Hamburg. Konzernumbau ist nun abgeschlossen. Neuer Chef für Tausende Mitarbeiter auf Finkenwerder – und bei Lufthansa Technik in Fuhlsbüttel.

Über mehrere Monate tobte zwischen Airbus auf der einen Seite und den Betriebsräten sowie der IG Metall auf der anderen Seite ein Kampf um den geplanten Konzernumbau. Anfang des Jahres einigten sich beide Seiten – und nun geht die neue Firmenkonstruktion an den Start. Zum 1. Juli hat die Airbus Aerostruc­tures GmbH ihren Betrieb aufgenommen.

Die 100-prozentige Airbus-Tochter hat ihren Hauptsitz in Hamburg und umfasst die Rumpfmontage und -ausstattung auf Finkenwerder, das Werk Stade sowie die ehemaligen Standorte der Airbus-Tochter Premium Aerotec in Nordenham und Bremen. Insgesamt sind rund 8400 Menschen in dem neuen Unternehmen beschäftigt. Auf Finkenwerder wechselten rund 4300 Mitarbeiter aus der Airbus Operations GmbH in die neue Tochterfirma.

Luftfahrt: Airbus-Tochter setzt auf nachhaltige Produktion

Gewerkschaft und Betriebsräte setzten – auch dank mehrerer Warnstreiks – durch, dass sie ihre erworbenen Leistungsansprüche beim Arbeitgeberwechsel mitnehmen. „Mit einer modernen, nachhaltigen Produktion und neuen Technologien konzentrieren wir uns voll und ganz auf die Montage von großen Strukturbauteilen für bestehende und zukünftige Flugzeugprogramme“, sagte André Walter, der nun Vorsitzender der Geschäftsführung von Airbus Aerostructures ist. Mit dem neuen Unternehmen positioniere man Airbus effizient und wettbewerbsfähig für die Zukunft.

Neuer Chef der Airbus Operations GmbH und Walter-Nachfolger wird Gerd Weber. Er leitete bisher die weltweiten Endmontageaktivitäten des Verkaufsschlagers A320-Familie, von denen etwa die Hälfte der Maschinen in Hamburg endmontiert wird. Airbus Operations wird weiterhin für die Endmontage und Auslieferung von Flugzeugen der A320-Familie an Kunden sowie für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Hamburg zuständig sein. Zudem gehören zum Unternehmen die Produktion und das Engineering für Verkehrsflugzeuge in Bremen sowie die Kabinenelektronik in Buxtehude. Die Airbus Operations GmbH beschäftigt rund 14.000 Mitarbeiter, allein in Hamburg dürften es knapp 10.000 sein.

Auch beim zweiten großen Hamburger Branchenspieler gab es einen Führungswechsel. Vorstandschef Johannes Bußmann verließ Lufthansa Technik auf eigenen Wunsch nach 23 Jahren und wird zum 1. Januar 2023 an die Spitze des Tüv Süd rücken. Am 1. Juli übernahm Sören Stark (55) den Vorstandsvorsitz bei Lufthansa Technik. Der Weltmarktführer für die Wartung, Reparatur und Überholung von Flugzeugen beschäftigt mehr als 7000 Menschen in Hamburg. Harald Gloy (50) kommt von Lufthansa Cargo, rückt in den Vorstand der Technik auf übernimmt Starks Rolle als Chief Operations Officer. Den dreiköpfigen Vorstand komplettiert Finanzvorstand William Willms.