Hamburg. Hamburger Bühnen erzählen vor Weihnachten außergewöhnliche Geschichten: vom Fantasy-Abenteuer bis zum Literaturklassiker.

Es ist wieder die Zeit der magischen Momente auf Hamburgs Bühnen. Traditionell spielen­ die Theater vor Weihnachten Märchen der Brüder Grimm, aber auch Klassiker der (Fantasy-)Literatur. Dabei ist ihnen kein Aufwand zu groß, umwerben sie doch mit fantasievoll in Szene ge­setzten mal lebensklugen, heiteren, musikalischen­ oder abenteuerlichen Geschichten die Theatergänger von morgen. Jeder ist eingeladen, sein Theaterwunder zu erleben.

Karten für fast alle Märchen gibt es in der Geschäftsstelle des Hamburger Abendblatts (Großer Burstah 18-32) und unter Telefon 30309898.

Rapunzel, frisch frisiert an der
Komödie Winterhude
Rapunzel, frisch frisiert an der Komödie Winterhude © Nicola Maier-Reimer | Nicola Maier-Reimer

Rapunzel

Einen klassischen Märchenstoff der Brüder Grimm nimmt sich an der Komödie Winterhude Musical-Tausendsassa Christian Berg vor. In „ Rapunzel. Alte Zöpfe – neu geschnitten“ ist der Untertitel Programm. Die Geschichte von dem Mädchen mit den unfassbar langen blonden verzopften Haaren, das von einer bösen Zauberin in einem Turm von der Außenwelt abgeschirmt wird, erzählt bei Berg eine aktuelle Lesart. Natürlich wie immer als beschwingtes Musical mit Schlagern aus der Feder von Paul Glaser für die ganze Familie.

„Rapunzel. Alte Zöpfe – neu geschnitten“ 22.11. bis 30.12., Komödie Winterhude, Hudtwalckerstraße 13 , für Kinder ab vier Jahren, Karten 14,40 bis 19,90 unter T. 48 06 80 80; www.komoedie-hamburg.de


Tausendundeine Nacht

In die fantastischen Welten des Orients mit seinen Traditionen und seinem Wüstencharme entführt Regisseur Markus Bothe in dieser Wiederaufnahme des erfolgreichen Stücks „Tausendundeine Nacht. Das Geheimnis der gestohlenen Kräfte“ am Schauspielhaus. Sheherazade und ihr Bruder, der Großwesir, wollen die Launen des vom Pesttod der Eltern gebeutelten Sultans nicht mehr hinnehmen. Also erzählt Sheherazade ihm Geschichten, die auf einmal lebendig werden und zu fantastischen Begegnungen mit dem Flaschengeist Dschinn, dem bösen Zauberer Dschafar, Ali Baba und Sindbad dem Seefahrer führen.

„Tausendundeine Nacht“ 28.11. bis 1.1.2018, Schauspielhaus, Kirchenallee 39, für Kinder ab acht Jahren, Karten 10,bis 37,: T. 24 87 13; www.schauspielhaus.de


König Drosselbart

Sie sind inzwischen eine lieb gewonnene Tradition, die Inszenierungen von Hartmut Uhlemann am Ernst Deutsch Theater. In diesem Jahr inszeniert der Regisseur „König Drosselbart“ nach den Brüdern Grimm mit einem bewährten Team, etwa mit der exzellenten Bühnenbildnerin Eva Humburg. Auf den ersten Blick geht es um eine etwas komplizierte Brautschau. Patricia, Prinzessin zu Hohenfelde, scheint kein Anwärter gut genug zu sein, auch König Drosselbart nicht. Die Eltern probieren es schließlich mit einem Spiel: Der erste arme Musikant, der vorbeischaut, soll es werden. Und so geschieht es. Am Ende erweist sich, dass der wohlhabende König Drosselbart eigene Pläne verfolgt, um den Hochmut der Prinzessin zu brechen.

