Wegen einer Baustelle müssen sich Fußgänger und Fahrradfahrer an der Wandsbeker Chaussee derzeit einen schmalen Weg teilen.
Hamburg. An der Wandsbeker Chaussee, Ecke Hammer Steindamm müssen sich Fußgänger und Fahrradfahrer derzeit einen schmalen Weg miteinander teilen. Der Grund sind Straßenbauarbeiten. Diese sollen die Fahrbahn um eine Abbiegerspur erweitern und gleichzeitig den Fahrradweg auf die Straße verlegen. Das Problem dabei: Der verbleibende Bereich für Fußgänger und Fahrradfahrer ist nur noch 1,20 Meter breit. Das ist wenig Platz – aber viel Raum für Streitereien.
Es sind besonders die Fußgänger, die sich darüber ärgern, dass die Fahrradfahrer nicht dazu verpflichtet sind, abzusteigen und oftmals mit zu hoher Geschwindigkeit durch den Engpass fahren. Ein Schild regelt zwar, dass sowohl Fahrradfahrer als auch Fußgänger den Weg passieren dürfen, nicht aber, dass die Radfahrer absteigen müssen.
Der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG), der für die Baustelle zuständig ist, hofft auf das Verständnis der Verkehrsteilnehmer und auf Rücksichtnahme. „Die Beteiligten müssten ihr Verhalten anpassen“, so die LSBG-Sprecherin Helga Lemcke-Knoll. Die andere Möglichkeit, die Fahrradfahrer auf die Fahrbahn umzuleiten, sei „zu gefährlich“. Viele halten aber auch die jetzige Lösung für gefährlich. Zumal es sogar eine Richtlinie gibt, die solche Engpässe eigentlich verhindern soll. In den Richtlinien für die Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen (RSA 95) heißt es, dass Bereiche, die wegen Umbauarbeiten als Fuß- und Fahrradweg genutzt werden, dafür mindestens 1,60 Meter Platz lassen müssen. Damit fehlen an der Baustelle an der Wandsbeker Chaussee 40 Zentimeter.
Laut Polizei-Sprecherin Ulrike Sweden würde die geforderte Breite nur „punktuell unterschritten“. Außerdem sei es für den zügigen Verlauf nur förderlich, Fahrradfahrer und Fußgänger um die Baustelle herum zu führen. „Die Bauzeit fällt so insgesamt kürzer aus“, so Sweden.
Noch ist unklar, wie lange sich die Bauarbeiten hinziehen. Nach derzeitigem Stand kann der 3. Juni als Fertigstellungsdatum nicht wie geplant eingehalten werden.
Dieser Beitrag entstand im Rahmen eines hyperlokalen Online-Kooperationsprojekts mit der MHMK - Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation in Hamburg . Journalistik-Studierende aus dem vierten Semester berichten aus den Stadtteilen.