Hamburg. In mehreren Stadtteilen wird gebaut, es entstehen aber auch Grünflächen und Naturschutzgebiete. Dazu: die wichtigsten Feste.
Wandsbek ist mit 410.000 Einwohnern der mit Abstand größte Bezirk Hamburgs. Auch im Jahr 2020 steht der Wohnungsbau im Mittelpunkt. Das Abendblatt stellt das Programm der Verwaltung beziehungsweise der rot-grünen Koalition im Bezirk vor:
Stadtplanung
Mützendorpsteed (1): Der Bebauungsplan („B-Plan“) Bramfeld 70 steht kurz vor dem Abschluss. Mitte 2020 soll der Bau von 67 geförderten Wohnungen in vier Häusern mit drei und vier Geschossen sowie Tiefgarage starten. Der westliche Teil des Plangebiets bleibt frei und wird als grünes Wohnumfeld neu gestaltet.
Alte Landstraße/ Hinsbleek (2):
Der Bebauungsplan Poppenbüttel 46 für die Seniorenwohnanlage „Hospital zum Heiligen Geist“ (1100 Plätze) soll den allmählichen Neubau der mehrgeschossigen Gebäude aus den 1960er- und 1970er-Jahren ermöglichen. Für den ersten Bauabschnitt wurde noch 2019 auf der Grundlage des alten Planrechts der südlich der Straße Hinsbleek an der Alten Landstraße gelegene eingeschossige Gebäudekomplex abgerissen. Ein Neubau wird für 2020/21 angestrebt.
Buchenkamp (3): Der Bebauungsplan Volksdorf 46 soll 2020 zum Abschluss gebracht werden. Er soll den Bau von 60 Wohnungen, einer Kita und einer Demenzeinrichtung mit 30 Plätzen im Bereich des ehemaligen Ferck’schen Hofes entlang des Buchenkamps ermöglichen. Er sichert außerdem den weiteren rechtmäßigen Betrieb der Flüchtlingsunterkunft an der Eulenkrugstraße, die nach einer Gesamtnutzungsdauer von 15 Jahren abgerissen wird. Danach wird die Fläche renaturiert. Weiteres Planungsziel ist die landschaftliche und naturschutzfachliche Aufwertung der östlich angrenzenden Landschaftsteile rund um den Weg Tonradsmoor sowie die Entwicklung eines Biotopverbunds bis nach Ahrensburg.
Wiesenredder (4): Die Bäderland Hamburg GmbH gibt das Freibad am Wiesenredder (Rahlstedt) im Herbst auf und weitet dafür das Angebot an der Rahlstedter Bahnhofstraße aus: Bis 2021 soll das Hallenbad um ein ganzjährig geöffnetes Freibad mit Liegewiese und beheizbarem Wasserspielbereich erweitert werden. Am Wiesenredder sollen südlich der Stellau 150 Wohnungen entstehen (B-Plan Rahlstedt 135). Nördlich davon soll die bisher „verrohrte“ Stellau geöffnet und in neuem Verlauf naturnah für die Naherholung entwickelt werden. 2020 soll es dazu einen Beteiligungsworkshop mit den Einwohnern geben.
Nahversorgungszentren Großlohering / Berliner Platz/Spitzbergenweg (5): Auch 2020 ringt das Bezirksamt mit den jeweiligen Eigentümern um die Zukunft wichtiger Nahversorgungszentren. Während in Meiendorf 2020 mit dem 2019 noch ausgebliebenen Baubeginn am Spitzbergenweg zu rechnen ist, werden die Pläne für die Nahversorgungszentren Großlohe (B-Plan Rahlstedt 136) und Berliner Platz (B-Plan Jenfeld 28) noch entwickelt. Für den Berliner Platz startet ein Wettbewerb mit mehreren Architekturbüros. Für das Zentrum Großlohe hat der Planungsausschuss im November 2019 ein neues B-Plan-Verfahren eingeleitet. In allen drei Zentren sollen über den Einzelhandelsflächen Wohnungen entstehen.
Wandsbek 2045: Das Bezirksamt erarbeitet auf Veranlassung von Rot-Grün ab 2020 einen integrierten bezirklichen Entwicklungsrahmen mit einer Zukunftsperspektive bis 2045. In einem zweijährigen Dialogverfahren mit den Bürgern sollen unter der Maßgabe des Einwohnerzuwachses die lokalen Anforderungen und Handlungsspielräume in den einzelnen Stadtteilen und Quartieren ermittelt werden.
