Das Team von Vibracoustic hat das vom Hamburger Kiwanis-Club organisierte Benefiz-Event gewonnen. Erlös geht an den Abendblatt-Verein.

In wenigen Sekunden entscheidet sich auf der Außenalster, wer den begehrten HanseMerkur-Preis erhält. Am Ufer des Alsterparks startet Schiedsrichterin Daniela Wulff die Videokamera, um exakt zu ermitteln, welches der vier Drachenboote im Finale die Nase vorn hat. Hunderte Zuschauer verfolgen das Rennen, das der Hamburger Kiwanis-Club bereits zum neunten Mal organisiert hat. Kooperationspartner ist auch diesmal wieder der Verein „Hamburger Abendblatt hilft“, die HanseMerkur ist ein Sponsor des Events.

14 Mannschaften aus Hamburger Firmen, Vereinen und Stiftungen machen an diesem Sonntag, den 17. September, mit. Die Hälfte des Erlöses aus den Startgeldern geht an den Verein „Hamburger Abendblatt hilft“. Der unterstützt damit den 15-jährigen Marcel beim Kauf eines Lastenfahrrades. Marcel ist seit seiner Geburt schwerbehindert, musste sich 15 Operationen unterziehen. Seine Eltern, eine Erzieherin und ein Altenpfleger, wollen ihren Sohn in der Fahrradkabine zu Ärzten fahren und mit ihm Freizeitaktivitäten unternehmen. „Marcel hat panische Angst vor Hunden, ist oft unruhig, aber in der Fahrradkabine ist er sehr geschützt. Er liebt das Radfahren sehr“, so die Eltern.

Für die Rennstrecke benötigt der Sieger 37 Sekunden

Plötzlich brandet am Alsterufer Beifall auf: Das nur 125 Meter lange Schlussrennen der vier Drachenboote ist zu Ende. Max Kruse, Wachleiter bei der DLRG an der Alster, ist erleichtert, dass alles problemlos verlaufen ist. „Jetzt bin ich gespannt, wer gewonnen hat“, sagt er. Derweil verlässt Professor Jochen Liske, Präsident des Hamburger Kiwanis-Clubs, den Bratwurststand. Der Astrophysiker an der Universität Hamburg, der mit seinem Wissenschaftsteam ein leistungsstarkes astronomisches Instrument entwickelt, verkauft an diesem Tag Bratwürste und greift gerade zum Mikrofon. „Der Gewinner ist Vibracoustic“, ruft er in die Runde. Den zweitem Platz belegt das Team der Orion Reederei, der dritte geht an Körber Technologies. Kurz danach posieren alle für das Gewinner-Foto.

Für die kurze Rennstrecke brauchte das Team von Vibracoustic 37 Sekunden. „Wir sind bereits zum dritten Mal dabei und haben nun endlich gewonnen“, freut sich Felix Hohmann. Trainiert hätten sie einige Tage zuvor. „Sonst sitzen wir immer am Schreibtisch und entwickeln Luftfedern.“ Nun konnten sie als Team dazu beigetragen, soziale Projekte zu fördern. Auch wenn sie nicht beim Schlusslauf dabei waren, sind die Mitstreiter des Vereins „Hände für Kinder“ froh, dass sie beim Drachenbootrennen mitgemacht haben. „Das trägt zur Teambildung bei“, sagt Mitarbeiterin Andrea Jaapp.

Michael Lietke und Peter Keller organisierten das Benefiz-Event

Kaum ist die Siegerehrung zu Ende, beginnen auf der Alsterwiese die Abbauarbeiten der Stände und Zelte. Mitten drin das eingespielte Orgaduo: Michael Lietke und Peter Keller. Die beiden Pensionäre haben das Event mit viel Herzblut und Engagement vorbereitet und sind fest entschlossen, es im kommenden Jahr wieder zu organisieren. „Es macht einfach so viel Spaß, die Stimmung war wieder toll, mittendrin gab es diesmal auch eine Trommlergruppe, die ordentlich eingeheizt hat“, sagt Michael Lietke sichtlich glücklich. Denn der Zeitplan wurde eingehalten, das Wetter spielte mit – und paddeln für den guten Zweck macht einfach allen Spaß.