Hamburg. Wohneigentum in Hamburg ist begehrt, doch nicht immer lohnt sich eine Investition. Eine neue Studie legt die Gründe dafür offen.
Die Preise für Eigentumswohnungen sind in Hamburg im vergangenen Jahr dreimal so stark gestiegen wie die Mieten. Nach einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der Postbank und des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) stiegen die Kaufpreise für eine Eigentumswohnung aus dem Bestand um 10,2 Prozent, während die Mieten bei Neuvermietungen sich nur um rund drei Prozent verteuerten. Diese Entwicklung macht den Erweb von Immobilien immer unattraktiver.
Inzwischen dauert es 38,4 Jahre bis der Käufer einer Eigentumswohnung mit der Nettokaltmiete seinen Kaufpreis wieder erwirtschaftet hat. Damit bewegt sich die Hansestadt jetzt auf Münchener Niveau, wo der Kaufpreisfaktor bei 38,5 liegt. Innerhalb eines Jahres ist der Kaufpreisfaktor in Hamburg von 36 auf 38,4 gestiegen, also um rund zweieinhalb Jahresnettokaltmieten.
Immobilien in Hamburg haben hohen Kaufpreisfaktor
Im Durchschnitt der sieben größten Städte liegt der Kaufpreisfaktor bei 34,7. Nur Berlin hat mit 39,7 einen noch höheren Kaufpreisfaktor als München und Hamburg.
Je niedriger der örtliche Kaufpreisfaktor ausfällt, desto größer stellen sich die Vorteile für Käufer dar. Für Selbstnutzer, die keine Mieten mehr zahlen möchten, verkürzt sich der Zeitraum, bis sich ein Kauf gegenüber der Mietzahlung rechnet. Vermieter, die mit den Mieteinnahmen die Immobilie finanzieren wollen, realisieren bei niedrigem Kaufpreisfaktor eine höhere Rendite.
Hamburger Immobilien kosten 5569 Euro pro Quadratmeter
Nach der Postbankstudie lag im vergangenen Jahr der durchschnittliche Kaufpreis in Hamburg bei 5569 Euro je Quadratmeter Wohnfläche. Bei Neuvermietung konnten im Schnitt 12,07 Euro verlangt werden.
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„Kaufinteressierte sollten in Städten wie Hamburg genau prüfen, ob die hohen Preise gerechtfertigt sind“, rät Postbank-Expertin Eva Grunwald. Unter Umständen wäre auch ein Umzug ins Umland eine Option. In den Landkreisen Herzogtum Lauenburg, Pinneberg und Stade liegt der Kaupreisfaktor nicht über 25.