei Einreise vorgelegt werden muss. Ab dem 14. November müssen auf den Kanaren zudem alle Besucher, die mindestens sechs Jahre alt sind und sich in einem Hotel oder einer Ferienwohnung aufhalten, einen negativen Corona-Test vorlegen. Veranstalter wie Ltur übernehmen die Kosten für den Test.
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Wie ist der Zeitplan bei den Einreisebestimmungen?
Die Registrierung im Spain Travel Health Portal kann frühestens 48 Stunden vor der Einreise erfolgen. Die Durchführung des Corona-Tests darf nicht länger als 72 Stunden zurückliegen. Das Testergebnis ist in Papierform oder auf dem Smartphone vorzuweisen. Es werden sowohl PCR- als auch Antigen-Schnelltests akzeptiert. Der Test sollte nach Möglichkeit im Herkunftsland gemacht worden sein. In Hamburg bietet etwa der private Anbieter Centogene im Terminal 1 am Flughafen die Tests an. Sie kosten ab 59 Euro und die Ergebnisse sind in verschiedenen Sprachen erhältlich. Die Testperson kann sich vorher registrieren, um Wartezeiten zu verkürzen. Das Ergebnis steht beim Express-Service in der Regel innerhalb von sechs Stunden nach Probennahme zur Verfügung.
Kann man auch bei der Ankunft auf den Kanaren einen Test machen?
Alternativ kann der Corona-Test auch unmittelbar im Anschluss an die Einreise in Teststationen durchgeführt werden, wobei man die Kosten selbst trägt. Im Falle eines positiven Ergebnisses wird eine 14-tägige Quarantäne angeordnet.
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