Hamburg. In der Mensch-Redaktion kamen wieder Tausende selbst gemalter Kinderbilder und Bastelarbeiten an. 8000 Pakete wurden verteilt.
Ein kleines Stück Weihnachtsglück – nicht mehr, aber auch nicht weniger bedeuten die 8000 grünen Weihnachtspäckchen, die der Abendblatt-Verein jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit verschickt, für ihre Empfängerinnen und Empfänger. Denn die Pakete gehen raus an arme Senioren und Bedürftige, die oft keine Angehörigen mehr haben, mit Schicksalsschlägen zu kämpfen haben oder von Krankheit oder Behinderung betroffen sind.
In den liebevoll gepackten Kisten finden sich Butterspekulatius und Dominosteine, Nüsse und Schoko-Weihnachtsmänner, Kaffee und Pflegeprodukte – Letztere dieses Jahr gespendet von Beiersdorf und Edeka. Das Beste aber sind die ganz persönlichen Geschenke von Kindern und Erwachsenen aus Hamburg und dem Umland, die sie eigens für diese Aktion gefertigt und ans Büro des Abendblatt-Vereins geschickt haben.
Tausende von Kinder-Bildern für Einsame und Kranke in Hamburg
Schon im September begannen die ersten Kinder mit ihren künstlerischen Arbeiten. Zu den Fleißigsten gehören die katholische Bonifatiusschule aus Wilhelmsburg mit allein 300 gebastelten und gemalten Bildern, die Grundschule Ballerstaedtweg aus Ohlsdorf mit 130 bunten Werken und die Grundschule Kielortallee, die neben Hunderten von Bildern auch noch 300 kreative Lesezeichen der Klasse 4d beisteuerte.
Dorothea Liebing vom Nachmittagsbereich der Schule schrieb uns dazu: „Es ist jedes Jahr aufs Neue immer eine so mitfühlende Aktion. Die Schüler sind immer sehr ergriffen, wenn man ihnen erzählt, dass man Mitmenschen mit einem gemalten Bild Freude schenken kann.“ Aus der Grundschule Eulenkrugstraße in Hamburg-Volksdorf erreichten 98 Weihnachtsbilder den Abendblatt-Verein. Ein Mitglied des Elternrats schrieb dazu: „Voller Freude darf ich Ihnen diese Weihnachtsbilder für Ihre schönen Weihnachtspäckchen zusenden. Der größte Teil wurde von fleißigen Kindern der Vorschule bis hin zu Viertklässlern in der Herbstferienbetreuung gemalt.“
Mehr als 80 Schulen, Kitas und Vereine in Hamburg beteiligten sich
Nicht alle der mehr als 80 Schulen, Kitas und Vereine, die sich beteiligten, spendeten solch große Mengen von Bildern. Aber das Engagement zog sich quer durch alle Institution und Hamburger Stadtteile bis ins Umland. Die Kinder der 2. Klasse von der Fritz-Reuter-Schule in Tornesch fertigten im Kunstunterricht Karten. Die Werke seien für die Menschen, die zum Weihnachtsfest allein sind, ließ das Begleitschreiben wissen. Die Georg-Kerschensteiner-Grundschule aus Harburg war ebenfalls mit vollem Einsatz dabei: „Danke für euer Engagement für einsame Menschen. Wir hoffen, mit den Bildern ebenfalls einen kleinen Beitrag leisten zu können“, schrieb uns die Lehrerin. Und bei der Winterhuder Reformschule waren die Kinder der Koala- und Känguru-Gruppe sogar in ihrer Mittagspause für die Aktion tätig geworden. „Die Kinder baten mich, Ihnen für diese Aktion zu danken,“ schrieb uns die Lehrerin dazu.
