Hamburg. Bei der Hamburger Werft wird auf ungenutzten Flächen ein neues Versuchszentrum aufgebaut: Nicht nur an Land, auch im Wasser.

Die Wirtschaftsbehörde und die Hafenverwaltung Hamburg Port Authority errichten auf dem Gelände der Werft Blohm+Voss ein Versuchszentrum für Start-up-Firmen. Dazu werden Teile des großen Parkplatzes vor dem Werfttor zu einem Start- und Landeplatz für Drohnen umgestaltet. In einem aus Containern gebauten Laboratorium soll eine Werkstatt für 3-D-Druck entstehen. Insgesamt geht es um eine 5000 Quadratmeter umfassende Fläche neben dem alten Hauptgebäude von Blohm+Voss.

„Mindestens genauso wichtig wie die Landflächen ist der Anschluss ans Wasser“, sagte HPA-Geschäftsführer Jens Meier dem Abendblatt. Im neben der Werft liegenden Norderloch sollen Prototypen von Wasser- und Unterwasserdrohnen getestet werden. Die HPA selbst testet den Einsatz von Drohnen zur Inspektion des Zustands der Kaimauern im Hafen.

Blohm+Voss: Auch Unterwasserdrohnen werden getestet

Das unter dem Namen „Homeport“ firmierende Projekt wird Teil des Weltkongresses für Intelligente Verkehrssysteme ITS im Oktober, ist aber auf Dauer angelegt. Er habe praktisch täglich Anfragen junger Firmen, die Flächen zum Testen ihrer Produkte suchen, sagte Meier. Doch nicht nur junge Firmen, sondern auch Ausgründungen etablierter Unternehmen können sich in das Reallabor einmieten.

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„Wer einen innovativen Standort in Deutschland erleben möchte, kommt an Hamburg nicht vorbei“, ergänzte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos). Er stellt das Projekt in einen größeren Zusammenhang: „Unser Ziel eines klimaneutralen Hafens 2040 ist ein großer Schritt. Um die Wirtschaft daran heranzuführen benötigt es einen Umbau nach ökologischen Gesichtspunkten.“ Dabei gewännen Projekte wie die additive Fertigung im 3-D-Druck eine besondere Bedeutung.

Reallabor für 3-D-Druck wird eingerichtet

Bei Homeport sollen die Unternehmen nicht nur im stillen Kämmerlein vor sich hin forschen, sondern auch Ideen austauschen können. Die HPA hat dazu bereits seit Jahresanfang eine Netzwerkplattform im Internet errichtet. Ergebnisse des Projekts können nach Westhagemanns Ansicht in ein anderes globales Projekt einfließen, dem sich Hamburg angeschlossen hat, nämlich der Fab City. Ziel dieser Initiative ist es, städtische Ökonomie auf eine vernetzte digitale Fertigung auszurichten, sodass die Städte immer mehr von dem selbst produzieren können, was sie konsumieren.

Die Flächenbeschaffung für Homeport war kein Problem. Bereits 2017 hat die HPA das Hauptgebäude sowie die Parkflächen von der Werft erworben. Am Hauptgebäude ändert sich zunächst nichts. „Das ist langfristig vermietet“, sagte HPA-Chef Meier. Dort sitzt das Deutsche Maritime Zentrum.