Bei den TrostHelden finden Hinterbliebene online Unterstützung durch ähnlich betroffene Menschen – sie können sich gegenseitig helfen

Dass der Verlust eines geliebten Menschen einsam machen kann, haben viele Betroffene schon erlebt: Freunde, Nachbarn und Kollegen sind oftmals verunsichert, wie sie einem Trauernden begegnen sollen. Zudem halten sie nur selten aus, sich längerfristig und immer wieder aufs Neue dem Schmerz des Trauernden zu widmen. Da in Zeiten der Corona-Kontaktbeschränkungen auch viele professionelle Angebote wie Trauercafés und Trauergruppen ausfallen müssen, fühlen sich derzeit viele Betroffene in besonderem Maße allein.

Das Internetportal trosthelden.de möchte hier Abhilfe schaffen: Die weltweit erste Gesprächspartner-Vermittlung für Trauernde verspricht eine passgenaue Vermittlung eines Gegenübers, das einen ähnlichen Schicksalsschlag erlitten hat und die gleiche Trauersprache spricht. „TrostHelden ist ein zusätzliches Angebot zur bestehenden Trauerhilfe, das den Vorteil hat, weder orts- noch zeitgebunden zu sein. Es sorgt für Nähe, auch auf Distanz“, erklärt Gründer Hendrik Lind. „Über das Portal können die Mitglieder jederzeit Unterstützung in Trostgruppen oder bei ihrem persönlichen Trostpartner finden.“

Moderne Form der Trauerhilfe

Zusammen mit seiner Ehefrau, der ausgebildeten Sterbe-Amme Jennifer Lind, gründete der Diplom-Kaufmann 2013 das Unternehmen „mapapu“ („Mama-Papa-Puppe“), bei dem aus der Kleidung Verstorbener Trostpuppen für Hinterbliebene gefertigt wurden. In sieben Jahren Trauerbegleitung hat das Paar die positive Wirkung von Gesprächen mit einem mitfühlenden Gegenüber für Trauernde erlebt. „Die Menschen haben in der Trauer besondere Sehnsucht nach einem sozialen Netz, und wir bauen es jetzt mit unseren TrostHelden neu auf. Anders und sehr modern“, sagt Jennifer Lind.

Zusammen mit Fachleuten aus Trauerhilfe, Psychologie und digitalem Matching entwickelten die beiden einen detaillierten Fragebogen mit zahlreichen Angaben zum Todesfall, den familiären Verhältnissen und dem individuellen Umgang mit der Trauer. Betroffene können sich sowohl nach Partner-, Eltern- und Kindesverlust oder dem Tod eines anderen geliebten Menschen auf die Suche nach einem gleich betroffenen Gegenüber begeben. Auch der Verlust von still geborenen und bewusst ungeborenen Kindern oder die Trauer um ein verstorbenes Haustier werden bei den TrostHelden berücksichtigt.

Persönliches Treffen ist möglich

Auf Basis seiner Angaben erhält der Trauernde Vorschläge für Gesprächspartner und erfährt über deren Profile mehr Details über sein mögliches Gegenüber. Die ersten beiden Ziffern der Postleitzahl machen es möglich, gezielt nach einem Gesprächspartner in der Nähe zu suchen. Denn späteres persönliches Kennenlernen in der analogen Welt ist natürlich nicht ausgeschlossen. „Heilung liegt darin, seine eigene Tür aufzumachen und sich zu zeigen. Das ist für manche schon sehr heldenhaft“, sagt Jennifer Lind. „So können Betroffene die Lähmung hinter sich lassen und sagen: Ich lebe. Ich möchte, dass es mir gut geht. Zudem können sie die Erfahrung machen, einem anderen zu helfen. Und wenn du merkst, dass du für den anderen ein Held bist, was macht es dann mit dir? Das fühlt sich ziemlich gut an.“

Neben der Möglichkeit des Austausches werden bei den TrostHelden schon jetzt online Trauergruppen und in Kürze auch Kurse beispielsweise für heilsames Schreiben angeboten. Derzeit ist das Angebot kostenfrei, später soll zwischen einer Basismitgliedschaft und einer kostenpflichtigen Premiummitgliedschaft unterschieden werden.

Infos unter www.trosthelden.de