August-Krogmann Straße/Marie-Bautz-Weg (6): Das schrumpfende Berufsförderungswerk (BFW) konzentriert seine Angebote zukünftig in einem Gebäude. Die frei werdenden Flächen auf dem Gelände beim U-Bahnhof Farmsen sollen mit rund 350 Wohnungen bebaut, die heute auf dem BFW-Gelände vorhandenen sozialen Einrichtungen gesichert und eine Kita in das neue Quartier integriert werden. 2020 sollen ein städtebaulich-freiraumplanerischer Wettbewerb die Grundlage für den B-Plan schaffen und eine Bürgerbeteiligung starten.
August-Krogmann-Straße 100 (7): Am Pflegeheim Farmsen (B-Plan Farmsen-Berne 36) laufen Erschließungsmaßnahmen. Im Frühjahr werden die ersten Saga-Systemhäuser errichtet, wegen der denkmalgeschützten Umgebung überwiegend mit Klinkerfassaden.
Moosrosenweg und Bramfelder Spitze (8): Das B-Plan-Verfahren Bramfelder Spitze (Bramfeld 65) für die Zentrale der Firma Akquinet soll im Februar abgeschlossen werden, der Bau noch 2020 starten. Die B-Pläne Moosrosenweg Süd (Bramfeld 71) und Moosrosenweg Nord (Bramfeld 72) sind noch im Verfahren. Insgesamt sollen im Zuge dieser „Magistralenentwicklung“ auf rund sieben Hektar entlang der Bramfelder Chaussee etwa 1000 Wohneinheiten, zwei Kitas, Gastronomie und Gewerbe entstehen.
Victoriapark/Landschaftsaufbau „Große Heide“ (9): Südlich und östlich des neuen Gewerbegebiets Victoriapark soll zum Ausgleich die Landschaft nach und nach aufgewertet und für die Naherholung als Biotopverbund entwickelt werden. Die ersten beiden Maßnahmen „Wegeverbindung Kösterrodenweg bis Höltigbaum“ und „NSG Stapelfelder Moor“ werden 2020 geplant und 2021 umgesetzt.
Rahlstedter Feldmark (10): Das gerade begonnene B-Plan-Verfahren Rahlstedt 134 soll die Rahlstedter Feldmark zwischen Stellau und Stapelfelder Moor sichern. Außerdem werden die Naturschutzgebiete Höltigbaum und Stapelfelder Moor erweitert sowie ein neues NSG Diekbek in den Gemarkungen Duvenstedt und Wohldorf eingerichtet.
Bredenbekkamp (11): Der B-Plan Wohldorf-Ohlstedt 19 ermöglicht auf acht Hektar 78 Wohneinheiten in Reihen- und Doppelhäusern und 28 geförderte Geschosswohnungen. Die Bauvorbereitung hat begonnen, die ersten Häuser sollen Ende 2020 bezogen werden.
Wentzelplatz (12): Am AEZ (B-Plan Poppenbüttel 44) entsteht ein siebengeschossiges Bürohaus, in das sich das Ortsamt Alstertal einmieten wird. Zusätzlich werden 136 Wohnungen gebaut. Das alte Ortsamt wird abgerissen. Die Stadt hat das ein Hektar große Grundstück verkauft, weil sie kein Geld für einen Neubau in Eigenregie aufbringen wollte. Zwischen Büro- und Wohngebäude entsteht ein geschützter kleiner Platz, der öffentlich zugänglich sein wird. Das B-Plan-Verfahren soll 2020 abgeschlossen werden.
Jenfelder Au (13): Die Vermarktung der längst genehmigungsreif überplanten Flächen schreitet nur langsam voran. Fertiggestellt sind 381 Wohneinheiten, im Bau 470. Genehmigt sind weitere 90 Einheiten. Der Straßenbau im Gebiet soll voraussichtlich 2021 abgeschlossen werden.
Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) Steilshoop (14): Der neue Quartiersplatz und der Campus sind eingeweiht, bis Ende 2021 folgt die „Aufwertung des Wohnumfeldes“: Der Senat hat der Saga drei nicht mehr benötigte Schulflächen zur Nachverdichtung gegeben. Das stadteigene Unternehmen soll „8-Euro-Wohnungen“ bauen. 2020 starten die B-Plan-Verfahren.
RISE Rahlstedt-Ost (15): Das Stadtteilbüro Rahlstedt-Ost (Hegeneck 7) und der Stadtteilbeirat sollen bis 2025 Verbesserungsmaßnahmen für das Quartier benennen. 2020 soll der Grünzug südlich der Kielkoppelstraße umgestaltet und der Bauspielplatz Kittelweg erweitert werden. Das Jugendzentrum „Startloch“ wird aufgewertet. Vor allem aber geht es um die Stärkung des Stadtteilzentrums und die Schaffung eines attraktiven Stadtteilmittelpunktes.
