Hamburg. Zwischen Mitte Juli und Anfang September kommt es zu erheblichen Einschränkungen. Was die Hochbahn plant.
Dass anlässlich des G20-Gipfels mit zum Teil erheblichen Behinderungen im Hamburger Nahverkehr zu rechnen ist, an diesen Gedanken dürften sich viele Pendler inzwischen gewöhnt haben. Wer kann, verlässt sowieso die Stadt für ein paar Tage. Doch von Entwarnung kann auch nach dem Gipfel-Wochenende keine Rede sein: Die rund 300.000 Fahrgäste, die täglich die U-Bahnlinie 3 nutzen, müssen sich in der Zeit vom 14. Juli bis zum 7. September auf erhebliche Beeinträchtigungen gefasst machen.
Wie die Hamburger Hochbahn am Donnerstag mitteilte, will das Unternehmen die bevorstehenden Sommerferien nutzen, um mehrere erforderliche Großprojekte zur Instandsetzung und Modernisierung seiner Infrastruktur umzusetzen. Dafür sind insgesamt rund 48 Millionen Euro vorgesehen. Betroffen ist vor allem der Nordosten der U3-Strecke zwischen Berliner Tor und Wandsbek-Gartenstadt, sowie der Abschnitt zwischen Barmbek und Kellinghusenstraße.
Folgende Maßnahmen sind geplant:
Instandsetzung von fünf Brücken
Auf dem Ostast der U3-Strecke zwischen Uhlandstraße und Barmbek werden insgesamt fünf Brücken instandgesetzt. Betroffen sind die Brücken Fuhlsbüttler Straße, Wohldorfer Straße, Wagnerstraße, Lerchenfeld, sowie das Steinviadukt Osterbekkanal. Rund vier Millionen Euro wurden dafür veranschlagt.
Erneuerung des Stellwerks Barmbek
Das rund 40 Jahre alte Stellwerk Barmbek, mit dem der U-Bahn-Betrieb zwischen Hamburger Straße und Kellinghusenstraße gesteuert wird, soll komplett ausgetauscht und durch moderne Rechnertechnik ersetzt werden. Auch die signaltechnischen Anlagen auf insgesamt sieben Haltestellen werden in diesem Zuge ausgetauscht. Insgesamt entfallen rund 30 Millionen Euro auf den Austausch des Stellwerks.
Barrierefreier Ausbau von drei Haltestellen
An den Haltestellen Lübecker Straße, Uhlandstraße und Habichtstraße sollen umfangreiche Arbeiten zum barrierefreien Ausbau durchgeführt werden. Vorgesehen ist unter anderem der Einbau von Aufzügen und die Einrichtung eines Leitsystems für Sehbehinderte. Die Haltestelle Uhlandstraße soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden, die beiden anderen Haltestellen sollen dann im kommenden Jahr folgen. Rund 10 Millionen Euro werden dafür fällig.
Sanierung von drei Haltestellen
Die Haltestellen Mundsburg, Hamburger Straße und Dehnhaide sollen neue Bahnsteigbeläge erhalten. Auf der Strecke zwischen Berliner Tor und Barmbek sollen zudem Schienen, Schwellen und Weichen ausgetauscht werden.
"Einschränkungen so gering wie möglich halten"
„Die zweifellos größte Aufgabe ist die Kompletterneuerung des Stellwerks Barmbek", sagte Jens-Günter Lang, Technik-Vorstand der Hochbahn. In diesem Zusammenhang setze man weitere notwendige Einzelprojekte um. „Das Gesamtprojekt ist von uns so konzipiert worden, dass wir die Einschränkungen für die Fahrgäste so gering wie möglich halten wollen. Deshalb werden wir keine komplette Sperrung des betroffenen Bereichs vornehmen, sondern nur die Strecken sperren, an denen wir tatsächlich in der jeweiligen Phase arbeiten.“
Folgende Sperrungen sind demnach notwendig:
Vom 14. bis 30. Juli fahren zwischen Berliner Tor und Barmbek keine Bahnen der Linie U3. Der Ersatzverkehr mit Bussen fährt auch die Haltestellen Wartenau (U1) und Burgstraße (U2/U4) an. Die Hochbahn empfiehlt zudem die U3 über Kellinghusenstraße oder die S1 ab Barmbek zu nutzen. Am Wochenende 29. und 30. Juli wird der Ersatzverkehr über die Haltestelle Berliner Tor hinaus bis zum Rathaus noch einmal ausgeweitet, da in diesem Zeitraum Brückenbauarbeiten im Hauptbahnhof stattfinden sollen.
Vom 31. Juli bis 27. August bleibt die Strecke zwischen Mundsburg und Wandsbek-Gartenstadt gesperrt. Auch hier wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Fahrgäste aus dem Norden sollten die U1 in Richtung Innenstadt nutzen.
Zu guter Letzt stehen vom 23. August bis 7. September auch zwischen Barmbek und Kellinghusenstraße die Bahnen still. Der Ersatzverkehr mit Bussen fährt zudem die Haltestelle Hudtwalckerstraße (U1) an. Die gute Nachricht: Ab dem 28. August fahren die Züge der U3 zumindest tagsüber wieder – wenn auch langsamer. Nur von 20 Uhr bis 4 Uhr morgens fahren Busse statt Bahnen.
Alle Busse des Ersatzverkehrs sollen im Takt der U-Bahn fahren und an allen Haltestellen auf dem betreffenden Abschnitt halten. Die Hochbahn will Fahrgäste mit Flyern und Plakaten über die Einschränkungen informieren. Zudem werde Servicepersonal vor Ort anwesend sein. Mit Betriebsbeginn am 8. September sollen die Züge auf der gesamten U3-Strecke wieder ohne Beeinträchtigungen fahren.