Das größte Einkaufszentrum des Nordens findet man sofort, die wundersame Mini-Burg muss man schon entdecken.

Das Leben pulsiert nicht wie in Hamburgs Zentrum. Aber genau das wollen ja auch jene nicht, die sich überlegen, nach Poppenbüttel zu ziehen. Sie wollen kein Szene-Quartier, sondern vor allem drei Dinge: eine schöne Wohnlage, viel Natur drum herum und Einkaufsmöglichkeiten zur Genüge.

In Poppenbüttel lebt es sich behaglich und komfortabel. Ob im Einzel- oder Reihenhaus, in der Doppelhaus-Hälfte oder Eigentumswohnung - je nach Familiengröße oder persönlichen Ansprüchen findet sich im Stadtteil eine Bleibe. Auch bei Senioren ist Poppenbüttel sehr beliebt. Mit der Parkresidenz Alstertal und dem Hospital zum Heiligen Geist sind altengerechte Wohnanlagen entstanden, die selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen, aber auch im Pflegefall eine Rundumbetreuung bieten.

+++ Zahlen & Fakten +++

+++ Kurz & knapp +++

+++ Name & Geschichte +++

+++ Töchter & Söhne +++

Gräfliches Domizil als Gartenhaus

Was will uns der Künstler damit sagen? Diesen Gedanken hat wohl jeder, der vom Alsterwanderweg an der Poppenbüttler Schleuse den Blick über den Schleusensee schweifen lässt und zwischen den Bäumen versteckt den Burgturm entdeckt. Eine Burg? In Hamburg? An der Straße Marienhof liegt das Gebäude mit gerade mal 43 Quadratmeter Wohnfläche auf einem 3000 Quadratmeter großen Grundstück. Gutsbesitzer Albert Henneberg ließ die Burg im Jahr 1887 als Gartenhaus seines Anwesens errichten. Es sollte nicht irgendeine Burg werden, sondern das genaue Abbild des Domizils der Grafen von Henneberg bei Meiningen (Thüringen) im Maßstab 1:4.

Seit 1991 steht die Burg unter Denkmalschutz. Ein privater Investor sanierte das Schmuckstück in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt. Wegen der geringen Wohnfläche und diverser Auflagen ist das dauerhafte Wohnen in der Burg allerdings nicht vorgesehen.


Früher kamen Städter mit der Kutsche

Natur und Schönheit des Alstertals waren es, die das Dorf Poppenbüttel seit Ende des 19. Jahrhunderts zu einem beliebten Ziel der Hamburger für Wochenendausflüge machten. Zuerst war die Anreise auf Sandwegen und in der Kutsche noch beschwerlich. Dann aber wurde die Landstraße gepflastert, und 1918 bekam Poppenbüttel einen S-Bahn-Anschluss. Damit war's vorbei mit der rustikalen Beschaulichkeit. Immer mehr siedelten sich in Poppenbüttel an, das Dorf wurde zum Hamburger Vorort und 1937 eingemeindet.

Die Natur ist auch heute noch ein großes Pfund, mit dem Poppenbüttel wuchern kann. Der Alsterwanderweg lädt bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit zum Spazierengehen, Joggen oder Nordic Walking ein. Bei Hundebesitzern - und nicht nur den ortsansässigen - ist die Auslauffläche am Kupferteich nahe dem Golfplatz Treudelberg sehr beliebt.

In Poppenbüttels Wahrzeichen indes werden Hunde keinen Spaß haben, ihre Besitzer dafür umso mehr - im Alstertal-Einkaufszentrum, kurz AEZ genannt. Dieser Shopping-Tempel der Betreibergesellschaft ECE mit 240 Geschäften auf etwa 59 000 Quadratmetern am Heegbarg ist das größte Einkaufszentrum Norddeutschlands. Jeden Tag kommen durchschnittlich 36 000 Menschen zum Bummeln, Essen, Trinken und Einkaufen, 2300 Menschen arbeiten dort in Voll- und Teilzeit.