„König Drosselbart“ 10.11. bis 23.12., Ernst Deutsch Theater, Friedrich-Schütter-Platz 1, für Kinder ab vier Jahren, Karten 10,bis 18,unter T. 22 70 14 20; www.ernst-deutsch-theater.de


Es war einmal – Sieben Märchen auf einen Streich

Der Reigen „Es war einmal – Sieben Märchen auf einen Streich“ ist seit der Premiere 2012 (!) so gefragt am Schmidt Theater, dass er sogar noch im Frühling lief. Heiko Wohlgemuth und Martin Lingnau haben einen bezaubernden musikalischen Märchenmix kreiert, in dem das tapfere Schneiderlein, Dornröschen, das Rotkäppchen und viele andere auftreten. Und alles nur, weil der Vater beim Erzählen der Gutenachtgeschichte aus dem Gedächtnis allerlei durcheinanderwürfelt.

„Es war einmal – Sieben Märchen auf einen Streich“ 11.11. bis 14.1.2018, Schmidt Theater, Spielbudenplatz 2425, für Kinder ab vier Jahren, Karten 15.40 bis 22,unter T. 31 77 88 99; www.tivoli.de


Der kleine Muck

Multitalent Frank Grupe inszeniert das diesjährige Ohnsorg-Weihnachtsmärchen. Wilhelm Hauffs Klassiker „Der kleine Muck“ wird in einer natürlich hochdeutschen Fassung in prachtvollem Dekor mit viel Musik von Stefan Hiller lebendig. Der junge Mann namens „kleiner Muck“ ist, wie der Name sagt, gering von Wuchs, trägt überdies zu weite Kleidung, zieht die eigene Gesellschaft jener der anderen vor und damit den Argwohn der Leute auf sich. In dem weit gereisten Hund Tarik findet er einen treuen Begleiter. Unterwegs gilt es, einige Abenteuer zu bestehen und einem intriganten Großwesir zu entkommen.

„Der kleine Muck“ ist ein Stück darüber, dass das Glück manchmal ganz unverhofft kommt. „Der kleine Muck“ 17.11. bis 27.12., OhnsorgTheater, HeidiKabelPlatz 1, für Kinder ab vier Jahren, Karten 8,50 bis 18,50 unter T. 35 08 03 21; www.ohnsorg.de


Die kleine Hexe

Der Kinderbuchklassiker von Otfried Preußler hat ganze Generationen von Kindern begeistert. Zum 60. Jubiläum inszeniert Felix Bachmann eine neue, sehr musikalische Version nach einer Bühnenfassung des bekannten Autors und ehemaligen Thalia-Dramaturgen John von Düffel im St. Pauli Theater. Die kleine Hexe zählt zwar stolze 127 Jahre, wird aber als Hexe nicht anerkannt. Die begehrte Walpurgisnacht ist ihr verwehrt. Erst muss sie sich der Hexenprüfung unterziehen, bei der auch Unangenehmes gefragt ist. Die Geschichte wird mit Musik von Matthias Stötzel und Anne Weber und allerlei tollen Bühnentricks lebendig. Zum Glück steht die Hexe nicht allein, der sprechende Rabe Abraxas ist mit von der Partie.

„Die Kleine Hexe“ 18.11. bis 22.12., St. Pauli Theater, Spielbudenplatz 2930, für Kinder ab 4 Jahren, Karten 10,90 bis 23,90 unter T. 47 11 06 66; www.st-pauli-theater.de


Mein Hut, der hat drei Ecken

Eine weltumspannende Parabel zeigt das für sein Kinderforschungsprogramm mehrfach ausgezeichnete Fundus Theater in der Vorweihnachtszeit. „Mein Hut, der hat drei Ecken“, eigentlich eine beliebte italienische Melodie, erzählt in wunderbar fantasievollen Bildern und mit direkter Poesie von Freundschaft über Kontinente hinweg. Hier ist es die kleine Dotta, die mit Mutter und Bruder Söhnke per Flugzeug in ein sonniges Land verreist und dort zunächst einmal gar nichts versteht. Schließlich erfährt sie aber, dass bestimmte menschliche Erfahrungen universell sind und man auch in der Ferne wunderbare Freundschaften schließen kann.

