Schon 2012 wurde die Aufhebung der Einbahnstraße am Bahnhof Volksdorf verkündet. Seitdem warten die Volksdorfer. Aber das Bezirksamt wartete auch. Erst jetzt gibt es Baupläne – und immer noch offene Fragen.
Hamburg. Es war ein langer Weg zur Einigung in Volksdorf. Unter großen Schmerzen gebar die rot-grüne Koalition im Bezirk Wandsbek einen Kompromiss zur Verkehrsführung am U-Bahnhof. Ein verkehrsberuhigter Geschäftsbereich sollte kommen. Das kleine Stück Farmsener Landstraße zwischen Claus-Ferck-Straße und Kreisel sollte wieder für den Zweirichtungsverkehr geöffnet werden. Die Kritiker überzeugte, dass der verkehrsberuhigte Geschäftsbereich Schrittgeschwindigkeit vorschreibt, und allen Verkehrsteilnehmern gleiche Rechte gibt. Beschlossen und gemeinsam verkündet wurde die Einigung im November 2012 im Beisein des Staatsrates der Stadtentwicklungsbehörde. Seitdem wartet Volksdorf auf die Bagger und Pflasterer.
Das Bezirksamt Wandsbek verwies auf die zur Innenbehörde gehörende „Untere Verkehrsbehörde“. Ihr Ja zum Umbau des fraglichen Straßenabschnittes fehle ebenso wie die Anordnung zur Umsetzung der Maßnahme, sagte Bezirksamtssprecherin Lena Voß. Warum die Bearbeitung so lange dauere, konnte sie nicht sagen. Die Innenbehörde konnte. „Das Bezirksamt hat erst am 16. Januar 2014 prüffähige Unterlagen zur Verfügung gestellt“, sagte Behördensprecher Frank Reschreiter. Es gebe noch eine Reihe offener Fragen. „Gleichwohl ist der Kontakt zwischen Bezirk und Straßenverkehrsbehörde nie abgerissen“, sagte er.
Voß wollte sich nicht auf weitere Erklärungen zur liegen gelassenen Planung einlassen. Sie verwies auf eine Kleine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Thilo Kleibauer, die am Dienstag beantwortet werde. Die Kleine Anfrage beantwortet allerdings die Behörde, nicht das Bezirksamt.
Kleibauer kritisierte das „Schwarzer-Peter-Spiel“ der Dienststellen. Es sei bekannt, dass es im Bezirk lange Wartezeiten für Verkehrsprojekte gebe. „Aber die 100 Meter am Volksdorfer Bahnhof sind jetzt sicher keine große Sache. Man sollte erwarten, dass eine so lautstark verkündete Einigung auch eine hohe Priorität bei der Umsetzung hat“, sagte Kleibauer.