Hamburg. 167 Millionen Euro kostet die Sanierung des bedeutenden Hamburger Bauwerks. Mehr Verkehr wird auf der A 255 erwartet.
Eine der bedeutendsten Hamburger Brücken muss aufwendig saniert werden. Die 1926 fertiggestellte denkmalgeschützte Freihafen-Elbbrücke hat ihre Lebensdauer erreicht und erhält eine Grundinstandsetzung. Die Brücke über die Norderelbe mit den markanten Fachwerkbögen aus genietetem Stahl ist die wichtigste Verbindung zwischen HafenCity und Grasbrook sowie die stark genutzte Verkehrsader von der Hamburger Innenstadt Richtung Freihafen und Köhlbrandbrücke.
Doch schon bald muss sie für etwa drei Jahre für den Autoverkehr gesperrt werden, wie die Wirtschaftsbehörde einräumt. Anders sei die Grundinstandsetzung nicht möglich. Die Sperrung soll im Januar 2022 beginnen. Die Vorarbeiten starten bereits im Dezember dieses Jahres.
Historische Stahlfachwerkbögen werden neu beschichtet
Die rund 300 Meter lange Brücke gliedert sich in drei Teile. Diese etwa 2400 Tonnen schweren Überbauten werden einzeln abmontiert und zu einem Montageplatz am Auguste-Viktoria-Kai transportiert Dort werden die Brückenglieder mittels einer extra für diesen Zweck herzustellenden Bahn langsam auf die Montagefläche gezogen.
Bei den Überbauten Nord und Süd wird die alte Fahrbahnkonstruktion komplett entfernt und durch einen Neubau ersetzt. Die historischen Stahlfachwerkbögen werden neu beschichtet, dort, wo erforderlich, repariert und anschließend mittels Schraubverbindungen mit den neuen Fahrbahnkonstruktionen verbunden. Der mittlere Überbau muss aufgrund schwerer Kriegsschäden durch einen Neubau ersetzt werden. Die Kosten für das Projekt liegen dem Vernehmen nach bei 167 Millionen Euro.
Brücke soll zukünftig eine große Bedeutung für den Straßenverkehr haben
Ursprünglich war sogar ein kompletter Abriss und Neubau der Brücke geplant. Nach heftiger Kritik sowohl von Denkmalschützern als auch von Fachleuten entschied man sich aber für die Sanierung. Rund 12.000 Fahrzeuge nutzen die Brücke täglich. Sie müssen wie auch die Radfahrer während der Bauzeit eine Umleitung fahren. Vermutlich wird das Verkehrsaufkommen auf der Autobahn 255 Richtung Harburg dadurch vor allem zu Stoßzeiten steigen. Für Fußgänger werde eine temporäre Verbindung geschaffen, sagte eine Sprecherin der Wirtschaftsbehörde.
Zukünftig soll die sanierte Brücke eine große Bedeutung für den Straßenverkehr haben, insbesondere mit Blick auf die Stadtentwicklung auf den südlich der Brücke gelegenen Hafenflächen im künftigen Stadtteil Grasbrook. Neben der Freihafen-Elbbrücke sind eine Reihe weiterer Brückenprojekte in dem Zeitraum geplant: Unter anderen wird die Finkenwerder Brücke durch einen Neubau ersetzt – ebenso die Brücken an der Reiherstiegschleuse.