„Mein Hut, der hat drei Ecken“ 19.11. bis 29.11., Fundus Theater, Hasselbrookstraße 25, für Kinder ab vier Jahren, Karten 7,50 bis 8,50 unter T. 250 72 70; www.fundus-theater.de


Pippi Langstrumpf

Pippi Langstrumpf, das freche Mädchen mit den lustigen roten Zöpfen und den vielen Sommersprossen, ihr Pferd Kleiner Onkel und ihr Affe Herr Nilsson kennt jedes Kind. Astrid Lindgren hat mit der lebensfrohen Pippi eine tapfere Heldin geschaffen, die macht, was sie will, und sich die Welt, wie sie ihr gefällt. Damit eckt sie naturgemäß bei Lehrerinnen, aber auch Einbrechern und Polizisten an. Intendant Axel Schneider hat lange um die Rechte gekämpft. Jetzt darf sie über die Bühne des Harburger Theaters toben.

„Pippi Langstrumpf“ 26.11. bis 20.12., Harburger Theater, Museumplatz 2, für Kinder ab fünf Jahren, Karten 9,bis 16,unter T. 33 39 50 60; www.harburger-theater.de


Ronja Räubertochter

Noch mehr Astrid Lindgren gibt es im Altonaer Theater. Dort erlebt Ronja, die Tochter des Räuberhauptmanns, allerlei bewegte Abenteuer. Und fast schon wie bei Shakespeare wird sie in dem Sohn einer verfeindeten Räuberfamilie nach vielen Turbulenzen einen Gefährten finden. Der Kinderbuchklassiker erzählt anhand seiner ungewöhnlichen weiblichen Heldin von Respekt, Gerechtigkeit und Freundschaft. Eva Hosemann inszeniert die Geschichte um allerlei Kämpfe mit fantasievollen Räuberkostümen.

„Ronja Räubertochter“ 29.11. bis 15.1.2018, Altonaer Theater, Museumstraße 17, für Kinder ab fünf Jahren, Karten 10,bis 20,unter T. 39 90 58 70; www.altonaer-theater.de


Das Dschungelbuch

Rudyard Kiplings Kinderbuchklassiker „Das Dschungelbuch“ verspricht in der Regie von Andreas Franz und unter der musikalischen Leitung von Tjaard Kirsch am Theater für Kinder ein farbenfrohes Urwaldspektakel zu werden. Die Geschichte von Mogli, dem Menschenjungen, der im Dschungel unter Wölfen aufwächst, seinen Freunden, Baloo dem Bären und Bagheera dem Panther, der listigen Schlange Kaa sowie dem unerbittlichen Gegenspieler Tiger Shere Khan ist von ewigem Reiz.

„Das Dschungelbuch“ 18.11. bis 28.1., Theater für Kinder, MaxBrauerAllee 76, für Kinder ab fünf Jahren, Karten 16,50 unter T. 38 25 38; www.kindertheater.alleetheater.de


Die Rote Zora

Kurt Helds tapfere Überlebenskämpferin aus dem Jugendbuchklassiker „ Die rote Zora“ steht im Mittelpunkt eines fantasievollen Familienstücks am Thalia Theater in der Regie und Fassung von Thomas Birkmeir . Die Geschichte ist von zeitloser Aktualität. Ein Junge verliert seine Mutter und hungert auf dem Marktplatz einer kroatischen Hafenstadt. In der Begegnung mit dem Mädchen Zora – erkennbar am feuerroten Haarschopf – lernt er, die Dinge in die Hand zu nehmen. Zora selbst kämpft um Gerechtigkeit.

„Die rote Zora“ 5.11. bis 26.1.2018, Thalia Theater, Alstertor, für Kinder ab 10 Jahren, Karten 7,50 bis 38,unter T. 32 81 44 44 www.thalia-theater.de

Zum Glück gibt´s Freunde

An den Kammerspielen gibt es vorweihnachtlichen Theaterspaß für ganz junge Theatergänger. In „Zum Glück gibt’s Freunde“ nach dem Kinderbuch von Helme Heine erfahren sie, wie toll es sein kann, wenn so unterschiedliche Persönlichkeiten wie Mullewapp, Franz von Hahn und der dicke Waldemar aufeinandertreffen und sich blendend verstehen. Denn richtige Freunde halten zusammen und unterstützen einander, komme, was wolle. Den Bilderbuchklassiker inszeniert Axel Schneider.

„Zum Glück gibt’s Freunde“ 3.12. bis 27.12., Hamburger Kammerspiele (Logensaal), Hartungstraße 9–11, für Kinder ab 3Jahren, Karten 8,50 bis 12,50 unter Telefon 413 34 40; www.hamburger-kammerspiele.de