Hamburg. Die Mutter hob den Jungen aus dem Fahrradanhänger, schloss ihr Rad ab – dann kam der Täter. Ermittler suchen bestimmten Zeugen.
Für die Mutter muss es ein Schock gewesen sein, der glücklicherweise nur kurz andauerte: Ein bislang unbekannter Mann hat am Donnerstag gegen 17.30 Uhr in der Nähe eines Hamburger Einkaufszentrums ihren einjährigen Sohn ergriffen, während sie ihr Fahrrad abschloss. Der Täter entfernte sich mit dem Kind in Richtung Einkaufscenter Jenfeld. Doch glücklicherweise griff ein Passant ein.
Entführung in Hamburg? Unbekannter nimmt Mutter Kleinkind weg
"Nach bisherigen Erkenntnissen hatte eine 22-Jährige ihren knapp zweijährigen Jungen aus ihrem Fahrradanhänger gehoben und anschließend begonnen, das Fahrrad anzuschließen", sagte Polizeisprecher Daniel Ritterskamp am Freitag. In diesem Moment tauchte ein Mann an der Straße Bei den Höfen auf, der sich das Kind schnappte und mit ihm verschwand.
Doch ein couragierter Passant verfolgte den Täter. "Er hielt diesen fest und nahm ihm das Kind ab", so Ritterskamp. Der bislang Unbekannte befreite sich aus dem Griff des Passanten und flüchtete. Der Zeuge übergab den Jungen anschließend der besorgten Mutter und verließ den Tatort. Das Kind blieb unverletzt.
Mann mit Glatze ergreift Kind nahe Hamburger Einkaufszentrum
Die Polizei erhielt nach eigenen Angaben "zeitverzögert" Kenntnis von dem Vorfall und leitete eine Fahndung nach dem Täter ein – jedoch ohne Erfolg.
Kind geschnappt – Täter wird wie folgt beschrieben:
- 45 bis 50 Jahre alt
- 1,80 bis 1,85 Meter groß
- normale Statur mit leichtem Bauchansatz
- Vollglatze
- Falten auf der Stirn
- anliegende Ohren
- deutsches Erscheinungsbild
- schwarze Sweatshirtjacke mit Kapuze, graue Jogginghose
Die Beamten des Landeskriminalamts 151 (Region Wandsbek) haben die Ermittlungen zu der versuchten Freiheitsberaubung, vor allem zu den Hintergründen der Tat, übernommen. Die Polizei bittet nun Zeugen, die Angaben zur Tat oder zum Täter machen können, sich beim Hinweistelefon unter der Rufnummer 040/4286–56789 oder an einer Polizeidienststelle zu melden. Ritterskamp: "Vor allem wird auch der Passant, der der Frau zur Hilfe gekommen war, gebeten, sich bei den Ermittlern zu melden."