Wochenmärkte: CDU und FDP fordern ein neues Konzept für die Wochenmärkte, um sie für die Zukunft erhalten zu können. Die Besucherzahlen sinken seit Jahren. Die Marktbeschicker fordern Werbemaßnahmen von der Stadt, die der Veranstalter der Märkte ist, Gebühren für oft marode Plätze kassiert und die in den Augen vieler überholten Öffnungszeiten (um 13 Uhr ist Schluss) bestimmt.
Verkehr
Volksdorfer Marktplatz (16): Am 25. November startete die Grundinstandsetzung des Volksdorfer Marktplatzes – mit einem Spatenstich der Prominenz aus Politik und Verwaltung. Bis Weihnachten allerdings war die Ausschreibung der Bauleistungen noch gar nicht abgeschlossen, der Auftrag für die Sanierung also gar nicht vergeben. Wenn es denn wirklich losgeht mit der Sanierung, sollen drei unterschiedliche Betonpflastersteine den holprigen Asphalt ersetzen, Fahrradbügel sollen kommen und vor allem eine belastbare Elektrik und Entwässerung des Platzes, damit sich die Standgebühren für die Marktbeschicker rechtfertigen lassen. Veranschlagte Kosten: 3,5 Millionen Euro.
Saseler Markt (17): Ein Projektzeitplan und konkrete Angaben zu Planungszeiträumen und Baustart liegen laut Amt immer noch nicht vor. Die Planungen laufen seit rund zwölf Jahren, 2012 lag ein Konsens vor. 2018 hatte die Bürgerschaft Geld für den Umbau bewilligt, er wurde für 2020 angekündigt. 2020 sollen aber erst die Projektsteuerung und anschließend die Planungsleistungen für die sogenannte Feinplanung vergeben werden. Im ersten Quartal 2020 soll den Bürgern wieder eine Planung vorgestellt werden.
Ostpreußenplatz (18): Seit Mai 2019 wird der Platz am Bahnhof Wandsbek-Gartenstadt für rund 2,3 Mio. Euro saniert. Im Sommer 2020 soll er fertig sein.
Mellenbergweg (19): Der Mellenbergweg (Volksdorf) zwischen Langfeld und Einmündung Eulenkrugstraße wird für rund zwei Millionen Euro seit Oktober 2019 „erstmalig endgültig hergestellt“ und grundsaniert. Bis August 2020 soll alles fertig sein. Allerdings ist die Straße schon seit April 2018 regelmäßig voll gesperrt: für immer neue Leitungsarbeiten.
Ertüchtigung der Veloroute 6 (20): Die Radverkehrsführung an der Berner Allee, am Friedrich-Ebert-Damm, Heegbarg Stormarner Straße, Neusurenland und Berner Au soll optimiert werden. Das wird zu vorübergehenden Straßensperrungen führen.
Ertüchtigung der Veloroute 7 (21): An der Schimmelmannstraße, der Kuehnstraße (zwischen Jenfelder Straße und Jenfelder Allee) und der Jenfelder Straße sind für 2020 Verbesserungen geplant.
Mobilitätswende (22): Zur Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs fordert die CDU die bessere Anbindung insbesondere der Stadtteile Duvenstedt, Lemsahl-Mellingstedt und Jenfeld. Auch sollten die P+R-Parkplätze wieder kostenfrei werden, damit die Anlagen an den U-Bahnhöfen Ohlstedt, Volksdorf und Trabrennbahn angenommen werden. „Die Verkehrswende wird in den Außenbezirken entschieden“, erklärte die CDU. Ähnlich plädierte die FDP.
Umwelt
Klimaschutz: Das Bezirksamt Wandsbek hat die Entwicklung eines integrierten Klimaschutzkonzepts in Auftrag gegeben. Ziel ist es, mit Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen, Vereinen, Verbänden und Initiativen Maßnahmen zu entwickeln. Am Ende soll ein Strategiedokument stehen, das Rahmen und Maßnahmen für das Klimaschutzengagement des Bezirksamtes in den nächsten fünf bis 15 Jahren skizziert.
Spielplätze (23): Die Spielgeräte auf dem Spielplatz Timmendorfer Straße (Rahlstedt) werden erneuert, teilerneuert werden die Spielplätze Boltwiesen (Rahlstedt), Tegelweg (Farmsen), Gropiusring (Steilshoop). Grundinstandgesetzt werden die Spielplätze im Jenfelder Moorpark (Fertigstellung Frühjahr 2021) und Eilbektal (Fertigstellung Anfang 2021).
