Hamburg. . Hospize werden allgemein mit dem Sterben und Abschiednehmen in Verbindung gebracht. Doch man findet dort auch Leichtigkeit.
Wenn ich das Wort Hospiz höre, muss ich immer wieder an den Opa des besten Freundes meines jüngeren Sohnes denken. Er lag im Sterben auf einer Station im Krankenhaus Altona. Doch für ihn war das kein Ort zum Sterben. Denn es war mitten in der Corona-Zeit und er durfte nur einmal am Tag für eine Stunde Besuch von seiner Frau, seinen Kindern und seinem so geliebten Enkel bekommen.
Nach Hause zurück war auch keine Option, deswegen organisierte seine Tochter einen Platz in einem der schönen Hospize, die Hamburg zu bieten hat. Dort konnte die Familie bei ihm tagsüber bleiben, so lange sie wollte.
In Hospizen hört man auch Lachen und Scherze
Und dort, in dieser liebe- und würdevollen Umgebung konnte er endlich loslassen – nach nur wenigen Tagen. Wie das Ritual so üblich dort ist, brannte an seinem Sterbetag eine Kerze im Foyer für ihn.
Ich habe einige Hospize in Hamburg besucht, um darüber zu schreiben, und mir fiel immer wieder auf, dass dort zwar todkranke Menschen liegen, aber dennoch eine Leichtigkeit in der Luft liegt. Oft habe ich Lachen aus den Zimmern gehört, weil einer der Pflegenden einen Scherz gemacht oder ein kleines Kind einen lustigen Tanz vorgeführt hat. Tod ist kein Tabuthema im Hospiz – sondern allgegenwärtig. So wie es sein sollte in unserer Gesellschaft.