Hamburg. Rasanter Anstieg hat sich etwas entschleunigt. Wann Experten wieder mit steigenden Zinsen bei der Immobilien-Finanzierung rechnen.
Immobilienkäufer können erst einmal durchatmen. Der seit Jahresanfang anhaltende Zinsanstieg bei Hypothekendarlehen ist zunächst gestoppt. Seit zwei Wochen legen die Konditionen nicht mehr zu. „Die aktuelle Seitwärtsbewegung bei den Bauzinsen zeigt, dass sich der rasante Anstieg etwas entschleunigt“, sagt Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft bei der Interhyp AG, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen. So liegen die Zinssätze für eine zehnjährige Zinsbindung aktuell bei 2,80 Prozent. Die Konditionen haben sich damit seit Jahresanfang verdreifacht. Bei 15-jähriger Zinsfestschreibung müssen 3,01 Prozent gezahlt werden.
Ein wesentlicher Auslöser des Zinsanstiegs ist laut Interhyp die seit Monaten andauernde Rekordinflation in vielen Volkswirtschaften, die wiederum maßgeblich durch Lieferkettenprobleme und Rohstoffknappheit in Folge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs in Gang gesetzt wurde.
Höhere Zinsen im Jahresverlauf nicht ausgeschlossen
Diese Entwicklung ist aber inzwischen in den Konditionen eingepreist. „Aktuell sehen wir eine Seitwärtsbewegung der Zinssätze für Baufinanzierungen“, bestätigt auch Ingo Foitzik, Geschäftsführer Baufinanzierung bei Check24.
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Allerdings ist mit der aktuellen Beruhigung am Zinsmarkt das Aufwärtspotenzial noch nicht ausgereizt. Zwar rechnet die Mehrheit der Zinsexperten in den nächsten Wochen mit gleichbleibenden Konditionen. Im weiteren Jahresverlauf halten die Experten jedoch noch höhere Zinsen von bis zu 3,5 Prozent für möglich. Bei einem Kredit von 400.000 Euro bedeutet der bisherige Anstieg bereits einen höheren Zinsaufwand von 68.168 Euro bis zum Ende der zehnjährigen Zinsbindung, rechnet Check24 vor. Die monatliche Tilgungsrate (plus Zinsen) für Käufer steigt in diesem Fall um 634 Euro auf 1567 Euro im Vergleich zu Anfang 2022.