Ökologische Blühwiesen: In den letzten zwei Jahren wurden insgesamt 14 Rasenflächen in rund 11.800 Quadratmeter Blühwiesen umgewandelt. Für 2020 sind weitere Projekte in Kleingartenanlagen und entlang der Wandse vorgesehen. Blühwiesen fördern die Insektenwelt, und ihre Blütenpracht erfreut die Bürger.
Bramfelder See (24): Neben der Verbesserung der Anbindung des neuen Campus Steilshoop an die Grünanlage Bramfelder See soll auch der am Ostrand des Gewässers gelegene Sitzplatz mit Blick auf die Reiher-Insel komplett erneuert werden.
Entschlammung von Teichen in Grünanlagen (25): Folgende Teiche sollen 2020 und 2021 entschlammt werden, um die ökologische Vielfalt und Gewässerqualität zu erhöhen: Der Teich im Greifenbergpark (Oldenfelde), jeweils ein Teich im 3. und ein Teich im 4. Gehölz (Marienthal), der Teich im Berner Gutspark (Berne), der Teich im Fischers Park (Hinschenfelde). Die FDP fordert zusätzlich die Renaturierung der Schleusen- und Staubereiche insbesondere an Wandse und Alster.
Denkmäler (26): Grundlegend saniert werden das Husarendenkmal (Meldereiter) in Marienthal, die 3. Bastion am Torhaus Wellingsbüttel und voraussichtlich auch das Anny-Tollens-Denkmal in Alt-Rahlstedt.
Soziales
Kulturinsel und Försterhaus Bramfeld (27): Das etwa 1890 erbaute Försterhaus soll saniert und mit dem bereits renovierten Brakula (Bramfelder Kulturladen) in ein neues Bramfelder Kulturzentrum integriert werden. Dafür stellen die Finanzbehörde 450.000 Euro, der Bund im Rahmen des Denkmalschutzsonderprogramms 352.000 Euro und die Bezirksversammlung 500.000 Euro bereit. Anfang 2021 kann der Bau starten.
Begegnungshaus Ohlendiekshöhe (28): Das Vorzeigeprojekt der Flüchtlingsintegration wird voraussichtlich im Frühjahr 2020 fertig. Für Planung und (Eigen-)Bau des Hauses sind Geflüchtete, Studierende, Gewerbeschüler und Nachbarn in diversen „Summer Schools“ zusammengekommen.
Haus der Jugend Tegelsbarg (29): Es soll durch Um- und Anbaumaßnahmen zum sozialen Zentrum des Quartiers erweitert werden.
Pflegeeltern gesucht: 2020 sucht der Pflegekinderdienst Wandsbek verstärkt neue Pflegeeltern. Im Vordergrund stehen nicht nur Dauerpflegestellen, sondern Bereitschaftspflegeeltern. Sie nehmen ein Kind vorübergehend auf, wenn die Eltern plötzlich ausfallen. Zumeist geht es um Säuglinge und Kleinkinder.
Wichtige Termine 2020
Feste auf dem Wandsbeker Marktplatz (30):
- Das Integrationsfest „Africa Day“ voraussichtlich vom 21. bis zum 24. Mai.
- Das Kinder- und Jugendkulturfest „chill dich schlau“ am 5. Juni.
- „Like Ice & Sunshine“, das Sommerevent mit Strandfeeling (19. Juni bis 19. Juli).
- Das Konzert für Toleranz am 15. August.
- Die „Wandsbeker Wiesn“ vom 18. September bis 4. Oktober.
- Der „Wandsbeker Winterzauber“ (bis 5. Januar und wieder vom 5. November an).
Stadtteilfeste (31) 2020:
- Volksdorf „Frühjahrsmarkt“ 6.3.–8.3.
- Bramfeld „Frühjahrsmarkt“ 15.5.–17.5.
- Poppenbüttel „Pfingstfest“ 30.5.–1.6.
- Rahlstedt „Frühjahrsmarkt“ 5.6.–8.6.
- Poppenbüttel „Sommerfest“ 28.8.–30.8.
- Rahlstedt „Herbstmarkt“ 11.9.–14.9.
- Bramfeld „Herbstmarkt“ 16.10.–18.10.
- Volksdorf „Herbstmarkt“ 23.10.–25.10. Die Termine in Volksdorf stehen wegen der Bauarbeiten auf dem Marktplatz unter dem Vorbehalt, dass die Durchführung technisch möglich ist.
Der Wandsbeker Halbmarathon (32) ist für den 20. September geplant. Start und Ziel des Laufes durch die Dämmerung ist das Quarree am Wandsbeker Markt.