Hamburg. Ältere Wohnungen und ein Altenheim sollen abgerissen und durch höhere Neubauten ersetzt werden. Hunderte Wohneinheiten geplant.

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft Saga/GWG will im Rahlstedter Ortsteil Meiendorf rund 100 Millionen Euro investieren. Sie plant, südlich des Nordlandweges auf zwei größeren Grundstücken ihren Bestand durch Neubauten zu ersetzen. Der Bezirk Wandsbek hat dafür zwei Bebauungsplanverfahren eingeleitet und die Grobplanung für die insgesamt 620 bis 650 Wohneinheiten im Stadtentwicklungsausschuss erörtert.

Saga-Sprecher Michael Ahrens wollte die Kostenschätzung noch nicht bestätigen. „Es sind nicht alle Positionen endgültig durch“, sagte er dem Abendblatt. „Auf dem Weg zur finalen Realisierung kann sich immer noch viel tun.“

Saga plant familienfreundliche Wohnungen in Rahlstedt

Auf dem Grundstück zwischen Nordlandweg und Lapplandring stehen derzeit neun zweigeschossige Mehrfamilienhäuser und eine Reihenhauszeile mit insgesamt 96 Wohneinheiten aus den Jahren 1967 und 1970. Nach ihrem sukzessiven Abriss sollen in sieben bis zu viergeschossigen Mehrfamilienhäusern und sechs Reihenhauszeilen 210 familienfreundliche Wohnungen neu entstehen.

Parallel dazu soll das südlich von Nordlandweg und Zellerstraße liegende Altenheim ersetzt werden. Es müsste wegen der gesetzlichen Vorgaben barrierefrei werden, was zusammen mit der fälligen Modernisierung des Gebäudes laut Saga „wirtschaftlich nicht darstellbar“ sei. Auch die Gebäude am Lapplandring litten unter einem Sanierungsstau.

Neues barriefreies Altenheim, aber kleiner als vorher

Ins Gewicht gefallen sein dürfte bei der Entscheidung für Neubauten auch, dass in der Nachbarschaft Hochhäuser stehen, so dass die Politik eine Nachverdichtung mittels höherer Wohngebäude kaum versagen und so eine bessere Grundstücksauslastung erreicht werden kann. Das neue drei- bis fünfgeschossige Seniorenheim mit den nach Süden ausgerichteten Höfen wird allerdings kleiner als das alte: Aufgrund des barrierefreien Ausbaus und der größeren Wohnungsgrundrisse reduziert sich die Anzahl der Wohneinheiten von bisher 491 auf zukünftig circa 310.

Dafür sollen im östlichen Bereich des Grundstückes in zwei weiteren, vier- bis fünfgeschossigen Zeilenbauten noch einmal 100 bis 135 Wohneinheiten für Familien untergebracht werden.

Erschließung der Neubauten über Nordlandweg und Zellerstraße

Am Lapplandring sind zwei Tiefgaragen mit insgesamt 144 Plätzen vorgesehen, was, bezogen auf die Wohnungsanzahl, rechnerisch 0,7 Parkplätze pro Einheit entspreche, hieß es in der Vorlage der Pläne für den Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksversammlung Wandsbek. Der parallel zum Nordlandweg verlaufende Grünzug bleibe erhalten.

Die Erschließung der Neubauten soll teilweise über den Nordlandweg und teilweise über die Zellerstraße erfolgen. Auch für das zweite Bauvorhaben ist eine Tiefgarage geplant, die den Löwenanteil der dort erforderlichen insgesamt 130 Stellplätze schlucken soll.

Beide Bebauungspläne sollen im beschleunigten Verfahren gemäß Paragraf 13a Baugesetzbuch entstehen. Deshalb kann von der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung abgesehen werden und die gemeinsame öffentliche Plandiskussion, normalerweise der erste Verfahrensschritt, entfallen. Sie könnte ohnehin aufgrund der Covid-19-Pandemie derzeit nicht wie gewohnt laufen. Die Bezirksverwaltung hat deshalb vorgeschlagen, das Informationsmaterial online auf den „HamburgService“-Seiten zur „Bauleitplanung“ Verfügung zu stellen. Dort seien dann auch Stellungnahmen abzugeben. Ein Termin für die Einstellung der Unterlagen im kostenlosen Online-Dienst unter https://bauleitplanung.hamburg.de/ steht noch nicht fest.