Verschiedene Vorschläge für die Zukunft des Zentrums und der Schule am See. Runder Tisch soll bis September eine Lösung finden.
Hamburg. Wie geht es mit dem Schulstandort Steilshoop weiter? Diese Frage beschäftigt Eltern, Anwohner und Bezirkspolitiker seit geraumer Zeit. Denn die Schulprobleme in der Großwohnsiedlung sind vielfältig. So war im vergangenen Jahr der Fortbestand der Stadtteilschule „Schule am See“ am Borchertring gefährdet, weil sinkende Schülerzahlen – auch wegen des Sanierungsbedarfs des Gebäudes – einer Modernisierung entgegen standen. Gleichzeitig steht im benachbarten Bildungszentrum am Gropiusring nach der Schließung der Gesamtschule im Jahr 2010 der Trakt zur Hälfte leer. Hier müsste wegen der Asbestbelastung saniert werden.
Um eine gangbare Lösungen zu finden, beauftragte die Schulbehörde die GWG Gewerbe mit einer Machbarkeitsstudie. Die Gesellschaft für Kommunal- und Gewerbeimmobilien, ein einhundertprozentiges Tochterunternehmen der SAGA, geht in der jetzt vorgestellten Studie sehr pragmatisch vor: Bis hin zum Abriss des Bildungszentrums reichen die Vorschläge. Insgesamt sieben Varianten und Untervarianten hat der städtische Konzern untersucht. Am Ende kamen zwei Alternativen heraus, die Ewald Rowohlt, Geschäftsführer der GWG Gewerbe, in der Martin-Luther-King-Kirche der Öffentlichkeit präsentierte.
Die Variante 1 sieht vor, dass alle Nutzer des Bildungszentrums aus- und an noch nicht näher benannte Standorte umziehen. Betroffen wären die Gewerbeschule H20, das Haus der Jugend, die gemeinnnützige Gesellschaft Alraune und die Beratungs- und Unterstützungsstelle REBUS. Während die Schule am See zur Nutzung für Sekundarstufe I und II ausgebaut wird, soll im Gegenzug das Bildungszentrum komplett abgerissen werden. Die freiwerdenden Flächen sollen, so die Studie, für Wohnungen, betreutes Wohnen und soziale Einrichtungen genutzt werden. Die veranschlagte Investitionssumme beträgt 22,7 Millionen Euro.
Nur um eine halbe Million Euro günstiger fällt Variante 2 aus. Sie sieht eine Sanierung und Umbau des Bildungszentrums sowie ein Teilabriss dieses Gebäudekomplexes vor. Die H20, das Haus der Jugend, Alraune und Rebus blieben ebenso im Bildungszentrum wie die Sekundarschule II der Stadtteilschule. An der Stelle, wo heute der Stadtteiltreff A.G.D.A.Z (Arbeitsgemeinschaft Deutsch Ausländische Zusammenarbeit) seine Räume hat, würde nach den derzeitigen Planungen die H20 einen eigenen Zugang erhalten. Auf der gegenüberliegenden Gebäudeseite erhielt die Stadtteilschule einen eigenen Eingang.
Da die Schule am See bei dieser Lösung weiterhin an zwei Standorten untergebracht wäre, sehen die Elternvertreter nicht die erhoffte Verbesserung. Auch seitens des Stadtteilbeirates sieht man noch reichlich Gesprächsbedarf. "Es sind mehr Fragen offen als geklärt", so ein Vertreter des Stadtteilbeirates nach der Präsentation der Machbarkeitsstudie.
Möglicherweise hat eine dritte Variante, die während der Präsentation aus dem Publikum vorgeschlagen wurde und eine Mischung der beiden GWG-Gewerbe-Varianten beinhaltet, das Zeug zu einer gemeinsamen Lösung. Die soll bis September bei zwei Sitzungen am 6. Juni und 17. Juli des noch einzurichtenden Runden Tischs gefunden werden. Am Runden Tisch sollen insgesamt 16 Vertreter der Schule (5), der Parteien der Bezirksversammlung (5), des Stadtteilausschusses (2), der Koordinierungskonferenz (2) sowie Elternvertretern (2) Platz nehmen. Die Schulbehörde selbst, wie deren Vertreter Norbert Rosenboom bei der Präsentation bekundete, hat keinen eigenen Favoriten. Sie will ihre eigene Entscheidung zur Lösung des Steilshooper Schulproblems vom Votum der Steilshooper abhängig machen.