Hamburg. Containerschiffe der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd werden mit US-Besatzung fahren und sollen Nachschub in der ganzen Welt sichern.

Cape Canaveral an der Ostküste der USA ist bekannt als Startplatz von Weltraumraketen der Nasa. In diesem Frühling und Sommer passiert dort aber noch etwas ganz anderes. Es ist ein nicht offen kommuniziertes Projekt, über das in Hamburg am Ballindamm entschieden wurde, dem Hauptsitz von Hapag-Lloyd.

Am Cape Canaveral werden fünf Containerfrachter der Traditionsreederei für die Nutzung durch das US-Militär umgerüstet. Hapag-Lloyd ist eine von weltweit drei Reedereien, die seit Längerem das Vertrauen der US-Regierung genießt. Das zeigt sich darin, dass sie sogenannte „US-Flag-Transportdienste“ für die Amerikaner leistet.

Hamburger Frachter fahren künftig unter US-Flagge

Das jetzige Projekt erneuert dieses Bündnis. In Hafen Port Canaveral, südlich des Kennedy Space Centers, werden die Schiffe umgebaut. Die Frachter werden zwar nicht bewaffnet, erhalten aber zusätzliche Ausrüstung, damit die Vorgaben des Maritimen Sicherheitsprogramms des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums erfüllt werden. Die Schiffe der Hamburger Reederei werden künftig unter amerikanischer Flagge fahren und bekommen eine amerikanische Besatzung.

Ein Sprecher von Hapag-Lloyd bestätigte entsprechende Meldungen eines Nachrichtenportals aus Florida, wollte den Vorgang aber nicht weiter kommentieren. Bisher hatte Hapag-Lloyd dem US-Flag-Service fünf kleine Schiffe zur Verfügung gestellt. Sie boten jeweils eine Kapazität von um die 3200 Standardcontainer, waren sehr alt und wurden im Vorjahr vollständig abgeschrieben.

Schiffe sollen für Umzüge eingesetzt werden

Jetzt sollen die Amerikaner größere Schiffe erhalten. Diese werden nicht in Kampfgebiete geschickt, sondern für Umzüge und die Nachschubversorgung des US-Militärs in der ganzen Welt eingesetzt.