Mehr als 60 Naturschützer bauen Buhnen für Fische, die dort laichen können. Unermüdlich wurden rund 100 Tonnen Kies zum Alsterufer gebracht.
Hamburg. Die zweite Phase des Projekts „Lebendige Alster“ hat begonnen. Mehr als 60 Naturschützer halfen am Sonnabend, im Lauf der Alster (in Höhe Rodenbeker Quellental) sogenannte Dreiecksbuhnen aus Kies und Baumstämmen zu errichten. Sie sollen Kleinstlebewesen einen Lebensraum geben und Fischen die Möglichkeit, ihren Laich abzulegen. Unermüdlich wurden rund 100 Tonnen Kies in Schubkarren geschaufelt, über matschige Trampelpfade zum Alsterufer gebracht und im Wasser verteilt.
„Ein Highlight wäre es, wenn irgendwann Meerforellen in die Alster kämen“, sagt Wolfram Hammer, Biologe beim BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz), der das Projekt „Lebendige Alster“ mit dem Nabu (Natur- schutzbund) und der Aktion Fischotterschutz umsetzt. Die rund 60 Zentimeter große Meerforelle kommt zum Laichen auch in weit entfernte Flüsse; die Jungfische bleiben bis zu fünf Jahren dort,
bevor sie ins Meer abwandern. Noch allerdings hat sich in der Alster nicht einmal die Bachforelle nachhaltig angesiedelt – was sich durch die Maßnahmen der Naturschützer in den nächsten Jahren aber ändern könnte.
Leonard Schröter würde das begrüßen. Der Zwölfjährige ist im Angelverein Alster. Mit seinem Bruder Jannis, 9, nahm er am Aktionstag teil. „Es macht Spaß, sich für Gewässer einzusetzen“, sagt Leonard. „Das muss ich vom Verein aus auch tun, jedes Jahr zweimal.“ Die Brüder sind nicht die einzigen minder- jährigen Helfer an diesem Sonnabend. Mit dabei sind auch die Jugendfeuer- wehr Poppenbüttel, die Nabu- Gruppe Alstertal – und Familie Kattein aus Wellingsbüttel.
„Naturschutz ist eine gute Alternative zum Medienkonsum und eine schöne gemeinsame Arbeit“, sagen Doris und Matthias Kattein, die ihre Kinder Ella, 11, Finn, 9, und Henriette, 7, mitgebracht haben.