Hamburg. Bezirk Wandsbek schiebt neuen Bebauungsplan an. 15 Gebäude mit bis zu fünf Geschossen geplant. Aber die Sache hat einen Haken.

Der Bezirk Wandsbek schreibt das sogenannte Magistralenkonzept der Hamburger Stadtplanung fort. An der Einfallstraße Bramfelder Chaussee soll an der Ecke Bramfelder Drift ein neues Großprojekt entstehen, dass Wohnen und Gewerbe mischt. Das teilte die Bezirksverwaltung mit. Ob allerdings alles gebaut werden kann, ist noch offen.

Eine Eigentümergemeinschaft rund um den Investor Behrendt-Gruppe will in bis zu 15 Gebäuden rund 255 Wohnungen (zwei bis vier Zimmer) und Büros unterbringen. Die Gebäude sollen bis zu fünf Vollgeschosse haben. Die Autos sollen weitgehend in einer Tiefgarage verschwinden. Bisher stehen entlang der vierspurigen Bramfelder und Saseler Chaussee noch immer viele eingeschossige Einfamilienhäuser, an der fraglichen Stelle sind es in der Regel ein- bis zweigeschossige Gebäude in vergleichsweise lockerer Anordnung.

Magistralenkonzept: Wohnungsbau an den Einfallstraßen

Am Dienstagabend stellten die Planer das Projekt im Wandsbeker Planungsausschuss vor. Um das Bauvorhaben genehmigen zu können, müsste das Planungsrecht geändert und ein neuer Bebauungsplan erlassen werden. Die Einleitung eben dieses Bebauungsplanverfahrens soll der Planungsausschuss beschließen.

Das Magistralenkonzept des Senats sieht vor, großflächig Wohnungsbau an die Einfallstraßen zu bringen. Der moderne Lärmschutz mache es möglich, die Grundstücke besser und vielfältiger zu nutzen als bisher.

Bramfelder Chaussee: Investor gehören erst zwei Drittel der Grundstücke

Außerdem soll der Geschosswohnungsbau die breiten Einfallstraßen besser fassen und ihnen einen urbanen, städtischen Charakter verleihen. Zuletzt hatte der Bezirk Wandsbek an der Bramfelder Chaussee in Höhe Otto-Versand ein Magistralen-Projekt angeschoben, das bereits in Teilen fertiggestellt ist.

Dem Investor für die Bramfelder Chaussee / Bramfelder Drift gehören allerdings erst zwei Drittel der Grundstücke. Das restliche Drittel des Plangebietes ist zerfasert und zum Teil sehr kleinteilig bebaut. Der Bebauungsplan, den der Bezirk erstellen will, soll deshalb ein sogenannter Angebotsplan werden: Die Grundstückseigner bekommen damit für ihre Grundstücke ein wertsteigerndes Baurecht, das mehr Baumasse zulässt. Das soll für sie einen Anreiz schaffen, ihre Grundstücke zu verkaufen oder selbst neu und größer zu bauen, um letztlich das Magistralenkonzept Realität werden zu lassen.

Projekt in Bramfeld umfasst 22.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche

Es ist also durchaus wahrscheinlich, dass das Projekt am Bramfelder Drift/Ecke Bramfelder Chaussee nicht in einem Zug, sondern abschnittweise in Etappen gebaut wird. Rot-Grün muss jetzt entscheiden, ob die Verwaltung den Bebauungsplan in Angriff nehmen soll.

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Das Projekt schafft, wenn es denn tatsächlich voll umgesetzt würde, 22.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche. Es will mit begrünten Innenhöfen punkten, die knapp 3000 Quadratmeter Spielfläche vorhalten. Auf den Gründächern sind Fotovoltaikanlagen vorgesehen.