Hamburg. Die ehemalige HSH beendet ihr Sanierungsprogramm und legt wieder zu. Doch andere Finanzhäuser schließen Filialen.

Auch 2021 war im Hinblick auf die Beschäftigung kein gutes Jahr für die Bankenbranche in Hamburg. So zeigt bei der Haspa das bereits Ende 2018 erstmals angekündigte Sparprogramm nun seine volle Wirkung – 200 Stellen sind weggefallen und im kommenden Jahr wird es weiter abwärtsgehen. Doch auch bei der Commerzbank und bei der Deutschen Bank setzt sich der Schrumpfkurs fort. Dort wurden jeweils rund 100 Arbeitsplätze abgebaut.

Bei allen drei großen Geldhäusern gingen die Stellenstreichungen mit der Schließung von Filialen einher. Anders ist das bei der Hamburg Commercial Bank (HCOB): Die frühere HSH Nordbank, die zum Jahresanfang in die Einlagensicherung der privaten Banken wechselt, hat keine Filialen im klassischen Sinn.

Hamburg Commercial Bank will wieder einstellen

Mit dem Wechsel in den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken ende die „dreijährige, tiefgreifende Transformation der HCOB zu einer solide aufgestellten privaten Geschäftsbank“, sagte Stefan Ermisch, der Chef der HCOB. Tatsächlich schrumpfte die Beschäftigtenzahl des Instituts am Standort Hamburg in diesem Jahr zwar noch einmal drastisch um mehr als neun Prozent auf 715 Personen. Doch für das nächste Jahr plant die HCOB mit rund 100 neuen Mitarbeitern.

Stefan Ermisch ist der Vorstandschef der Hamburg Commercial Bank (HCOB).
Stefan Ermisch ist der Vorstandschef der Hamburg Commercial Bank (HCOB). © Roland Magunia/Hamburger Abendblatt | Unbekannt

Unter den drei kleineren in der Hansestadt tätigen Filialbanken – das sind die Hamburger Volksbank, die Sparda-Bank Hamburg und die Sparkasse Harburg-Buxtehude – bauten die ersten beiden zusammen 38 Stellen ab, während die Letztere um zehn Beschäftigte wuchs, im kommenden Jahr aber mit weniger Mitarbeitern plant.

Signal-Iduna und HanseMerkur legten zu

Ein insgesamt erfreulicheres Bild boten in den zurückliegenden zwölf Monaten die Personaldaten von spezialisierten Banken. Die beiden größten unter ihnen, die Hamburger Privatbankhäuser Berenberg und M.M. Warburg & CO, weiteten die Belegschaft um zusammen knapp 60 Personen aus und die beiden Spezialfinanzierer Bank Deutsche Kraftfahrzeuggewerbe und DZ Hyp um zusammen 64 Personen.

Eine gemischte Arbeitsplatzbilanz zeigen die Versicherer. Die beiden Anbieter mit Sitz in der Hansestadt legten zu: Signal-Iduna (Doppelsitz Dortmund und Hamburg) um 100 auf 3500 Beschäftigte in Hamburg und HanseMerkur um 60 Mitarbeiter. Die anderen größeren Versicherungsgruppen (Allianz, AXA, Basler) bauten insgesamt leicht ab – unter dem Strich um zusammen 69 Positionen, also weniger stark als in den vergangenen Jahren.

Techniker Krankenkasse auf Expansionskurs

Der Kfz-Spezialversicherer Kravag hingegen wuchs um 20 auf 400 Beschäftigte und die Funk-Gruppe, ein Vermittler für Firmenversicherungen, um ebenfalls 20 auf 620 Personen. Beide wollen sich weiter verstärken.

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Gesetzliche Krankenversicherungen sind insgesamt weiter auf Expansionskurs – allen voran die Techniker Krankenkasse mit einem Aufbau von 121 Arbeitsplätzen in diesem Jahr. Aber auch die DAK, die Mobil KK und die HEK verstärkten sich seit Jahresbeginn um zusammen 107 Beschäftigte.