HafenCity. Sozialeinrichtungen und Veranstalter sichten die Laufstrecke mit Rollstuhlfahrern. Sie ist durch Rampen nahezu barrierefrei.
Langsam schiebt Holger Knepper seinen Rollator über die knallgelbe Rampe, mit der er den hohen Kantstein der Baakenallee zum Fußweg überwinden kann. Nach ihm folgt Bernhard Witt mit seinem Rollator, dann rollen einige Rollstuhlfahrer die Rampe hoch und runter. Die erste Belastungsprobe hat die einfache, klappbare Plastikrampe problemlos geschafft. „Wir werden jetzt mindestens 15 von diesen Rampen für den HafenCity Run bestellen, damit wirklich alle Menschen mit oder ohne Einschränkungen daran teilnehmen können“, sagt Karsten Schölermann, Geselllschafter bei BMS – Die Laufgesellschaft, die Veranstalter des HafenCity Runs am 1. Juni ist.
Gemeinsam mit Mitarbeitenden vom BHH Sozialkontor Hamburg und Leben mit Behinderung sowie deren betreuten Menschen traf Schölermann sich mit seinem „Streckenchef“ Christopher Connor zur Begehung der Laufstrecke. Die wird wie jedes Jahr wieder über vier Kilometer durch Hamburgs neuestes Quartier führen, auch noch unbebaute Bereiche sind darunter. Statt Leistungsdruck und Zeitmessung stehen Spaß, Teamgedanke und natürlich der gute Zweck bei Norddeutschlands größtem Charity-Run im Vordergrund. Mit einer Teilnahme unterstützen die Läufer gleichzeitig den Hamburger Abendblatt hilft e.V., der mit dem Erlös soziale Projekte in der Stadt fördert.
HafenCity Run fast barrierefrei: Probleme sind Kantsteine, Treppen und unbefestigte Wegstrecken
„Ich war zweimal beim Run dabei, aber das letzte Mal bin ich an einem Sandberg, der auf der Strecke lag, gescheitert“, sagt Holger Knepper. Das Sozialkontor Hamburg ist seit Beginn des Laufes vor 22 Jahren mit dabei, „aber viele Menschen mit Einschränkungen bemängeln, dass die Strecke nicht barrierefrei ist. Die Probleme betreffen vor allem Kantsteine, Treppen und unbefestigte Wegstrecken. Wir haben uns mit Interessenvertretern und der BMS – Die Laufgesellschaft zusammengesetzt und beraten, wie wir den Lauf inklusiver gestalten können. Darum haben wir nun in einem Barriere-Check diese mobile Rampe getestet, die Barrieren abmildern soll. Ergebnis: Rollstuhlfahrer und Menschen mit Rollatoren können sich damit viel selbstständiger auf der Laufstrecke bewegen“, sagt Valena Momsen, Leitung Kommunikation im BHH Sozialkontor, nach dem Treffen. Ganz barrierefrei bekommt der Veranstalter die Strecke leider auch diesmal nicht hin: „Aber wir werden an zwei Stellen, an denen Treppen nicht zu vermeiden sind, jeweils Alternativrouten ausweisen“, verspricht Schölermann.
Menschen mit Behinderung zahlen weniger Teilnahmegebühr
Unter den bisher 340 angemeldeten Teams für den Benefiz-Lauf befinden sich aktuell neun Sozial- und Behinderteneinrichtungen, also inklusive Teams mit insgesamt mehr als 250 Teilnehmenden. Vor dem Lauf wird den Teams ein Dokument zur Verfügung gestellt, in dem auf relevante Stellen auf der Strecke für die teilnehmenden Menschen mit Beeinträchtigungen hingewiesen wird.
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Zudem werden neben dem behindertengerechten WC im Cruise Center Baakenhöft für die Veranstaltung auch behindertengerechte Mobiltoiletten auf dem Baakenhöft und im Zielbereich aufgestellt. Auch die Teilnahmegebühr für Menschen mit Behinderungen ist ermäßigt, sie liegt bei 15 Euro pro Person. Ein Team besteht aus mindestens zehn Personen, eine Startnummer kostet je nach Teamgröße zwischen 25 und 30 Euro. Davon fließen pro Team 10 Euro und pro Startnummer 5 Euro an den Abendblatt-Hilfsverein.
Anmeldeschluss ist der 8. Mai 2024. Weitere Infos und Anmeldung zum Run unter www.hafencityrun.de