Neben den Schulen beteiligten sich auch Sozialprojekte. So sendete die Mobile Pflegeambulanz Bandick aus Hoheluft, die unter anderem Familien in schwierigen Situationen berät, Bildbeiträge mit den Worten: „Hier kommen die Kunstwerke, die heute mit viel Freude für Ihre Geschenkeaktion entstanden sind. Auch Erwachsene waren begeistert und haben sich beteiligt.“ Aus den verschiedenen Standorten des Kinderprojekts Arche trudelten große Umschläge mit zahlreichen Weihnachtswerken der Arche-Kinder ein, genauso wie von den kleinen Teilnehmern der Weihnachtsaktion vom Leseleo e.V. im Wandsbeker Quarree. Die Stadtteildiakonie Bahrenfeld und die Flüchtlingshilfe der Luthergemeinde schickten einen ganzen Stapel selbst gemalter Weihnachtsmotive mit den Worten: „Wir freuen uns, erneut Ihre schöne Weihnachtsaktion unterstützen zu können!“
Kita-Kinder wollen Paketempfänger zum Lächeln bringen
Auch die ganz Kleinen waren mit großem Herzen dabei. So schrieb die Leitung der Libellen-Gruppe der Kita Wiesnerring in Bergedorf: „Liebes Hamburger-Abendblatt-hilft-Team, Ihre Anfrage zu den Weihnachtsbildern hat uns sehr berührt. Unsere Kinder haben sich sofort rangesetzt und wunderbare Bilder gezaubert.“ Die Schützlinge der Elbkinder Kita Heilholtkamp in Alsterdorf brachten sich ebenfalls mit farbenfrohen Bildern und schönen Worten ein: „Wir schicken ganz liebe Grüße an all die Menschen raus, die sich über unsere gemalten Bilder freuen. Wir hoffen sehr, dass dem einen oder anderen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert wird.“ Und der nicht ganz dreijährige Mats, der laut dem Brief seiner Eltern noch nicht genau wisse, was es mit dem Weihnachtsmann auf sich habe, aber sehr gerne male, schickte mehrere fantastisch bunte Bilder.
Aber nicht nur über Schulen und andere Einrichtungen kamen Weihnachtsbilder. Auch einzelne Kinder aus Privathaushalten engagierten sich. So sandte uns die 82-jährige Elke-Maria Lutz Bilder von ihrer elfjährigen Enkelin zu und schrieb uns: „Es ist traurig, wie viele Menschen total vereinsamt in ihren Wohnungen sitzen. Viel Erfolg bei der diesjährigen Weihnachtsbescherung!“
Monatelange Detailarbeit für Handarbeiten und Bastelwerke
Die Beigaben, die von Erwachsenen in diesem Jahr für die Aktion gefertigt und gespendet wurden, stehen den Kinderwerken in nichts nach. Rund 50 – teilweise große – Kartons erreichten das Büro des Abendblatt-Vereins mit den schönsten Hand- und Bastelarbeiten.
Ursel Mertens schickte ein Paket voller Nikolausschuhe mit Herzchen. Zehn kleine Wichtel kamen aus der „Weihnachtswerkstatt“ von Andrea Puls. Ein Riesenkarton mit selbst gebastelten rot-weißen Plissee-Weihnachtsengeln kam von H. und K. Schlote. Aus dem Forum Alstertal erreichte das Vereinsbüro ein Riesenpaket mit selbst genähten Einkaufsbeuteln, gestrickten Socken, Handschuhen, Schals und Stulpen, Stirnbändern und Mützen. Damit spendete die „lütte Handarbeitsstuv“ im achten Jahr eine große Menge an liebevoll erstellen Strickwaren für die Aktion.
Dutzende fleißiger Hände ließen die Stricknadeln glühen
Zu den Stricknadeln griff auch Bärbel Grahn, um 41 Paar wunderschöne Socken zu kreieren. Auch Margret Bestmann strickte eifrig und sendete einen ganzen Karton voll liebevoll und einzeln verpackter Handarbeiten. Mit zehn gestrickten Mützen und Stirnbändern schloss sich Christiane Bechthold aus Pinneberg an. Maria Pjede aus Norderstedt häkelte 20 wundervolle, weiche Schals in Blau, Rot, Rosa und Braun und versah jeden mit einem Papierengelchen als Gruß. Ganze 170 handgestrickt Minisocken-Schlüsselanhänger in allen Farben kamen von Christel Küster aus Heiligenhafen. Auch Monika Funke-Haza aus Tangstedt strickte fleißig an mehr als 30 Mützen und Schals sowie 40 Tannenbaumanhängern in Herzform. Claudia Laatsch brachte sich mit zehn flauschigen Strickschals und vier süßen Weihnachtswichteln ein. Cornelia Untied aus Bargteheide sorgt mit bunt gestrickten Mützen dafür, dass 30 Beschenkte keine kalten Ohren mehr haben müssen. Margret Zimmer schrieb uns: „In diesem Jahr habe ich wieder einmal bei Sportsendungen (Fußball WM) gestrickt. Alles Gute für Sie alle!“ Weitere wunderschöne Strick- und Bastelarbeiten kamen von Sabine Kaminski, Frau Galberstadt sowie Tanja Besch und Beate Brandt aus Norderstedt.
