Fehmarn. Die kleinen Fluggeräte nehmen Schiffe im Fehmarnbelt und in der Kadetrinne ins Visier. Wie die Messergebnisse dann genutzt werden.
Auf der Ostseeinsel Fehmarn ist am Mittwoch erstmals eine Drohne gestartet, um Schiffsabgase auf der Ostsee zu messen. Dabei gehe es besonders um den Schwefelgehalt der Abgase, sagte die Präsidentin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), Karin Kammann-Klippstein. "Grenzwerte wirken nur dann, wenn ihre Einhaltung kontrolliert wird." Die Drohnen ermöglichten es, Schiffsemissionen auf See zu analysieren und dadurch zu überwachen, ob die gesetzlich festgelegten Grenzwerte eingehalten werden.
Die Kontrollflüge werden den Angaben zufolge gemeinsam mit der Europäischen Maritimen Sicherheitsagentur (Emsa) durchgeführt. Betrieben werden die unbemannten Fluggeräte, die etwa die Größe eines kleinen Traghubschraubers haben, von einer norwegischen Firma. Ähnliche Kontrollflüge gab es bereits in Spanien und in Litauen.
Abgase von Seeschiffen: Alle europäische Häfen können Messwerte abrufen
Die ferngesteuerten Drohnen starten den Angaben zufolge auf einem Militärstützpunkt an der Ostküste Fehmarns und fliegen zweimal täglich für jeweils zweieinhalb Stunden gezielt Schiffe im Fehmarnbelt und in der Kadetrinne an, die zu den meist befahrenen Schifffahrtsstraßen der Ostsee gehören. Die Drohnen fliegen durch deren Abgasfahnen und messen dabei den Anteil an Schwefeldioxid. Aus diesen Messergebnissen wird der Schwefelgehalt des Treibstoffs ermittelt. Dann werden die Ergebnisse und die Daten des gemessenen Schiffes an Messdaten in ein Infomationssystem hochgeladen, auf das alle europäischen Häfen zugreifen können.
Wenn die Messdaten darauf hinweisen, dass der zulässige Schwefelanteil im Kraftstoff überschritten wird, können die Schiffe dann beim Anlaufen ihres nächsten Hafens gezielt kontrolliert werden. Werden Verstöße gegen die strengen Kraftstoffvorgaben nachgewiesen, drohen den Verantwortlichen hohe Strafen.