Hamburg. Wie viele andere Stromanbieter zieht der Versorger bei den Preisen kräftig an. Was Verbraucherschützer raten.

Vor gut einem Jahr gehörte Sauber Energie noch zu den günstigsten Stromanbietern des Landes, lockte auch viele Hamburgerinnen und Hamburger an. Damals kostete die Kilowattstunde (kWh) Ökostrom 27,73 Cent brutto. Hinzu kam eine monatliche Grundgebühr von 8,33 Euro. Ein Vier-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 4400 kWh kam so auf eine Jahresrechnung von 1320 Euro. Damit ist es nun für viele Kunden, die sich für ein Jahr gebunden hatten und deren Vertrag ausläuft, vorbei. Denn auch Sauber Energie hat die Preise – wie viele andere Anbieter – kräftig erhöht.

Für die Kilowattstunde verlangt der Kölner Versorger, der aus einem Zusammenschluss von sechs Stadt- und Gemeindewerken entstanden ist, nun 40,70 Cent – eine Erhöhung um fast 47 Prozent. Noch dramatischer fällt die Steigerung der monatlichen Grundgebühr aus,. Sie legt um satte 200 Prozent auf 24,99 Euro zu. Eine Familie mit 4400 kWh Jahresverbrauch soll nun 2090 Euro im Jahr überweisen – ein Plus von mehr als 58 Prozent!

Sauber Energie erhöht Strompreis kräftig

Und das, obwohl die Bundesregierung zum Jahreswechsel sogar die EEG-Umlage um 3,3 Cent je kWh brutto reduziert hat. Zur Begründung heißt es seitens des Versorgers gegenüber den betroffenen Kunden relativ allgemein gehalten: „Die Senkung der EEG-Umlage kann jedoch die drastisch gestiegenen Stromkosten am Energiemarkt nicht vollumfänglich auffangen.“

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Verbraucherschützer raten den Kunden, sich bei derart extremen Preisanpassungen nach einem günstigeren Anbieter umzuschauen. Dies ist bei der aktuell angespannten Situation auf dem Strommarkt allerdings gar nicht so einfach. So bietet aktuell zum Beispiel Vattenfall einen Tarif an, bei dem man sich für ein Jahr an den Versorger bindet und für 4400 kWh 1565 Euro überweisen muss. Auch dabei handelt es sich laut Vattenfall um Ökostrom.