1970 wurde das AEZ im Alstertal eröffnet, 1990/91 und 2006 erweitert und modernisiert. Nach dem Umbau stehen mittlerweile 3000 Parkplätze zur Verfügung. In direkter Nähe befinden sich eine Post, Behörden, Banken und zahlreiche Arztpraxen.

Amateur-Theater und große Konzerte

Wer's lieber kleinteilig mag, macht seine Einkäufe am Stormarnplatz/Frahmredder am S-Bahnhof oder im Dreieck Moorhof/Harksheider Straße/Poppenbüttler Hauptstraße. Supermärkte und inhabergeführte Geschäfte wie Wullbrand oder Kinderpost versorgen die Kunden, freitags von 14 bis 18.30 Uhr ist Wochenmarkt. Der Biohof Hohenbuchen, Poppenbüttler Hauptstraße 46, verkauft in seiner Scheune frisch aus dem Garten, je nach Saison Obst, Gemüse, Kräuter, Apfelsaft und Blumen.

Der Stadtteil kann aber auch mit einem Gewerbegebiet aufwarten. Am Poppenbütteler Bogen haben das Reinigungsunternehmen Bogdol und die Modeschmuck-Firma Bijou Brigitte ihre Zentralen.

Wohnen, Natur erleben, einkaufen - und wo bleibt die Kultur? Im Forum Alstertal, Kritenbarg 18, finden regelmäßig Ausstellungen, Vorträge, Lesungen und Konzerte statt. Das niederdeutsche Amateur-Theater Henneberg-Bühne hat sein Zuhause auf dem Gelände des Hospitals zum Heiligen Geist. Auf dem Spielplan stehen jährlich ein bunter Abend, zwei niederdeutsche Stücke und ein Weihnachtsmärchen.

Über Poppenbüttels Grenzen hinaus sind die Alsterwanderweg-Konzerte bekannt. Seit 1962 finden an den Sonntagen zwischen den Sommer- und Herbstferien Konzerte mit geistlicher Chor- und Orgelmusik in der Marktkirche Poppenbüttel statt. Auf dem Programm stehen dann Werke aus allen Epochen der Musikgeschichte, große geistliche Oratorien, anspruchsvolle A-cappella-Darbietungen und eindrucksvolle Orgelmusik. Mitwirkende sind vor allem die Kantorei Poppenbüttel, aber auch Chöre und Organisten aus ganz Deutschland. Künstlerischer Leiter der Alsterwanderweg-Konzerte ist seit 1989 Michael Kriener, Kirchenmusikdirektor und Kantor an der Marktkirche.

60 000 Medien zum Ausleihen

Wer gerne liest, wird in der Bücherhalle Alstertal, Heegbarg 22, fündig. Sie ist mit rund 60 000 Büchern, Zeitschriften und elektronischen Medien auf etwa 1000 Quadratmeter Fläche die größte Stadtteilbibliothek im Norden Hamburgs. Allein für Kinder und Jugendliche stehen mehr als 10 000 Medieneinheiten zur Verfügung.

Wer gerne singt, wird sich bei der Liedertafel Amicitia von 1874 gut aufgehoben fühlen. Sportbegeisterte können im Sportclub Poppenbüttel von 1930 trainieren oder sich im Meridian Spa Alstertal fit halten. Um Engagement für den Stadtteil geht es dem Bürgerverein Sasel-Poppenbüttel von 1955.

An die dunkle Zeit erinnert seit 1985 die Gedenkstätte Plattenhaus Poppenbüttel. Am Kritenbarg 8 ist es das letzte Plattenhaus der ehemaligen Siedlung aus Behelfsheimwohnungen, die die Frauen des KZ-Außenlagers Sasel ab Herbst 1944 bauen mussten. Die Betonteile für die Fertighäuser wurden im KZ Neuengamme hergestellt.

Die Stadtteil-Patin: Marlies Fischer

Poppenbüttel ist kein Dorf mehr. Wer schön wohnen, spazieren gehen und einkaufen möchte, ist hier richtig. Doch Poppenbüttel hat nicht nur diese drei Dinge zu bieten.

In der nächsten Folge am 27.8.: Eidelstedt