Die ehrliche Finderin gab einen 50-Euro-Schein bei der Polizei ab – und wunderte sich, dass das Fundbüro nach einem halben Jahr sechs Euro abzieht. Geschichte löst Empörung aus.
Hamburg. Die Geschichte der 79 Jahre alten Eva Ebel aus Bramfeld, die 50 Euro auf der Straße fand, davon nach Abzug einer Verwaltungsgebühr aber nur 44 Euro behalten durfte, sorgt für Empörung bei Abendblatt-Lesern.
Bei Facebook äußern zahlreiche Nutzer Fassungslosigkeit über diese Fundbüro-Posse. Einer bietet Eva Ebel gar an, ihr die fehlenden sechs Euro zu erstatten – zuzüglich des Betrags für das Tagesticket, mit dem die 79-Jährige nach Bahrenfeld und zurück fahren musste.
„Der Bericht über die Fundsache der 79-jährigen Rentnerin zeigt, wie krank der Umgang der Behörden mit uns Bürgern geworden ist. Das Bewusstsein, dass die staatlichen Institutionen eigentlich Servicefunktion für die Bürger haben, ist wohl inzwischen völlig verloren gegangen“, schreibt außerdem ein Abendblatt-Leser in einem Leserbrief.
Die gehbehinderte Frau hatte einen 50-Euro-Schein auf der Straße gefunden und vorbildlich bei der Polizei in Bramfeld abgegeben. Nachdem sich in den folgenden sechs Monaten kein rechtmäßiger Besitzer gemeldet hatte, stand ihr das Geld offiziell zu. Um es abzuholen, musste Eva Ebel allerdings erst einmal mit Bus und Bahn quer durch die Stadt zum zentralen Fundbüro in Bahrenfeld, wo sie dann nur 44 Euro bekam – sechs Euro wurden als Verwaltungsgebühr abgezogen.