Häkelkunst und Näharbeiten in allen Formen
60 bunt gehäkelte Untersetzer kamen von Gabriele Jänich aus Wedel. Christa Prien häkelte 100 Sterne in Weiß und Rot. Gudrun Reents aus Tangstedt umhäkelte gar LED-Teelichter in Sternenform. Eine gigantische Menge von 500 Glückswürmchen häkelte Helga El Gaali aus Sülldorf und verpackte jedes Einzelne gemeinsam mit ihrer Schwester liebevoll als Geschenk. Außerdem gestaltete und verzierte sie mehr als 150 Bierdeckel mit Farbe- und Klebesteinchen, sodass glitzernde Weihnachtsanhänger entstanden. Martina Müller steuerte selbst gemachte Topflappen bei. Gabriele Otte aus Pinneberg nähte rund 100 Stoffanhänger als Weihnachtsdekoration. Auch Frau Petersen brachte sich mit selbst genähten Weihnachtsherzen in verschiedenen Farben und Größen als Tannenbaumschmuck ein. Christbaum-Anhänger kamen auch von Annette Dös, Ch. Ritter und Renate Heuer. Renate Jakstat-Peill fertigte 20 gesteppte Weihnachtsuntersetzer aus Stoff, 25 genähte Weihnachtssterne und drei niedliche Weihnachtsbäumchen an.
Fröbelsterne, Papierkunst, Salzteig und Korken
Eine Riesenmenge an wunderschönen und einzigartigen Fröbelsternen kam zustande durch die Zusendungen von Alexandra Hochgesang, Kerstin Meyer, Susan Kowalski, Evely Steffen und vom GPZE Lohkampstraße. Mit Papier arbeiteten auch Hilke Schütte und Brigitte Kusch, die aus unterschiedlichen Papieren kunstvoll Weihnachtsengel gebastelt hatte. Ebenso nutzte Karen Westphal bereits bedrucktes Papier für ihre dekorativen Weihnachtssterne. Mehrere Hundert handgeschriebene Weihnachtskarten wurden von Mareile und Wolfgang Birkenheide verfasst und dazu einen ganzen Karton mit Bastelarbeiten gefertigt.
Auf Salzteig hat Birgit Hennings für ihre Weihnachtsdeko und Anhänger zurückgegriffen, um das getrocknete Material im Anschluss detailreich zu bemalen. Auch Heide Hübler hat 200 kleine Salzteiganhänger mit wunderschöner Deko beigesteuert. sab Weitere kleine Kunstwerke und Geschenke wurden beigesteuert von Heidi Ehlers, Heike Suckow, Kai Linnemann, K. Jacobsen und vielen mehr.
Die Beigaben wurden sortiert und dann von den Elbe Werkstätten verpackt
Angekommen in der eigens eingerichteten „Weihnachtswerkstatt“ in der Redaktion des Hamburger Abendblatts, wurden die Beigaben von den fleißigen Ehrenamtlichen Ingke Kabel und Carina Ritschek zunächst sortiert. In mehreren Tranchen brachten Boten die wertvolle Fracht dann an die Elbe Werkstätten, die als inklusiver Arbeitgeber Menschen mit Behinderung beschäftigt.
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Dort warteten bereits die Lebensmittel und die von Edeka und Beiersdorf gespendeten Pflegeprodukte, um gemeinsam mit den individuellen Beigaben von bis zu 25 Elbe-Mitarbeitenden liebevoll in die Kartons gepackt, in Seidenpapier eingeschlagen und mit der Weihnachtskarte des Abendblatt-Vereins versehen zu werden. Im letzten Schritt steuerte die Spedition Tix mit den fertigt gepackten Kartons mehr als 80 soziale und Senioren-Einrichtungen an, um mehr als 7900 Pakete zu verteilen. Der Rest ging direkt mit der Post an arme und bedürftige Einzelpersonen – für ein bisschen mehr Weihnachtsglück in Hamburg.